Wir müssen Jakob Augstein dankbar sein. Er spart sich rhetorische Windungen. „Sachsen ist das deutsche Ungarn“, schreibt der SPIEGEL-Miteigentümer nach der Tötung eines Deutschen in Chemnitz, mutmaßlich durch einen Syrer und einen Iraker, und den anschließenden Demonstrationen und Ausschreitungen.
„Deutsches Ungarn“, das heißt: das Bundesland im Südosten ist in der Berichterstattung als Feindstaat zu behandeln. Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Berichtet wird aus diesem Landstrich nur, was sich skandalisieren lässt. Auf Recherche kommt es nicht an. Erkenntnisinteresse ist überflüssig, denn die Erkenntnis steht bei Augstein und ähnlichen Schreibern schon bombenfest: Sachsen oder eben Ungarn – feinsinnigerweise vermeidet er die Wendung „deutsches Polen“ – ist ein von moralisch Minderwertigen bevölkerter Landstrich.Bei Augstein liest sich das so: „Sachsen ist wie das Internet. Nur in echt. Der ganze niedrige Hass, der sich im Netz Bahn bricht – in Sachsen kann man ihn auf der Straße sehen. Die Videos aus Sachsen zeigen sie ja, die dicken, stiernackigen Männer, die mit ihren Glatzen aussehen wie Pimmel mit Ohren – allerdings Pimmel mit Sonnenbrillen. Sie sind das Fleisch gewordene Rülpsen und Tölpeln, das die sozialen Medien durchflutet.“
Niedriger Hass ist streng zu unterscheiden von hohem Hass, der sich im Netz Bahn bricht, nämlich aus Augsteins Rechner via Spiegel Online. „Pimmel mit Ohren“, damit befolgt der Erbe mit Ohren die erste Regel der Propaganda: den Gegner zu dehumanisieren.
Nach den Massenübergriffen zu Silvester 2015/2016 in Köln mit rund eintausend Straftaten twitterte Augstein übrigens: „Ein paar grapschende Ausländer und schon reisst bei uns Firnis der Zivilisation“.
Was passierte in Chemnitz am Wochenende? Nach derzeitigem Ermittlungsstand erstachen zwei Migranten aus dem Irak beziehungsweise Syrien den 35jährigen Chemnitzer Daniel H. nach angaben der Staatsanwaltschaft „ohne rechtfertigenden Grund“, und verletzten zwei weitere. Danach setzte sich am Sonntag ein Protest- und Trauerzug von etwa 800 Menschen in Bewegung. Nach Angaben der Polizei befanden sich darunter auch etwa 50 Rechtsextremisten, unter anderem von „Pro Chemnitz“ und der NPD, teils aus der Hooligan-Szene. Einige zeigten am Karl-Marx-Denkmal den Hitlergruß und riefen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“. Sowohl vom Sonntagabend als auch von den Demonstrationen am darauffolgenden Montag (einschließlich eines Marsches von Linksextremisten) liegen zahlreiche Videoaufnahmen vor. Die von vielen Medien mit Berufung auf anonyme Augenzeugen berichteten „Hetzjagden“ auf Ausländer finden sich auf den Videos nicht – nur in einer Szene sieht man einen einzelnen Mann, der kurz auf einen vermeintlichen Ausländer zurennt, wobei es zu einem kurzen Körperkontakt zu kommen scheint, einem Tritt ins Gesäß. Genau zu sehen ist das nicht. Nach Angaben der Chemnitzer Polizei gab es auch keine verletzten Ausländer. Zwei Verletzte – durch Flaschenwurf und Böller – registrierten die Beamten erst am Montag, als rechts- und linksradikale Demonstranten einander nahe kamen.
Welche Quellen und Erkenntnisse Merkels Pressesprecher Steffen Seibert dazu veranlassten, von „Hetzjagden auf Menschen anderer Herkunft“ in Chemnitz zu sprechen, bleibt im Dunkeln. Dass der Regierungssprecher im Bezug auf Chemnitz von „Zusammenrottungen“ spricht, ist ebenfalls bemerkenswert. Der Begriff „staatsfeindliche Zusammenrottung“ stammt aus der DDR, er bezeichnete dort ein Delikt. Spontandemonstrationen – und um eine solche handelte es sich am Sonntag – sind in der Bundesrepublik nicht per se strafbar.
Aber strafbar ist natürlich ein öffentlicher Hitlergruß. Es ist abstoßend, wenn jemand drohend auf einen Passanten zurennt, es ist dumpf, „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ zu schreien, und abstrus außerdem, denn Daniel H., der Erstochene, hatte kubanische Wurzeln.
Hier soll es nicht darum gehen, Dumpfes weich zu zeichnen, sondern zu sortieren. Und vor allem die Frage zu beantworten: warum wird ein Vorfall, der sich in Sachsen abspielt, dem deutschen Ungarn also, und in dem (auch) Rechtsextreme eine Rolle spielen, medial und politisch so viel anders behandelt als ähnliche Ereignisse mit anderem Schauplatz und anderer Färbung?
Es beginnt schon damit, dass der Erstochene in offiziellen Stellungnahmen nur ganz am Rand vorkommt. Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig spricht davon, er sei „tragisch“ „zu Tode gekommen“, als hätte es sich um einen Unfall gehandelt. Und „stern.de” schreibt von einer „Messerstecherei“, so, als hätte auch Daniel H. zugestochen, das Medium macht ihn also sprachlich auch zu einem Täter unter mehreren. Die Berichterstattung konzentriert sich auch nicht auf die Chemnitzer, die Blumen am Tatort niederlegen und ohne Parolen trauern, sondern ganz auf den rechtsextremen Block (unter Aussparung des linksextremen). Dabei bleibt es aber nicht. Chemnitz, das ist natürlich ein Fanal, ein weiterer Beweis in der langen Beweiskette für das eigentlich schon von der Bundesrepublik abgefallene rechtsbraunniedere Land Sachsen.
“In Sachsen erweisen sich Dinge als gesellschaftliche Realität, die man aus jedem Drehbuchmanuskript als zu klischeehaft streichen würde“, schreibt Zeit Online. „Längst dient dort der illiberale Staat ungarischen Zuschnitts als Leitstern, der die kritische Öffentlichkeit bekämpft und den Mob ermächtigt. Er entsteht im Zusammenspiel zwischen wutschnaubender Basis und dem Versagen von Politik wie Exekutive. Er entsteht in Dresden wie in Chemnitz.”
Irgendwelche Belege dafür, dass die Hitlergruß-Zeiger von der Landesregierung „ermächtigt“ worden seien, präsentiert Zeit Online nicht. Und welche Regierung „ermächtigt“ eigentlich linksextreme Böller- und Flaschenwerfer in Chemnitz, Kandel, Berlin, Hamburg?
Der Tagesspiegel schreibt am 28. August: „In der Nacht zum Sonntag ist in Chemnitz ein Mann erstochen worden. Und obwohl zunächst niemand weiß, wer er war und wie er zu Tode kam, glauben nur ein paar Stunden später hunderte Chemnitzer, sie müssten ihn rächen.“ Und: „Es ist eine Woche her, da hinderten Polizisten in Dresden ein Reporterteam am Filmen von Pegida-Demonstraten. Jetzt übt sich ein Mob in Chemnitz in blinder Selbstjustiz.“
Daran ist praktisch alles Blödsinn: Dass „niemand“ gewusst hätte, wer das Opfer war, ist eine ebenso unsinnige Behauptung wie die, es sei unklar, „wie er zu Tode kam“. Er hieß Daniel H., er wurde erstochen – beides war sehr schnell bekannt. In Dresden hatte die Polizei ein Team von „Frontal 21“ auch nicht am Filmen gehindert, sondern wegen einer Anzeige nach dem Ausweis gefragt (das Team filmte sowohl die Polizei als auch Leute auf dem Weg zu einer Pegida-Demonstration sehr ausgiebig). In die gleiche postfaktische Ecke gehört die Tagesspiegel-Erfindung, in Chemnitz hätte ein „Mob“ „blinde Selbstjustiz“ verübt. Denn das würde ja bedeuten, irgendjemand hätte tatsächlich die Messer-Täter oder Leute, die dafür gehalten wurden, getötet oder verletzt. Nichts davon, siehe oben, ist passiert. Und was die Ereignisse in Chemnitz für den „Tagesspiegel“ mit einer Ausweiskontrolle in Dresden zu tun haben? Ganz einfach: beides passierte in Sachsen. Das ist für Journalisten, die Sachsen tatsächlich für ein deutsches Ungarn und Ungarn für einen Finsterstaat halten, Beleg genug.
Noch ein qualitätsmedialer Quatsch über Chemnitz gefällig? Stern.de behauptet: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer „schweigt“ zu den Ereignissen. Weiter unten im Text heißt es dann, er habe „einen Tag gebraucht“, um sich zu äußern. Das ist deutlich schneller, als sich praktisch alle Politiker und Medien im Januar 2016 zu den Massenübergriffen in Köln geäußert hatten.
Vermutlich wollte Kretschmer erst einmal Fakten zu den Ereignissen lesen – aus Sicht von Stern offenbar ein schweres Vergehen.
Hier liegt der eigentliche und über den Fall vom Wochenende hinaus interessante Punkt: Zwar klingeln alle #MeTwo-Glöckchen bei einem kollektiven Urteil über Migranten – aber über Sachsen, als Land, als Bevölkerung – darf jederzeit kollektiv geurteilt werden. Es darf praktisch alles behauptet werden, Fakten muss niemand sortieren, Ermittlungen niemand abwarten. Generalverdacht ist vielmehr erste Journalistenpflicht.
Dabei handelt es sich um ein Muster, das Medien und Politiker schon seit ziemlich langer Zeit lustvoll praktizieren. Eigentlich beginnt alles im Jahr 2000 mit der Horrorgeschichte von den 50 Skinheads, die im sächsischen Sebnitz das Kind des deutsch-irakischen Apotheker-Paars Kantelberg-Abdullah im Freibad ertränkt haben sollten. „Eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen“, schlagzeilte die BILD. Die taz: „Badeunfall erweist sich als rassistischer Mord“. Heribert Prantl kommentierte hoch erregt die „braunen Hintergründe der Tat“. Nur hatte es die Tat, wie sich drei Tage nach der BILD-Titelgeschichte herausstellte, nie gegeben – die ganze Geschichte basierte auf einem Lügengespinst der Kantelberg-Abdullas, auf das (fast) alle Medien ohne Prüfung einstiegen.
Es folgte 2007 die Geschichte des Hakenkreuz-Mädchens von Mittweida: Sie behauptete, zwei glatzköpfige Neonazis hätten ihr mitten in der Stadt ein Hakenkreuz in die Haut geritzt. Wieder berichteten fast alle Medien, obwohl es keine Zeugen gab, als sei die Tat schon bewiesen. „Passanten schauten zu“, dichtete die damalige Korrespondentin der „Süddeutschen“. Dabei hatte das noch nicht einmal das Mädchen behauptet. Aber das Narrativ, die ganze Sachsenstadt stecke dahinter, musste einfach ins Blatt. Auch diese Geschichte erwies sich als komplett gelogen; ein Gericht verurteilte das Mädchen rechtskräftig wegen Vortäuschung einer Straftat.
Ebenfalls 2007 schrieben dutzende Medien, im sächsischen Mügeln habe es eine „Hetzjagd“ von Einheimischen auf indische Einwanderer gegeben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben etwas anderes: nämlich eine Schlägerei auf einem Dorffest zwischen Deutschen und Indern, in der die Inder abgebrochene Flaschen einsetzten und ihre Gegner erheblich verletzt hatten. Auch die „Hetzjagd“ hatte so nicht stattgefunden.
Bemerkenswerterweise fragt sich bis heute kaum ein Journalist, warum das Wort „Lügenpresse“ zuerst in Sachsen benutzt wurde, und wie groß ihr Anteil daran ausfällt, dass die AfD in dem Land heute mit der CDU gleichauf liegt. Stattdessen knallen bis heute bei den meisten Pressevertretern alle Sicherungen durch, sobald die Triggerworte „Sachsen“ und „Nazis“ auftauchen, beziehungsweise, sie knallen gerade wegen der Enten-Serie durch. Es geht ihnen um den nachgereichten Beweis, dass die Sebnitz-Geschichte eben doch irgendwie stimmte. Das funktioniert genau so, wie wenn das Pawlowglöckchen „Ungarn“ und „Orban“ und alles mit Trump läutet: Der Beitrag schreibt und sendet sich praktisch von selbst.
Ganz anders als etwa die Berichte von der vorübergehenden Machtübernahme des linksextremen Mobs in Hamburg zum G-20-Gipfel. Da hieß es skrupulös: „Es flogen Steine.“ Offenbar aus eigener Kraft. Da beschäftigten sich viele, viele Journalisten hingebungsvoll damit, wie sehr die Polizei zwar vermummte, aber doch pazifistische „Aktivisten“ schon durch ihre Anwesenheit provoziert hatte.
Und ganz anders sieht es auch aus, wenn jemand aus einer anderen politischen Richtung Selbst- beziehungsweise Paralleljustiz versucht – zum Beispiel im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain. Dort luden gerade Linksextreme, die dort um das besetzte Haus Rigaer Straße 94 siedeln, eine Anwohnerin vor eine Art Tribunal. Ihr Vergehen: die Frau habe angesichts einer Schlägerei, in die ein Mitglied der Linksaußen-Szene verwickelt war, die Polizei gerufen. Das gilt in diesem Milieu als schwerster Regelverstoß.
Bis jetzt gibt es dazu keine Twitterstafetten von Politikern, kein Überbietungswettbewerb von Kommentatoren, niemand schreibt, Kreuzberg sei das deutsche Nordkorea. Und auch Regierungssprecher Steffen Seibert schweigt dazu. Nicht nur für 24 Stunden.
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Weshalb die Medien so berichten?
Na, das ist doch klar:
Je mehr man sich von Leuten mit anderer Meinung distanziert (von den Leuten, nicht der Meinung), desto weniger muß man sich selbst im Diskurs bewegen.
Macht man sie gar zu Tieren, braucht man gar nicht erst mit dem Auseinandersetzen anzufangen, sondern kann sie, an allen menschlichen Regeln vorbei, übergehen oder gar vernichten.
Nichts anderes haben auch die Nationalsozialisten mit ihren Opfern gemacht, um diesen die Empathie der deutschen Bevölkerung zu entziehen.
"Seht her; die gehören nicht zu uns! Was sollen wir mit denen machen?"
Bisher klappte das ganz gut.
Mithilfe der, zumindest im ideologischen Sinne, gleichgeschalteten Massenmedien.
Nur, und das ist wie bei der Mengenlehre, schrumpft die eigene Gruppe jedesmal zugunsten der anderen, geschmähten, wenn man eine solche Ausgrenzung vornimmt.
Nun sind wir an einem Punkt angelangt, wo man von Seiten der Öffentlich-Rechtlichen und der überwiegend linken Printmedien her so viele Gruppen in Deutschland des Faschismus und des Proletentums geziehen hat, daß sich unaufhaltsam die Mehrheit der Konsumenten zu diesen verlagerte.
Mehr noch; die intensive Aufmerksamkeit der Bürger auf die Vorgänge in Chemnitz, so, wie man sie als Außenstehender über die vielen Livestreams verfolgen konnte und die daran anschließende Berichterstattung des Staatsfernsehens, die in Aussage kontroverser nicht sein konnten, hat da einen Kulminationspunkt in der Diskussion um Zuwanderung erreichen lassen.
Denn entgegen der offiziellen Berichterstattung sah man völlig anderes:
Man sah statt prügelnder Glatzen Männer in Strickjacken, Frauen jeden Alters und viele Kinder.
Man sah aber keine Gewalt.
Man sah Randfiguren, wie sie derart auf jedem Rummelplatz auflaufen und welche sich dort meist um den Autoscooter scharen, pöbeln und den Hitlergruß zeigen.
Man sah keine Sympathie dafür bei den Demonstranten.
Man sah eigentlich einen Querschnitt durch die deutsche Bevölkerung.
Enttäuscht und auch voller Wut über das Geschehene und die, die man politisch dafür verantwortlich hielt.
Dieses Trennen von "Die" und "wir Guten" funktioniert nicht mehr.
Dieses Stigmatisieren von Gegnern Merkels als rückständige Rechtsradikale. Als Arbeitsscheue, als daueralkoholisierte Dummköpfe.
Der Bürger sah Leute wie er selbst.
Das was die Medien nach bisher bewährter Manier gemacht haben, war, was man in der Fliegerei "überziehen" nennt. Man hat es ganz genau einmal zu viel versucht.
Jetzt folgt das Trudeln und der Absturz.
Das Wort "Lügenpresse" ist nun auch ohne vorherige Erklärung konsensfähig in der Gesellschaft geworden.
Der beste Kommentar, den ich seit Jahren lesen durfte. Danke!
Wer spricht denn bitte von "Stigmatisieren von Gegnern Merkels"? :D
Wenn von Hitlergrußzeigenden oder "Ausländer raus"-schreienden die Rede ist, werden doch gar nicht allgemein "die Gegner" Merkels als Nazis stigmatisiert? Auf Demos ist es nunmal einfach immer so: Die, die am lautesten schreien und am meisten Mist bauen, werden gehört. Das als Lügenpresse zu bezeichnen, ist schon ein bisschen naiv ;-)
Inwieweit eine Bundeskanzlerin im Speziellen persönlich für einen Mord verantwortlich ist, der von einem Nichtdeutschen Asylsuchenden begangen wird, da bin ich mir auch nicht so sicher. Hat Sachsen nicht einen eigenen Innenminister, der sich um Abschiebungen, Polizei und Sicherheit kümmern müsste?
Genauso wie diese imaginäre Gleichschaltung der Medien... Viele haben einfach nur zu wenig Geld um eigene Recherchen zu veanlassen und schreiben deshalb gegenseitig ab, außerdem gilt immer noch der Grundsatz "only bad news are good news". Es ist keine Merkel-Verschwörung, sondern eine logische Entwicklung innerhalb der Medienlandschaft infolge neuer gesellschaftlicher Strömungen und Kaufkräfte und dem Wegfall der Printmedien. Dass da viele redaktionelle Entscheidungen methodisch falsch sind und überdramatisiert wird, will ich gar nicht bestreiten, dafür gibt es ja zum Beispiel die BILD: Hauptsache laut und spektakulär - egal ob fremdenfeindlich oder links, es kommt fett auf die erste Seite. Gleichgeschaltet ist da nix.
Egal ob Monitor, Frontal21 oder andere ÖR-Magazine, solange die Geschichte sich krass anhört, kommt sie: Ganz gleich, ob pro oder contra Merkel, pro oder contra Flüchtlinge, pro oder contra EU.
Lügenpresse-Rufer suchen sich dann nur die Berichte heraus, die in ihr Weltbild passen. "Konsensfähig" (Siehe Kommentar) ist was anderes.
Die Größe und Anzahl der ungeheurlichen Lügen der staatsaffinen Presseorgane nimmt jeden Tag zu. Die Wut der Bürger auf die Lügenpresse ebenfalls, wie ich heute wieder in Gesprächen feststellen durfte. Der Wille zur Auswanderung und Beendung der Förderung dieses Staates durch Steuerzahlung steigt ebenfalls. Wir steuerzahlenden Bürger lassen uns nicht endlos und ungestraft für dumm verkaufen, denn diese sozialistische CDU Regierung hat wohl kaum die Kraft und die Fähigkeiten uns einzumauern. Wenn die politische Vernunft nicht wieder einkehrt, dann kommt die Abstimmung mit den Füßen und danach der Katzenjammer.
Gute Einordnung
Ich bin ob der Berichterstattung völlig sprachlos. Es ist ein Familienvater erstochen worden. Wie die Polizei mitlerweile verlauten ließ, unschuldig.(wurde ja vorher von Einigen angezweifelt) Zwei weitere Männer sind schwer verletzt!
Ein Unterbrechen der Feierlichkeiten, ein paar Minuten stilles Gedenken, ich bin mir sicher, es wäre ruhiger verlaufen.
Die Menschen sind fassungslos, sie wollen trauern. Aber was machen unsere Offiziellen? Sie dreschen wahllos verbal auf die Chemnitzer ein. Und hoffen, die drei Opfer dabei vergessen zu machen. So liebe Leute schafft man Unfrieden und bringt ordentlich Druck auf den Kessel! Was wird am Ende bleiben? Noch mehr Wut und noch weniger Vertrauen. Gratuliere!
Danke für diese kluge und informative Einschätzung. Ich habe außer (schönen) Urlaubsaufenthalten in Sachsen gar keine weitere Verbindung dorthin, aber schon seit Jahren macht mich dieses Eindreschen auf Sachsen und die Sachsen gewissermaßen fuchsteufelswild. Und über den „Erben mit Ohren“ habe ich herzlich gelacht. Eine gekonnte Formulierung!
Das ist eine sehr interessante Auflistung von Lügenpresse-Geschichten, die ich so in der Fülle und im Detail nicht kannte. Das hält man ja im Kopf nicht aus - selbst wenn man diesbzgl. schon recht abgeklärt ist.
Im Netz war zu lesen, daß der vermeintliche Hitlergruß eine "Bild"-Erfindung sei. Sieht man das Filmmaterial, so zeigt sich, daß das unschuldige Armbewegungen waren, die "Bild" hitlerisierte. Zur "Bild" würde dieses Gebaren ja passen. Wie gesagt: unter Vorbehalt.
Westdeutschland und die meisten Journalisten sind vom 68er-Narrativ der ewigen Schuld und der ewigen Nazi-DNA geprägt. Für diese Menschen stellt das "primitive" Verhalten der Ossis eine enorme Zumutung und Bedrohung ihres Lügensystems dar. AfD-Wählen stellt angesichts der gegenwärtigen Zustände eine völlig natürliche Reaktion dar, auch wenn man nicht konservativ ist, auch wenn man klar sieht, daß die AfD nach rechts übersteuert.
Bei den Ossis kommt diese natürliche Reaktion viel vitaler und ungehemmter. Im Westen scheint man sich darin zu gefallen, möglichst hochstehend und intellektuell, möglichst moralisierend, möglichst augsteinisch auf die Welt zu schauen. Im Grunde genommen ist der Westen genauso von der 68er-Ideologie verblendet wie es die Funktionärskaste in der DDR vom Marxismus war.
Ich als Ossi sehe jedenfalls sehr viele Parallelitäten hinsichtlich des Auftretens und Gebarens beider Kasten. :)
"AfD-Wählen stellt angesichts der gegenwärtigen Zustände eine völlig natürliche Reaktion dar, auch wenn man nicht konservativ ist, auch wenn man klar sieht, daß die AfD nach rechts übersteuert."
So ist es.
Ich war bis vor einigen Jahren bei den Grünen aktiv, bis mir die eigentliche "Idee" gegenüber der "Ideologie" zu schwach wurde und dort letztlich ganz unterging.
Weder heutige Ziele noch die Personen der Führung repräsentieren meine Vorstellung von einem lebenswerten und intelligenten Deutschland.
Jetzt bin ich bei der AfD. und das, ohne meine damaligen Ziele verraten zu müssen.
Ganz im Gegenteil; das passiert, wäre ich bei den Grünen geblieben.
Bei der AfD traf ich übrigens einige ehemalige grüne Kampfgenossen wieder, die immer noch widerspenstig sind und auch das Denken nicht eingestellt haben.
Und wir sorgen mit dafür, daß der ganz rechte Flügel zwar Stimme, aber nicht Übermacht bekommt.
@Johannes
Machen Sie die AfD etwas grüner, und sagen Sie denen, daß sie ihre Ansichten humanistischer rüberbringen müssen. Man kann auch in einem sehr feinsinnigen und humanistischen Tonfall gegen Asylwahn und Islamisierung, gegen nationalen Selbsthaß argumentieren. Da kommt leider häufig nur Gepolter von der AfD.
Das ist gewissermaßen eine politische Marktlücke. Und vor allem könnte man auf diese Weise die etablierten Parteien grenzenlos parodieren und schockieren.
Der Asylwahn ist ja auch aus Migrantenperspektive ein Verlustgeschäft, nur wissen viele eben nicht, was sie in Deutschland erwartet. Und unsere Politiker wissen auch nichts von diesen Diskrepanzen bzw. verdrängen sie tapfer.
Die Migranten wissen nicht, daß der Asylwahn eigentlich ein gewaltiger Ablaßhandel für Nazi-Neurotiker ist.
Der schweigende Herr Seibert sagt auch nichts dazu, wenn ein Dramatiker auf Twitter seine Vernichtungsphantasien gegen das ganze Bundesland Sachsen und die komplette AfD publiziert:
“#Chemnitz Mauer um Sachsen, AfD rein, Dach drüber, Napalm und Tür zu.”
Reiner Woop heißt der menschenfreundliche Dramatiker, spezialisiert auf – jetzt kommt's – Komödien.
(Was würde der erst schreiben, wenn er Tragödien produzieren würde?)
Als gebürtiger Karl-Marx-Städter (heute Chemnitz) wollte ich Herrn Woop meine Meinung über seine Entgleisung mitteilen. Schade: Dieser Komödiant und Großmeister besserwessihafter Arroganz ist momentan leider weder per E-Mail noch per SMS erreichbar. Kleiner Feigling, oder was?
Oder man vergleiche die Berichte über Chemnitz mit denen über Krawalle in der Pariser Banlieue: Hier ist nur noch vom „rechten Mob“ die Rede – was die Leute auf die Straße treibt, erfährt man nach dreißig Zeilen in einem Halbsatz, während bei den Berichten aus Paris von Anfang ein Verständnis für die Krawallmacher mitschwang, FAZ:
„Brennende Autos, zerborstene Schaufenster, verletzte Polizisten: Die Bilder vom Samstagabend aus Bobigny bei Paris erinnern an die wochenlangen Vorstadt-Krawalle in Frankreich im Spätherbst 2005. Es brodelt wieder in der Banlieue, seit ein 22 Jahre alter Franzose schwarzafrikanischer Herkunft am vergangenen Donnerstag in Aulnay-sous-Bois Opfer von Polizeigewalt wurde. Seither kommt es vermehrt zu Angriffen aufgebrachter Franzosen mit Einwanderungshintergrund auf Ordnungshüter in sozial benachteiligten Vorstädten…. ,Die Polizisten machen, was sie wollen. Wir müssen ihnen zeigen, dass wir uns das nicht gefallen lassen‘, rechtfertigte Abdel den Gewaltausbruch…“
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ausschreitungen-in-paris-die-spirale-der-gewalt-dreht-sich-weiter-14874475.html
Dagegen Chemnitz: FAZ.net verlässt sich ganz auf die Erzählungen linker Journalisten wie Henrik Merker („Störungsmelder“/„Zeit“) oder Felix Huesmann („bento“/SPON), was da vorkommt und was nicht, kann sich jeder selbst denken. „Die Grenzöffnung 2015 war der sicherste und effizienteste Weg, den sozialen Frieden zu untergraben und Rechtsextremismus zu züchten. Wir sollten beten, daß die Ernte klein ausfällt“, meint ein Leser:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/polizeieinsatz-in-chemnitz-symptome-von-ueberforderung-15759513.html
Statt dem 'Zirkus Zamperoni' zu vertrauen, kann sich jeder selbst ein (Bewegt-)Bild machen:
https://www.youtube.com/watch?v=yYaVOXlaS5c
- solange es Kretschmers 'Wahrheitssysteme' [sic] noch zulassen.
Wie gewohnt, geschätzter Herr Wendt, eine sehr präzise und korrekte Analyse der Wahrheitsjournaille zu dem aktuellen Gesellschaft-Spaltungs-Fall.
Dank auch an Ihr Elefantengedächtnis bezüglich Köln-Augstein, Sebnitz-Prantl, Mittweida, Mügeln ...
Damals war es noch leicht, alles zu verdrehen und die Mehrheit für dumm zu verkaufen.
Nun gibt es zum großen Ärgernis der Staatsratsvorsitzenden Genossin Merkel und ihrer Propagandamedienvertreter das www, wo sich jeder (noch) alternativ informieren und selbst ein Bild machen kann.
Neuester Fund hier:
https://pbs.twimg.com/media/Dltaa_eXcAASLFw.jpg
https://pbs.twimg.com/media/DltiMqNXsAAwsEc.jpg:large
Demnach bestehen bei dem ledigen und vorbestraften (!) „Flüchtling“ „Fluchtgefahr“ und „Fluchtanreize“. Vermutlich zurück ins Fluchtland, aus dem er geflüchtet war.