Letzte Woche Freitag, erste Stunde Biologie – allein das klingt schon schlimm genug. Ich betrete das Klassenzimmer wie üblich auf den letzten Drücker, drei Minuten vor acht. Zu meiner Überraschung sind ungewöhnlich viele Plätze leer. Mich überkommt die leise Hoffnung, dass Bio ausgefallen sein könnte.
Die wenigen, die in der Klasse sitzen, haben es vielleicht nur nicht mitbekommen. Ein Kumpel klärt mich dann auf, dass die Fehlenden heute die Schule bestreiken. Dann sehe ich auf meinem Mobiltelefon die Postings meiner Mitschüler: Fridays for Future. Die Klimawandler sind los.Das kam für mich überraschend. Kaum einer dieser neuerdings Umweltengagierten hatte jemals auch nur irgendwas zum Thema Klimaschutz gesagt. In Diskussionen in der Schule war mein einziger Widersacher meist der Lehrer. Und plötzlich steckte ich in einem Jahrgang voller Greta-Jünger. Der Prototyp lässt sich etwa so beschreiben:
Weiblich, 16, hält sich aber für 25 und redet auch so mit anderen Jugendlichen, außerunterrichtlich in der Schule engagiert, setzt sich bei Klassenfahrten an einen Tisch mit den Lehrern.
Oft reisen diese Umweltengagierten um die halbe Welt, und schicken die schönsten Fotos von dort per Twitter und Instagram. Ihr Vater fährt meist ein ziemlich gutes Auto.
Wütend schrieb ich ein solches Exemplar aus meiner Klasse an. Was sie sich eigentlich denkt, sie jettet um die halbe Welt und will jetzt, dass Braunkohlearbeiter in der Lausitz ihren Job verlieren, und noch dazu astronomische Stromkosten aufgebürdet bekommen: „Ist das denn etwa links?“
Als Antwort bekam ich nur einen Satz: „Du willst also, dass die Erde in zwölf Jahren untergeht?“
Bäm. Ich hatte die Diskussion verloren. Was soll man dazu sagen?
Würde man einen Menschen auf der Straße mit einem Schild sehen „In zwölf Jahren geht die Welt unter“, würde man einen Zeugen Jehovas oder einen UFO-Jäger vermuten. Aber diese Sprüche sind längst gängige Meinung unter Schülern. Zumindest unter den Revolutionären, die eigenartigerweise für das Demonstrieren von Regierung, fast allen Parteien und von den Medien ununterbrochen beglückwünscht werden. Nie gab es – zumindest in neuerer Zeit – eine Jugendbewegung, die derart bruchlos Seite an Seite mit dem Establishment marschierte.
Schulfrei gibt es dafür obendrein. Zwar existiert – zumindest hier in Berlin – die Anordnung von oben, dass alle Schüler, die zu „Fridays for Future“ gehen, einen unentschuldigten Fehltag erhalten. In der Praxis wird das allerdings nur selten umgesetzt.
Die Schüler lassen sich oft sogar von ihren Eltern entschuldigen. Viva la Revolution! Meist ist aber selbst das gar nicht mehr nötig. Die Schulpflicht ist am Freitag zugunsten von „Fridays for Future“ faktisch aufgehoben.
Da aber keiner nachweisen muss, dass er tatsächlich bei der Demo war, gibt es natürlich einen nicht zu unterschätzenden Schwund von Leuten, die sich freitags einfach einen Lenz machen und alles vorhaben, nur nicht, sich an dieser blöden Greta-Klimademo zu beteiligen. Hätten sie daran Interesse, würden sie ja massenhaft zu den Wochenend-Demos gehen, die es ja schon immer gab. Wenn ich schätzen müsste, wie viele der am Freitag Weggebliebenen nicht zur Demo eilen, sondern einfach zu Hause bleiben, würde ich sagen: mindestens 50 Prozent.
Ich weiß von etlichen Leuten, die freitags nicht da waren, sehr genau, dass sie niemals losziehen würden, um für den Kohleausstieg zu hüpfen („hey, hey, wer nicht hüpft, der ist für Kohle“) , niemals – allein aus Peinlichkeitsgründen nicht.
Erst langsam wird einem klar, in was für einem Wahnsinn wir uns befinden: Die Bundeskanzlerin hebt öffentlich die Schulpflicht auf, damit die Schüler für die Regierungslinie protestieren können.
Die meisten dieser Demonstranten sind vollkommen ahnungslos – und mit vollkommen ahnungslos meine ich so etwas in die Richtung: „Hä? Warum verbieten wir denn nicht einfach Plastik?“ Ihnen ist auch nicht ganz klar, dass Deutschland etwa 2,3 Prozent zum weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß beiträgt und China 27 Prozent. Und dass der Anteil von China so hoch ist, weil dort beispielsweise die Turnschuhe, T-Shirts und iPhones produziert werden, die sie spazieren tragen. Sie sind auf diesen Demonstrationen nur, weil es (fast) alle machen, weil es im Trend liegt, und weil sie selbst gerne von sich sagen können würden, dass sie politisch engagiert sind, obwohl sie keine fünf Minuten am Tag darauf verwenden, auch nur „Spiegel Online“ zu lesen.
Es ist eine riesige Party, es spielt laute Musik, alle hüpfen und tanzen. Natürlich nehmen sie nicht wirklich ernst, was sie da fordern. Kein Wunder, dass niemand von denen den nächsten Familienurlaub absagen will oder auf sein Smartphone verzichten möchte. Ebenfalls kein Wunder, dass nach den Demos die ganzen Plätze und Grünflächen vermüllt sind.
Allerdings werde ich nicht sauer, wenn ich so etwas höre. Ich freue mich sogar. Genauso so, wie ich mich freue, dass Sahra Wagenknecht Kaviar isst und in einer Villa wohnt. Das zeigt nämlich, dass die Leute das totale grüne Selbstdiktat nicht auch noch selbst leben wollen. Sie fordern heute dies und morgen das, aber alles doch sowieso nur, weil es von der Tagesschau so angesagt wurde. Erst wenn die Jugend wirklich vegan leben und ernsthaft Konsumstreik praktizieren würde, dann hätten wir ein Problem. Dann hätten wir es es nämlich nicht mehr mit einem peinlichen Jugenddemo-Imitat mit zum Himmel schreiender Doppelmoral zu tun, sondern mit einem echten Massenwahn.
Insofern bin ich auch zwiegespalten, wenn ich von Gretas positiven Gedanken zur Kernenergie höre. Die 16-jährige Schwedin – die von Katrin Göring-Eckardt bereits mit einer Prophetin verglichen wurde – schrieb auf Facebook, dass Atomenergie „ein kleiner Teil einer sehr großen neuen kohlenstofffreien Energielösung“ sei kann. Nach großer Entrüstung in ihrem eigenen Lager revidierte sie ihre Aussage teilweise. Ihr Pressesprecher versuchte verzweifelt, alles wieder gerade zu rücken. Die Kleine hatte jetzt auch mal einen eigenen Gedanken, aber gleich wurde sie wieder viereckig gemacht.
Zwar könnte es einen freuen, dass Greta nun – kurzfristig – eine vernünftige Idee hatte, und manche denken sich vielleicht: „Wenigstens konsequent“. Aber für mich zeigt das vor allem, dass sie – oder wer auch immer hinter ihr steckt – ernsthaft die totale Dekarbonisierung der Welt vorantreiben will. Mit oder ohne Kernkraft, es bleibt Wahnsinn.
Von den lustigen Mitläufern, die nach dem Klimastreik im väterlichen BMW zu McDonalds gefahren werden, um dort die Reisepläne für den nächsten Trip auf die Malediven zu schmieden, müssen wir dagegen wenig befürchten.
Doppelmoral ist allemal besser als blinder Fanatismus.
* Air Tuerkis ist das Pseudonym eines Berliner Schülers und Autors, der das liberale Schülermagazin „Apollo News“ herausgibt.
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oldman
29. März, 2019Erfreulich, dass es noch Leute wie diesen 16jährigen Gymnasiasten gibt, man müsste sonst jegliche Hoffnung fahren lassen. Wunderschön sein Ausdruck: “diese(r) neuerdings Umweltengagierten” für die Zeitgeistnachbeter und vollkommen richtig der Satz : “Erst langsam wird einem klar, in was für einem Wahnsinn wir uns befinden: Die Bundeskanzlerin hebt öffentlich die Schulpflicht auf, damit die Schüler für die Regierungslinie protestieren können.”
Herbert Danz
30. März, 2019Es gibt auch noch Vernunft. Aber da hört niemand zu. Hätte eins von meinen 4 Kindern jemals solche Sprüche gehabt, hätte ich ihn/sie eine Liste schreiben lassen, was sie zur Verbesserung der Umwelt beitragen wollen. Nicht mir dem Bösen Dieselbus zur Schule fahren. Für 5 Km sind auch Laufen oder Rad fahren möglich. Keine Schulfahrten, sondern Schulwanderungen. Auch keine Feriefahrten, sondern wie wir, die Berge und Umgebung erwandern. Möglichst viel über die Natur, Bäume und Herben lernen. Den Eltern auch im Garten helfen, möglichst auch mit eigenem Beet. Für weniger hätte ich es nicht getan.
Heinz
2. April, 2019Den Eltern im Garten helfen, das ist eindeutig zuviel verlangt. Die Erde umbuddeln und Unkraut rausziehen? Gehts noch?
Roland
3. April, 2019Diese Ideen sind aber ganz schön Nazi!
Wolfgang Scholl
29. März, 2019Wer am lautesten schreit, hat recht – in der Politik; aber nicht in Mathe.
irgendwer
29. März, 2019“Willst du, dass in 12 Jahren die Welt untergeht?” – “Wird sie an Dummheit ersticken? Das würde ich gern verhindern.”
Sollte das Gegenüber aufnahmefähig sein, könnte man fragen: “Wer hat’s gesagt – ‘Das Klina ist ein gekoppeltes nicht-lineares, chaotisches System, das sich einer Vorhersage entzieht’?”
Seit das IPCC seine Dokumente von HTML auf PDF umgestellt hat, muss man sich zwar ein wenig durch die Dokumente klicken, aber dafür kann man dann zur Antwort mit dem offiziellen Weltklimabericht 2001/2002 aufwarten. …und mit der freundlichen Empfehlung, mal den Physiklehrer zu fragen, weshalb es für die Vorhersage gekoppelter chaotischer Systeme nur einen halben Friedensnobelpreis gab – und keinen für Physik… (Vorsicht: Manchmal wird versucht, kognitive Dissonanz durch lautes, kleinhirnbasiertes Kreischen aufzulösen…)
Frank D.
29. März, 2019Herrlicher Artikel.
Jens Richter
29. März, 2019Beim Lesen dieser dialektischen Volte musste ich auflachen:
“Genauso so, wie ich mich freue, dass Sahra Wagenknecht Kaviar isst und in einer Villa wohnt. Das zeigt nämlich, dass die Leute das totale grüne Selbstdiktat nicht auch noch selbst leben wollen.”
Zum Bonmot verkürzt: wenn alle fordern, dass alle anderen verzichten, verzichtet keiner.
Velten Andres
29. März, 2019Ich bin empört – da folgt doch tatsächlich ein Berliner Schüler nicht dem „Folgt der Sandale“-Gebot der Stunde. Was haben die Eltern da nur falsch gemacht?
Aber im Ernst: Was für ein kluger, erfrischender Text – vielen Dank dafür!
Und ganz genau: „Sünder“ sind mir auch definitiv lieber als Fanatiker, denen alles zuzutrauen ist.
Ich wünsche dem jungen Autor, dass er trotz des grassierenden Wahnsinns noch seine Schäfchen (Abi) ins Trockene bringen – und ab und zu weitere solch schöne Artikel schreiben – kann!
P. Munk
29. März, 2019Die Sprüche, dass bald die Welt untergeht, wenn wir nicht sofort alles abschalten, sind nicht nur bei Schülern gängig. Einziger Unterschied: Die Erwachsenen reden vielleicht von 30 oder 50 Jahren statt von 12. Da ich sog. Klimaskeptiker bin, gelte ich auf FB oder Twitter als jemand, dem die Zukunft seiner Kinder wurst ist.
Ralf Schneider
29. März, 2019Eine intellektuelle und rhetorische Glanzleistung, – humorvoll gespickt mit detaillierten Menschenbeobachtungen, die auf scharfzüngige Weise zum Ausdruck gebracht werden! – Beruhigend: Es gibt sie noch, die wahre geistige Elite, die sich bereits im jugendlichen Alter von 16 Jahren Bahn bricht und die selbst-ernannte politische “Elite” arm und alt aussehen lässt!
Ich kann nur raten, lieber “Air Tuerkis”: Pflege Dein Talent sorgfältig wie einen (Achtung, Bio:) Cypredium calceolus – und lasse Dich nicht von einflussreichen aber dummen Menschen für ihre unreifen und gefährlichen Ziele vereinnahmen. Immerhun: Bio-Unterricht ist allemal besser und wertvoller als draußen die billigen Kopien der “Echternacher Sprinprozession”!
LG RS
Ui1947
29. März, 2019Sahra W. oder Annalena B. essen beide gerne Kaviar. Links und/oder gruen = gleich verbietend…..
Schulunterricht ist meist bloed. non scholae sed vitam discimus.
nurmalso
3. April, 2019sed vitae
Christian Schulz
30. März, 2019“… dass Deutschland etwa 2,3 Prozent zum weltweiten Kohlendioxid-Ausstoß beiträgt und China 27 Prozent.” Auch das ist nicht die ganze Wahrheit, diese Prozentsätze beziehen sich auf den “menschgemachten” Anteil an der CO2 Entstehung, der beträgt aber nur rund drei Prozent des gesamten entstehenden CO2.
Das wird nie erwähnt, aus guten Gründen, aber wird von Wikipedia bis zu grünen Klimarettern in der Sache bestätigt.
Was bleibt ist ein Irrenhau für kinderlose Alte. Man darf den Untergang der Titanic live miterleben, die Kapelle spielt fröhliche Musik, und man darf hoffen, vom himmlischen Hubschrauber abgeholt zu werden bevor man nasse Füße bekommt. Wunderbar, weiter so.
FunktionsElite
30. März, 2019Ich habe jetzt unserem 10-jährigen Nachbarsjungen einen schönen, kleinen Ashram in unserem Garten gebaut. Der fährt immer noch leidenschaftlich Bobby Car. Ich versuche ihn als Propheten des Mobilitätswandels zu promoten und platziere ihn gerade auf Quartiersfesten.
Gleichzeitig unterstütze ich ehrenamtlich einen kleinen Andachtsraum für Greta auf dem nahen Telegraphenberg, wo sich das Schellnhuber-Mekka der Klimasekten befindet, finanziert über Merchandising. Das Geschäftsmodell hat definitv Zukunft.
Gustav Jaspers
31. März, 2019Ja – Ihr alpinen Berliner habt einen Telegraphenberg – wir Flachlandtiroler in Stuttgart haben nur einen Monte Scherbelino.
Wir haben zwar kein Schellnhuber-Mekka der Klimasekten mit KGE als Prophetin – aber wir haben den Guru Kretschmann – als Ministerpräsidenten. Er füllt auch die Rolle der Yogis aus, die Vorträge halten, Bhajans singen, Mantras rezitieren und Gebete sprechen. Das Problem ist, er tut das auf katholischen Kanzeln. Dabei geht es um Glaubwürdigkeit. Sein kommunistischer Ex-Kumpel Trittin hat ihn deshalb auch als Waldschrat verspottet. Hier geht es also um eine Art Schisma – es gibt mehrere Päpste. Gleichzeitig. Auch Päpstinnen. Die einen sagen so – die anderen sagen so – und nicht immer geht es um Vögeln mit Bienen.
Sondern um Kohle – oder Asche.
Thadeus Rolking
12. April, 2019Vögeln mit Bienen – wie abartig ist das denn :)?
Peter Thomas
30. März, 2019Ein sehr gelungener, treffgenauer Artikel! Schade nur, daß er zu spät kommt, weil in zwölf Jahren die Welt verkocht sein wird. Auch Thunfisch-Gretel ist, so gesehen, eine tragische, weil verspätete Heilsbringerin, und wer das Heil zu spät bringt, den bestraft die Feuerhölle, wußte schon M. Gorbatschov. Lieber Air Tuerkis, halte durch, auch wenn morgen kein Apfelbäumchen mehr wächst, machst Du noch Abi und studierst hernach auf alle Fälle keine Genderwischa!!!
Dreggsagg
30. März, 2019Ja, ja, die grüne Schwätzerin Törin-E-.!
Eine Sechzehnfährige mit verkniffen-mißtrauischem Blick, von Statur wie eine Zwölfjährige, wird als “Prophetin” verehrt von ihrer Jüngerinnenschaft an Ahnungslosen, kommt aus dem schönen Schweden und alle machen mit bei ihrem Kinderkreuzzug.
Eine angebl. oder tatsächliche Aspergerautistin, denen man nachsagt, sie kennten nur Schwarz oder weiß und Grautöne wären ihnen unbekannt, erklärt den Dummdödeln in Politik und an den Staatsspitzen, sie sollten gefälligst das Klima retten.
Die Infantilisierung Europas macht rasante Fortschritte… und die hohe Politik von Steinmeier über Merkel bis in die Parteien spenden eifrig Beifall. Da kann man jene schon gut verstehen, die Europa für einen hoffnungslosen Fall halten!
Helene
30. März, 2019Ich sehe das nicht so entspannt wie der Autor. Mag sein, daß unter den gegen die bösen Alten „mutig Kämpfenden“ auch pure Hedonisten sind. Aber was ist mit den labileren Gemütern? Nicht nur mir sind doch Gedanken an Kinderkreuzzug und Wiedertäufer gekommen. Wenn sich dann einiges verläuft oder eines Tages die heilige Greta vielleicht psychisch zusammenbricht, ist es dann wirklich ausgeschlossen, daß es nicht auch zu Selbstmorden besagter labiler Jugendlicher kommt, um „die Welt zu retten“?
Wolf Manuel Schröter
30. März, 2019Es ist so, wie der Autor hier schreibt. Eigentlich lustig, wenn es nicht so traurig wäre: Aber Schuljugend ist und bleibt Schuljugend. Immer schon wusste sie es besser als ihre Lehrer, immer schon stellte sie in Frage, ob man das Gelehrte überhaupt im Leben brauche, immer schon gab es einige wenige wirklich engagierte Personen (auch für sinnfreie Zwecke, für die sie mit dem schnell auflodernden Strohfeuer der Jugend brennen), denen eine indifferente Masse in den Stunden-Ausfall folgte, wenig interessiert, aber froh, der langweiligen Penne entronnen zu sein…
Wie sich Bilder von Generation zu Generation mit wechselnden Inhalten doch gleichen. Ich könnte da ein Lied aus der DDR der 60iger Jahre singen: Auch da wurde “protestiert” und “demonstriert”, um der Macht zuzustimmen, gezwungenermaßen (das besorgt heute die “political correctness”) und ohne direktes “Schulfrei”, aber dafür an staatlichen Feiertagen. Was in den Folgejahren dann herauskam: Wissen wir. Ob es hier und jetzt, also dann einmal, wenn die Jugendlichen tatsächlich “erwachsen” sind, auch so oder überhaupt etwas wird: Wer weiß?
Gustav Jaspers
30. März, 2019“Doppelmoral ist allemal besser als blinder Fanatismus.”
Das kann man so sehen, wenn man es von der soziologischen Warte betachtet.
“Für doppelt oft moralisch hält,
wer doppelter Moral verfällt.”
Das wäre die psychologische Sichtweise.
Doppelmoral und Heuchelei sind unabdingbare Voraussetzungen für den Erfolg jedes Politikers. Siehe die zur Illustration benutzten Bilder. Das wäre die Sicht eines ehrbaren Bürgers. Nicht Bürgenden.
Andreas W.
30. März, 2019Als Antwort bekam ich nur einen Satz: „Du willst also, dass die Erde in zwölf Jahren untergeht?“
Bäm. Ich hatte die Diskussion verloren. Was soll man dazu sagen?
Ganz einfach: Ich mach dir einen Vorschlag: “du liest mir aus der Glaskugel, aus der du diese Information hast, dass die Erde in 12 Jahren untergeht, die Zahlen der weltweit größten Gewinnspiele, für die höchste Gewinnklasse, für die nächsten 6 Monate vor. Dann spiele ich diese und werde jeden Gewinn an euch spenden und wenn mindestens 50% stimmen mache ich bei euch sogar mit als hätte ich nie eine andere Meinung gehabt.”
Absurder Argumentation kann man nur mit größerer Absurdität begegnen…
J.Vans
30. März, 2019Wenn Argumente nicht mehr überzeugen, werden Kinder hinzugezogen. Warum “streiken” die Schüler nicht in China, Indien oder USA? Deutschland ist doch durch Merkels Experimente voll auf Greta-Kurs.
Die Grünen Vorsitzende Schulz aus Bayern fliegt zur Weltrettung schon mal zum Eis essen nach Kalifornien.
Ein überzeugter Schulverweigerer im Dauerstreik war auch schon Joschka Fischer.
Im höheren Amte ohne Schulabschlüsse angekommen wollte er aber von Klimaschutz nicht mehr viel wissen und wurde u.a. Lobbyist für die Autoindustrie. Überzeugungen kann man hinter sich lassen. Das wusste schon Konrad Adenauer (was schert mich mein Geschwätz von gestern)
Vielleicht wird Greta T. auch irgendwann Außenministerin ihres Landes. Doch bezahlen muss die Klimaexperimente immer noch der Bürger. Und die meisten sind auch nicht so gut verssorgt wie ein Schulverweigerer Joschka Fischer. Daher keine Experimente. (Wahlkampfslogan K. Adenauer)
kdm
30. März, 2019Erfrischende Nachricht beim Danisch:
>> Heute kam in Reinickendorf eine größere Gruppe Schüler mit Alu-Hüten zur Schule statt zur Demo. Einige mit Pappschildern wie “Die Welt geht unter” oder “Das Ende der Welt ist nah”.
Die machen sich lustig über die ganze Hysterie und ihnen gehts langsam auf den Keks. <<
Dreggsagg
31. März, 2019Das ganze Trara
ist ohnehin nur noch als Realsatire zu verstehen.
“Du willst also, daß die Erde in zwölf Jahren untergeht?” knallt da eine besonders kunterbunte, politkorrekte Sechzehnjährige dem Anfrager an den Kopf. Sechzehnjährige Weltuntergangsapostel sind an Lächerlichkeit kaum noch überbietbar. Es lebe der heilige Infantilismus!
Libkon
30. März, 2019Air Tuerkis könnte ein würdiger Nachfolger von Herrn Broder und später sogar von Ihnen, geschätzter Herr Wendt, werden.
Warum? Der junge Mann kann differenzieren und – sensationell – selbständig denken. Unfassbar. Aber es tut gut, eine junge, vernünftige Stimme zu hören.
Mama von Air Tuerkus
30. März, 2019Seit wann chattest Du während des Unterrichts???
Lena Becker
30. März, 2019Vielen Dank für diesen erhellenden Bericht aus dem Zentrum des Irrsinns!
Das uralte Bild vom herzlosen, die Welt zerstörendem Kapitalismus versus gefühlvollem, die Welt rettenden Miteinander scheint einfach nicht totzukriegen zu sein.
Die Infantilität dieses „Denkens“ findet seinen perfekten Ausdruck im Bild der ewig kindlich bleibenden Kaiserin, die, wie der Autor ganz richtig anmerkt, im Gegensatz zu den meisten ihrer Anhänger, tatsächlich fanatisch ist. (Trotzdem nichts dafür kann – aber wer bitteschön ist so verrückt, einem verängstigten Menschen mit Asperger zu folgen?)
Elisabeth Jenders
30. März, 2019Sehr gut! Der Autor hat Durchblick! Vor allem mit der Beobachtung “für die Regierungslinie protestieren”.
Die Klimaszenarien beruhen auf Berechnungen, die, wie die des CRU (climate gate) für die letzten Jahre einen zusätzlichen Faktor verpasst bekamen (“hide the decline”), oder die mit falschen Faktoren arbeiteten – indem z.B. Zähler und Nenner vertauscht wurden. So kommen die Schreckensnachrichten zustande, dass in 12 Jahren die Welt untergehen solle.
Mit Angst lassen sich Leute eben am besten manipulieren!
Peter
30. März, 2019Klare Worte :o)
Dr.Dieter Frank
31. März, 2019Nicht selten hört man aus dem “Volksmund”: das ist doch alles krank,was so heutzutage passiert! Der “Morbus Greta” gehört zu den Zeitgeisterkrankungen und wird in der internationalen Krankeitsklassifikation unter der Nummer F84 geführt.Er wird beschrieben als “Loslösung von der Wirklichkeit” , “innere Zurückgezogenheit” und “sich wiederholende Repertoire” .
Es sind also keine Schulschwänzer,die den Freitag nutzen,um ihre Prozession “Selig sind,die da geistlich arm sind,denn ihrer ist das Himmelsreich” durchführen,sondern Therapiebedürftige.
Stephan
31. März, 2019Ich habe überlebt: die genetischen Folgen überirdischer Atomtests, das Massensterben wegen zurückgehender Getreideerträge, die gefühlte 100ste Fehlprognose des “Club of Rome”, die Ausweitung der Sahelzone nach Süditalien, das Waldsterben, die Zunahme und Abnahme des Ozons, abstürzenden Satellitenmüll, die Abschmelze der Nordpolgletscher mit dem Vorrücken der Nordsee vor Göttingen, die Zerstörung der Atmosphäre durch furzende Rinderherden in Argentinien (Methan! – vor 20 Jahren: ganz schlimm!) – ja und ich bin so kaltherzig auch die gegenwärtige CO2 -Hysterie überleben zu wollen. Die wichtigsten Katastrophen sind in meinen Augen: dumme, uninformierte und demagogische Journalisten, dumme, uninformierte und demagogische Politiker, schlechte, konformistische Lehrer auf niederen und höheren Klippschulen (vulgo Universitäten) und das Tolle ist: im Gegensatz zum Klima seit Millionen Jahren sind diese Katastrophen bekämpfbar. Ein Artikel wie dieser macht Hoffnung!
Smirnoff
31. März, 2019Man muss vorsichtig sein. Ausgangspunkt einer Kritik sollte nicht eine Fundamentalkritik an “der Jugend” sein, sondern am Kindesmissbrauch von Schutzbefohlenen, der erneute Verrat des in den Jugendlichen ruhenden Idealismus und ihres natürlichen Willens zur Änderung.
Wenn ich einige Kommentare vernünftiger, älterer Menschen zum Kinder-Klimakreuzzug lese, bemerke ich Enttäuschung und latente Aggressionen gegen die naiven Schüler, die das alles mit sich machen lassen und sich jubelnd ins Glied einreihen. Dabei sind diese Kinder Opfer und nur die gemietete Rechtfertigungkulisse für eine linksgrüne bis linksextreme Agenda. (Die Grünen haben nunmal die größte Erfahrung, was die Vereinnahmung und Nutzbarmachung des Themas Umweltschutz angeht.)
Aber wo hätten diese Kritiker an den FFF-Kindern sich in deren Altersabschnitt selbst verortet? Auf einer Gegendemo? Genauso wie die selbsternannten Antifaschisten stets behaupten selbstverständlich damals beim “Widerstand” dabeigewesen zu sein, so meinen einige Ältere aus ihrer Lebenserfahrung heraus, den Schülern vorwerfen zu können nur Mitläufer zu sein, sich ein Ventil für Idealismus und ein wunderbares Gemeinschatsgefühl zu suchen. Kann man es einem 15-jährigen vorwerfen dazugehören zu wollen und vor allem dann, wenn es um die vorgeblich gute Sache geht? Will nicht jeder gelobt werden?
Was bei mir von den Demos ankommt:
– “Endlich passiert mal was”
– “Endlich hören sie auf uns – wir sind viele, wir sind laut.”
– “Wir sind viele. Nun müssen sie zuhören”
– “Wir wollen eine schöne und lebenswerte Zukunft haben”
Ich bin aber nicht der Meinung, dass es in einer Klima-APO enden wird.
Warum? Weil der Protest nicht von den Protestierenden ausgeht.
Zum Missbrauch:
BuPrä Steinmeier lobt die FFF-Demos, die Bildungsministerin und bekannte Politiker reihen sich ein, linksgrüne Politiker tauchen auf den Demos auf und richten Grußworte an die Masse. Lehrer und Schuldirektoren drücken ein Auge zu, oder sind teilweise direkt in die Planungen und Demovorbereitungen involviert (Schilder malen), denn das kennen sie ja noch aus ihrer 68er Zeit. Sie schalten die Kinder gleich.
Auf den Veranstaltungen werden die Schüler durch erfahrene Linke an die Hand genommen. K-Grüppchen, DKP, Antifa und andere Exponate linker Subkultur umkreisen die Schüler, wie Haie ihre wehrlosen Opfer. Aus rettet das Klima erfolgt gekonnt innerhalb eines Halbsatzes der Übergang von der Klimagerechtigkeit zur sozialen Gerechtigkeit, Teilhabe, Fluchtmigration, AntiRaFa, Gender, Frauenrechten, “Gegen den Bullenstaat”.
Die linken Parteien balgen sich um die nächste Wählergeneration. Da liegt es nahe, sie mit Hilfe der linksgrünen Lehrerschaft gleich auf Parteilinie zu bringen.
Die Opposition (gegen den Klimawahn) sitzt daheim und Schüler demonstrieren zusammen mit Regierungsvertretern für den Zeitgeist, sekundiert von den Zeitgeistmedien. Es ist die ganz ganz große Koalition, die in ihrem totalitären Anspruch beängstigend erscheint.
wolfgang fubel
31. März, 2019Nur unglaublich unwissende Menschen können Sich derartig indoktriniert und manipuliert in solche Demonstrationen stürzen! Sie bekommen noch nicht mal mit, dass Sie nur benutzt werden um der “Sache” einer völlig verwirrten und aufgehetzten Minderheit zu dienen!
Einer Minderheit, die selber nicht die geringste Ahnung von den tatsächlichen Vorgängen in der Natur hat und nur das nachplappert, was ihnen diese Wissenschaftshuren ins Gehirn geprügelt haben!!
Und wie wir sehen, noch nicht mal davor zurückschrecken, Kinder für Ihre weltverbesserlichen Träume zu rekrutieren!
Dieter Schenk
31. März, 2019Wenn ich Wetter mit Klima verwechsl und sag, dass ich frier, bin ich dann a Klimafaschist? Oder gar a unverbesserlicher Wetterrassist? (Nur noch 12 Jahre, ich glaub das einfach nicht)
Habt Erbarmen!
Lasst mich, nur einmal noch, – lasst mich ein bisserl mich erwarmen.
Werner Bläser
1. April, 2019Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Kinder, die für die Politik genutzt werden, sind ein alter Hut. Die Nazis hatten ihren “Hitlerjungen Quex” (Herbert Norkus), Stalin hatte seinen Pawel Morosow.
Schon vorher lies Savonarola in Florenz Banden von jugendlichen Offiziellen (“Fanciulli”) durch die Strassen patrouillieren, die feinen Damen Sündhaftes wie teuren, zur Schau gestellten Schmuck abnahmen, ebenso beschlagnahmt wurden als pornographisch angesehene Bilder (Botticelli verbrannte einige seiner Bilder “freiwillig”), “ketzerische” Schriften und ähnliches Teufelszeug.
Von solchen Zeiten sind wir natürlich weit entfernt. Niemand käme heute auf die Idee, eine Frau anzufeinden, weil sie beispielsweise einen echten Pelz trägt oder einen AfD-Aufkleber.
Wir sind eben tolerant und aufgeklärt.
Ich verstehe auch nicht diejenigen, die behaupten, Greta und ihre heiligen Schulschwänzerjünger wären etwas Besonderes. Was heute in der Mainstream-Presse täglich von sich gegeben wird, ist doch oft intellektuell auf genau demselben Niveau wie das, was diese Kinder tun. Ich sehe da überhaupt keinen Bruch.
Klaus Herrmann
2. April, 2019Genau meine Meinung. Als Erstes die Demos auf Sonnabend verlegen, dann wäre sofort Schluss. Was auch richtig ist, dass Deutschland ca. 2% des weltweiten CO2 Ausstoßes zu verantworten hat. Folgt man aber hier den Medien und den Klimaschützern, könnte man denken, wir sind der größte Umweltverschmutzer auf der Welt. Eine ganz einfache Rechnung. Würden wir 1% einsparen, blieben für den Rest der Welt immer noch 99%.
Klaus
Paul P.
3. April, 2019Respekt und Gratulation zu diesem Artikel! Kaum zu glauben, dass dieser brillante Text von einem 16-Jährigen stammen soll.
Troll
16. April, 2019Air Tuerkis ist erst 16, daher sei ihm die z.T. substanzlose Polemik verziehen. Was bitteschön ist ein “Wahn”, wenn Schüler vegan essen wollen oder einen Konsumstreik praktizieren?
Ich mache das schon lange und bin im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte. Ich empfinde es als Wohlstand, NICHT zu konsumieren. Ich würde es auch als Wohlstand empfinden, weniger Obdachlose auf der Straße zu sehen.
Aber gut, man kann natürlich auch einen konservativen “Wohlstands”-Begriff haben, der möglichst viel sozialen Autismus und materialistischen Narzißmus zum Ausdruck bringt.
Eine völlige Dekarbonisierung unserer Wirtschaft ist nicht nur kein “Wahn”, sondern zwingend erforderlich, weil unsere Ressourcen schlicht endlich sind. Auch ohne anthropogenen Klimawandel ist eine Dekarbonisierung also erforderlich – zumindest in dem Sinne, daß fossile Energien der Vergangenheit angehören müssen.
Auch wenn der Autor bzgl. Doppelmoral und Eventethik sicherlich recht hat, so ist es doch immer wieder traurig zu sehen, wenn Konservative bzw. Liberale die politische Korrektheit kritisieren. Wie z.B. auch bei Norbert Bolz ist das dann leider nicht selten ziemlich plump.
Die beste Kritik an der pol. Korrektheit kommt immer noch von Linken. 🙂
Alexander Wendt
16. April, 2019Nennen Sie mir bitte drei linke Kritiker der political correctness. Dann sehen wir weiter.
Troll
17. April, 2019Also ich bin z.B. einer. Auch Henryk M. Broder versteht sich nach Selbstauskunft als links.
Linke sind deshalb die besten Kritiker der pol. Korrektheit, weil sie nicht so plump gegen alles Linke ausholen, wie das Konservative häufig tun, die offenbar schwer an Sozialismus-Paranoia leiden und die gleichen Marotten wie Linke haben.
Wie Linke die AfD und andere Rechte sofort als Nazis hinstellen, so stellen Rechte sehr häufig pauschal alles demokratisch Linke als Stalinismus oder Sozialismus hin, das letztendlich im Gulag ende. Es werden dann häufig auch kommunistische Diktaturen bemüht, um demokratische Linke zu diskreditieren.
Dieses Spiel ist in seiner Infantilität keinen Deut besser als die Nazi-Paranoia von Linken.
Boris Palmer, Heinz Buschkowsky, Thilo Sarrazin und z.T. auch Wagenknecht und Lafo wären weitere linke Kritiker. Auch Prof. em. Günther Buchholz oder Arne Hoffmann (letzterer abzüglich des Themas Islam/Asyl). Dieses Blog wird von einem Linken betrieben, der auch noch Lehrer ist.
Ich schätze die rechte Kritik an pol. Korrektheit – nur bekommt man dafür eben ähnlich bescheuerte Verleugnungszustände auf anderen Politikfeldern geboten. Konservative beten z.B. die heilige Ideologie der sogenannten “Konkurrenzfähigkeit” an, die nur deshalb vordergründig plausibel erscheint, weil es in anderen Ländern genauso viele Konservative gibt, die noch derartig rückschrittlich und autoritär sind und daher humane Regulierungen des Marktes behindern – mit dem “Argument”, daß wir ja mit anderen Ländern “konkurrieren”.
Sie sagen also: Ja okay, wir müssen das Falsche/Inhumane tun, weil andere es leider auch noch tun.
Besonders christlich sind diese Konservativen natürlich auch nicht – ganz im Gegenteil.
PS: Die Linken, die ich meine, sind natürlich weitestgehend von linken Verleugnungszuständen geheilt. Es wäre aber unfaßbar naiv, wenn man annähme, daß es rechts keine solchen Verleugnungszustände gäbe.
PPS: Ihr Blog gehört meiner Meinung nach auch deshalb zu den besseren, weil Sie mal in der SPD waren und weil man hier eben relativ wenig mit den typischen Marotten der rechten Kritik an der pol. Korrektheit konfrontiert wird, die man auch kurz als “Axel-Springer-” oder “McCarthy-Modus” bezeichnen könnte.
Deichelmauke
17. April, 2019Wieso ist eine völlige Dekarbonisierung unserer Wirtschaft zwingend erforderlich? Wer sagt, daß unsere Erdöl- u. Erdgasvorräte fossil sind? Bringen Sie einen Beweis. Einen einzigen. Nein, das Wiederkäuen der Meinungen von 500 Millionen Geologen (die zu 99% bei der Erdölindustrie angestellt sind-wes` Brot ich eß`, des` Lied ich sing`) zählt nicht. Daß Brennstoffe fossil wären, ist eine über 200 Jahre alte Hypothese (nicht einmal eine Theorie, sondern eine Hypothese), aufgestellt durch Lomonossow. Mehr nicht. Durch nichts bewiesen, nicht nachvollziehbar. In keinem Labor reproduzierbar. Noch niemanden ist es gelungen, aus einem Haufen vergammelter Pflanzen- oder Tierreste im Labor Erdöl herzustellen. Und daß Erdöl u. -gas endlich wären… Ja, potzblitz, dann erklären Sie doch bitte das Vorkommen von erdölabbauenden Bakterien (die sind genau der Grund, warum Ölkatastrophen z.B. wie damals bei der Deepwater Horizon, eben gerade NICHT die Langzeitfolgen haben, die immer behauptet werden, schon wenige Monate nach der Katastrophe war von der ganzen Sache nichts mehr zu sehen und zu riechen) in aktiven Lagerstätten (wäre Erdöl endlich, gäbe es heute weder Erdöl noch erdölfressende Bakterien auf der Erde, denn die Bakterien hätten in Jahrmillionen alle Vorräte geleert und wären dann verhungert). Oder das Vorkommen kubikkilometergroßen Methanschlicks am Meeresgrund in 10 km Tiefe. Oder daß völlig ausgebeutete russische Lagerstätten (nun, die Russen sind sicher bekannt für ihre Umweltfreundlichkeit) nach einiger Zeit der Ruhe wieder förderfähig sind? Fällt das Öl etwa vom Himmel? Oder weshalb die Russen dort erfolgreich nach Öl bohren, wo sonst alle anderen (also alle, die die übliche Lehrmeinung vertreten) niemals Öl suchen würden? Ganz einfach, die Russen wissen zwar auch nicht, wie Öl entsteht (das weiß niemand, weil niemand dabei ist), aber sie wissen, wie es unter die erreichbare Oberfläche gelangt und wo man deswegen bohren muß. Stichwort: Tiger Oil Field.
Wie alles andere auf dieser Welt ist die “Öl und Gas sind fossil und endlich”-Hoax genau das: eine Hoax, eine riesengroße Verarsche des geneigten Publikums. Die Crux an der Sache: was würde passieren, wenn sich herumsprechen würde, daß Öl und Gas weder fossil noch endlich sind, außer, daß der Preis ins bodenlose fallen würde? Das liegt auf der Hand: der zahlende Kunde könnte nicht mehr so maßlos ausgeplündert werden wie bisher (Benzin/Diesel liegen in der Herstellung im -sehr-niedrigen einstelligen Cent-Bereich, das sieht man, wenn Reisende aus dem Iran kommen und den Tankstellenpreis für Einheimische nennen). Aber was noch viel wichtiger wäre: man kann dem gläubigen Bürger dann keine Angst mehr einreden, daß übermorgen die Tankstelle ausverkauft sei (seit wievielen Jahrzehnten stehen wir nächstes Jahr vor dem Oil-Peak?). Und Angst ist deren schärfste Waffe, unsere schärfste Waffe gegen die (((jenen))) jedoch ist die Wahrheit.