Gerechtigkeit für Claas Relotius!
Wer über sehr viele ähnliche Medienfälle nicht reden will, der sollte über den Ex-SPIEGEL-Mann schweigen
Die Geschichte von Claas Relotius ist eine Wahrheitsgeschichte. Sie greift wie alle Geschichten, die eine ganze Szenerie erleuchten, weit über ihren Ursprung hinaus. Die Figur Relotius selbst ist eine serielle, und deshalb erzählen wir seine Geschichte, um es mit Thomas Mann zu sagen, um ihretwillen, nicht seinetwegen, denn er ist simpel. Er ist so simpel wie jede der periodisch auftauchenden Figuren, die anbieten, was andere dringend begehren.
Rückblick Spezial: 100 Jahre Helmut Schmidt
Am 23. Dezember 1918 wurde Helmut Schmidt geboren, der vorletzte sozialdemokratische Kanzler Deutschlands. Wer sich über die Feiertage sowohl mit Gegenwart als auch Geschichte beschäftigen möchte, der kann den 100. Geburtstag von Helmut Schmidt und das 3. Ausschlussverfahren der SPD gegen Thilo Sarrazin zum Anlass nehmen, beider Aussagen speziell zur Migration zu vergleichen.
Eine abschließende Bewertung Schmidts durch Kevin Kühnert steht noch aus.
Zeller der Woche
Bernd Zeller Spezial
Königskind in einer kleinen Medienstadt
Wie geht es weiter mit Claas Relotius? Thilo Schneider traf den Schreiber, der in Herzen und Hirnen rührte
Wenn Claas Relotius sein Büro im 13. Stock des SPIEGEL-Gebäudes an der noblen Hamburger Ericus-Spitze 3 verlässt, dann summt er meistens ein Lied. Nichts deutsches, denn Deutsch-Sein, das war noch nie sein Ding. Er mag die frühen Stones, aber am heutigen Tag geht ihm ironischerweise „My Way“ von Paul Anka durch den Kopf. Ein Lied, das gerne auch auf Beerdigungen gespielt wird.
Kujau Relotius
Über 50 Geschichten soll ein preisgekrönter SPIEGEL-Journalist teilweise oder komplett erfunden haben. Angeblich täuschte er sehr geschickt. Auch das stimmt nicht: er manipulierte grob – weil er sich sicher sein konnte
Der SPIEGEL-Journalist Claas Relotius war in der Zeit nach 2015 nicht nur der Mann der Stunde, sondern der Jahre. Er lieferte die perfekten Geschichten ab. Über einen syrischen Asylbewerber Mahmoud Abdullah, der in Deutschland auf der Straße ein Sparbuch mit zwei eingelegten 500-Euro-Scheinen findet, aber den Finderlohn ablehnt: „Da, wo er herkomme, sagt er, sei man nicht ehrlich, um eine Belohnung zu bekommen, ‚sondern um ein guter und gerechter Mensch zu sein’.
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Quelle: Laut gedacht