Die Berliner Schriftstellerin Monika Maron („Munin oder Chaos im Kopf“) bekam vor wenigen Tagen eine Mail von der „Literarischen Welt“ mit einer Anfrage, die in Deutschland eine Premiere darstellen dürfte.
Sie betrifft den Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp, einen der wenigen wichtigen Autoren in Deutschland, die sich kritisch sowohl zur Migrationspolitik als auch zu den verengten Debattenräumen in Deutschland äußern. Schon in der vergangenen Woche hatte die „Welt am Sonntag“ in einem langer Artikel darüber spekuliert, dass Suhrkamp, Tellkamps Verlag, dessen neuen Roman „Lava“ aus politischen Gründen ablehnen könnte. Allerdings sprach der Autor dieses WamS-Beitrags weder mit Tellkamp – noch präsentierte er irgendwelche entsprechenden Suhrkamp-Interna, die den angeblichen Bruch zwischen dem Verlag und einem seiner wichtigsten Autoren belegen würden.Dann teilte der Verlag öffentlich noch mit, Tellkamps neues Buch befinde sich im Lektorat, als Erscheinungstermin sei im Einvernehmen mit dem Autor das Frühjahr 2021 vorgesehen. Ein Haus wie Suhrkamp trennt sich schon deshalb nicht so leicht von einem Autor, dessen letzter Roman „Der Turm“ sich gut 750 000 Mal verkaufte. Es sind Schriftsteller mit einer derart großen Reichweite, die dafür sorgen, dass die Bilanz von Verlagen einigermaßen stimmt.
Da Belege für den Literaturskandal – Suhrkamp feuert Tellkamp! fehlen, wollte die „Welt am Sonntag“ nun offenbar mit kreativen Mitteln Fakten nachreichen. In der Mail der „Literarischen Welt“ an Monika Maron heißt es – auch hier ohne Beleg – Suhrkamp zögere „offenbar“, Tellkamps Roman 2021 herauszubringen. Maron möge sich zu der Frage äußern, ob Suhrkamp weiter der Verlag von Tellkamp sein könne, und ob ein Verlag überhaupt „Positionen“ wie die von Tellkamp in seinem Programm haben sollte. Wobei nicht klar ist, was gemeint ist: die literarischen Positionen des Dresdner Autors oder seine politischen. Ihre Aufforderung, an der „Umfrage“ teilzunehmen, schrieb die „Welt“, habe sie an eine Reihe von Autoren verschickt.
Faktisch forderte die „Literarische Welt“ also Kollegen Tellkamps dazu auf, die Frage zu beantworten: soll/darf Tellkamp noch verlegt werden? Bis auf die „Literarische Welt“ beziehungsweise die WamS, die das Ergebnis der „Umfrage“ am Sonntag veröffentlichte, stellt niemand diese Frage. Auch die Verlagsleitung von Suhrkamp nicht.
Monika Maron antwortete der „Literarischen Welt“:
„Liebe X.,
welcher Skandal soll hier eigentlich herbeidiskutiert werden? Niemand kennt das Buch, über dessen Zumutbarkeit wir hier urteilen sollen. Mir ist von einem Dissens zwischen Autor und Verlag nichts bekannt. Wo sind wir gelandet, daß Sie mir diese Fragen stellen? Darf man Tellkamp verlegen? Vielleicht demnächst: Darf man Michel Houellebecq verlegen?
Ich nehme an der Umfrage nicht teil.
Mit herzlichem Gruß
Monika Maron“
Allerdings fanden sich einige Autoren und ein paar andere, die notdürftig unter dem Stichwort „Intellektuelle“ zusammengefasst wurden, um die leere Debattenhülle auszustopfen. Die Überschrift der WamS lautet: „Suhrkamps Dilemma“. Das existiert zwar nicht; der Begriff Dilemma, ganz nebenbei, bezeichnet übrigens die erzwungene Wahl zwischen zwei Übeln. Aber ein Dilemma, ein Zerwürfnis, ein Skandal soll in einer Art Anrufung doch noch irgendwie entstehen.
Immerhin antworten etliche Autoren, die in der WamS abgedruckt werden, ähnlich wie Monika Maron.
„Wie soll ich ein Urteil über einen Roman fällen, von dem bislang noch nichts bekannt ist außer dem Gerücht, es solle darin unter anderem um die Flüchtlingskrise vom Sommer 2015 gehen?“, fragt Thea Dorn.
Die Suhrkamp-Autorin Nora Bossong schrieb:
„Über Tellkamps neuen Roman, den ich nicht gelesen habe, kann ich nichts sagen. Unterstellungen vorab finde ich unlauter. Generell sollten Verlage am besten die Bücher publizieren, die sie überzeugen und begeistern.“
Der Verleger Helge Malchow kommentiert:
„Ehrlich gesagt: komische Fragen mit komischen Unterstellungen. Um was geht es denn? Im Frühjahr 2021, also in über einem Jahr, soll ein Roman von Uwe Tellkamp im Suhrkamp Verlag erscheinen. Schön. Ist man begrenzt neugierig. Hat der Suhrkamp Verlag mittlerweile was anderes gesagt? Nein? Na, dann beschäftigen wir uns bis dahin mit Büchern, die schon da sind.“
Und Ernst-Wilhelm Händler erwidert (neben ein paar überflüssigen Distanzierungssätzen):
„Man lese den Roman als Roman und urteile dann.“
Dieses Prinzip, ganz nebenbei, galt früher in allen ernstzunehmenden Feuilletons.
Der Historiker Jörg Baberowski erscheint in der Umfrage mit den Sätzen:
„Der Suhrkamp-Verlag war einmal Heimat für Intellektuelle, Exzentriker, Anarchisten und Unangepasste, eine Institution, die dem täglich ausgesprochenen Widerwort eine Bühne bot. Ich kann und mag mir nicht vorstellen, dass ein solches Verlagshaus einen Autor nur deshalb fallenlässt, weil ihm dessen politische Auffassungen missfallen. Es wäre das Ende der Suhrkamp-Kultur. Thomas Bernhard hätte, wenn er noch lebte, über den Versuch, einen Autor politisch zu maßregeln, wahrscheinlich Folgendes gesagt: Ich wünsche Ihnen mit Ihrer Isabel Allende alles Gute!“
Hätte es nur solche Antworten (und Antwortverweigerungen wie die von Monika Maron) gegeben – der große Skandalkonstruktionsversuch wäre gescheitert, was man wiederum als gutes Zeichen hätte sehen können. Aber es gibt eben noch andere Stimmen.
Die linksradikale Ich-AG Philipp Ruch, seit seinem Happening plus Merchandising mit Holocaustopfer-Asche eigentlich intellektuell ruiniert, taucht in der WamS unter der Bezeichnung „Aktivist“ als Stichwortgeber gegen Tellkamp auf:
„Ich halte es für keinen Skandal, wenn ein Verlag verschwörungstheoretische Literatur nicht verlegen mag.“ Woher er weiß, dass es sich bei dem noch unveröffentlichten und unfertigen Roman, dessen Text nur sehr wenige kennen, um „verschwörungstheoretische Literatur“ handelt, lässt er in bester Verschwörungstheoretikermanier offen.
Dem Verlag gibt er folgenden Ratschlag: „Suhrkamp ist zwar selbst ziemlich am Ende, aber es ließe doch etwas hoffen, wenn dort Verantwortliche wären, die den klassischen Konflikt zwischen Geld und Moral für letztere entscheiden.“ Und bringt noch ein bisschen Denunziation in Umlauf: „Wer seine (Tellkamps) Positionen schon jetzt erfahren möchte, der greife lieber gleich zum ‚Compact-Magazin’.”
Was Uwe Tellkamp übrigens so kommentiert: „Ich habe nicht ein Komma dort veröffentlicht.“
Den vorläufigen Gipfel der Perfidie erklimmt allerdings die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, die der WamS eine Mischung aus Ahnungslosigkeit und Denunziation liefert, wie sie selbst in diesen haltungsstarken Tagen selten vorkommt. Über den Dresdner Autor behauptet Assmann:
„Uwe Tellkamps Lebensthema ist der Widerstand. Er ist 1968 in der DDR geboren, einem Staat, der keine 68er brauchte, weil er sich selbst den Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf die Fahnen geschrieben hat. Nach der Wende schrieb Tellkamp einen Roman über den Widerstand in der Widerstandsgesellschaft DDR. Im Zentrum stand der Klassenfeind des Sozialismus, das Bildungsbürgertum.
Während die 68er im Westen gegen Bürgertum und Bildung aufbegehrten, erzählte Tellkamp die umgekehrte Geschichte im Osten von der subversiven Kraft des Bildungsbürgertums in einer Diktatur und die positive Aufladung von Kultur unter Bedingungen der Zensur und Repression.“
Das Thema von „Der Turm“ ist nicht der „Widerstand“ (übrigens nannte sich die DDR-Oppositionellen nicht „Widerstand“, da sie den Unterschied zum Nationalsozialismus deutlich machen wollte). Uwe Tellkamp beschreibt in „Der Turm“ auch keine Familie von Oppositionellen, sondern ganz überwiegend von Dresdner Bildungsbürgern, die sich gegen den Einfluss des DDR-Sozialismus abschirmen.
Assmann, einmal in Fahrt, meint weiter:
„Inzwischen hat Tellkamp die Seiten gewechselt.“
Wie das? Uwe Tellkamp hatte 1989 als Soldat kurz wegen Befehlsverweigerung in Haft gesessen; er gehörte zu den Ostdeutschen, die sich dem Zugriff der sozialistischen Ideologie verweigerten und Schutz in einem bürgerlichen Traditionsbestand suchten. Inwiefern hätte er dann heute „die Seiten gewechselt“? Die Kulturwissenschaftlerin fügt ihren inkonsistenten Gedankengängen einen Satz an, der zum Dümmsten gehört, was bisher in der sogenannten Tellkamp-Debatte gedruckt wurde: „Aus dem Aufrechten ist ein Rechter geworden.“
Dass jemand beides sein kann, liegt offenbar jenseits von Assmanns Vorstellungsvermögen.
Damit ist aber noch längst nicht Schluss. Über den Roman, von dem Assmann außer dem Titel „Lava“ nicht eine Zeile kennt, liefert sie eine Art politisches Gutachten ab:
„Mit seinem neuen Roman wird der Autor selbst zum Widerstandsaktivisten und mobilisiert gegen den demokratischen Rechtsstaat des wiedervereinigten Deutschlands. Wenn er tut, was der Titel des neuen Romans verspricht, nämlich glühende Lava über das Land zu gießen, dann wird man ihn daran nicht hindern können… Man muss sich allerdings fragen, durch welchen Vulkan, sprich Verlag, diese Lava sich ergießen soll. Es sollte nicht der Suhrkamp-Verlag sein, denn auch Verlage haben ihre Identität und ein Gesicht zu verlieren.“
Um dann, als Klimax der Niedertracht, Tellkamp ohne jeden Beleg in die Nähe des Antisemitismus und Gewalt zu rücken, und die Denunziation noch sinnfrei mit dem Corona-Virus zu verquirlen:
„Zu einem Zeitpunkt, wo sich in der Gesellschaft Hass, Antisemitismus und Gewalt mit der Geschwindigkeit des Coronavirus ausbreiten, muss der Suhrkamp-Verlag keinen Brandbeschleuniger auf den Markt werfen.“
Hier hätte die Redaktion beziehungsweise Chefredaktion der WamS zwingend eingreifen müssen. Denn diese Art der Verdächtigung hat mit Literaturdebatte nicht das Geringste zu tun. Das ist Denunziation eines Autors, den Assmann aus politischen Gründen offenbar ablehnt – was sie allerdings weder politisch noch ästhetisch begründet. Stattdessen bemüht sie eine Charaktermordsprache, die historisch dem Kesseltreiben gegen nichtkonforme DDR-Autoren während des Schriftstellerkongresses 1979 ähnelt.
Ganz nebenher: Die WamS hätte auch aus einer gewissen Fürsorgepflicht verhindern müssen, dass Assmann sich auf offener Bühne selbst demontiert.
Der Versuch, einen Bruch zwischen Verlag und Autor herbeizuspekulieren und „Stimmen“ von Autoren zu organisieren, wirkt deshalb so bösartig, weil es ja durchaus schon Bemühungen gab, Uwe Tellkamp aus dem Diskurs zu drängen, mindestens aber als Autor zu markieren, der nicht mehr ohne weiteres der Öffentlichkeit zugemutet werden kann.
Anfang Januar sagte der Verein Lingnerschloss in Dresden eine schon vereinbarte Lesung Tellkamps sechs Tage vor dem Termin wieder ab. Die Begründung des Vereins lautete, Tellkamps Lesung – und auch andere Veranstaltungen, etwa eine Lesung des Althistorikers Egon Flaig – verstoße gegen die „Neutralität“ des Vereins, weil sie von Debattenmagazin TUMULT veranstaltet werden sollte. Und TUMULT, so ein Mitglied des Lingnervereins, sei „rechtspopulistisch“. Als es in Dresden erheblichen Protest gegen die Lesungsabsage gab, verkündete der Verein, Tellkamp dürfe kommen – nur nicht unter dem Label von Tumult. „Das Lingnerschloss hat sich herabgelassen, das Odol seiner Gnade über unsereins zu verschütten“, spottete Tellkamp mit Anspielung auf die Geschichte des Hauses: Karl August Lingner war Erfinder und Hersteller des Odol-Mundwassers.
In der „WELT“ hatte es kurz nach dem Text über die angebliche Ablehnung des neuen Tellkamp-Buchs noch einen zweiten merkwürdigen Artikel gegeben: „Uwe Tellkamp und die Medien – die Geschichte einer Entfremdung“.
Darin kocht Autor Marc Reichwein noch einmal die Spekulation über den angeblich von Suhrkamp abgelehnten neuen Tellkamp-Roman auf, und verbindet ihn mit einer Art schriftlichen Tadel an Tellkamp – weil „Tichys Einblick“ geschrieben hatte, dass es kein Zerwürfnis zwischen dem Autor und dem Verlag gebe, und die Verschiebung auf das Frühjahr 2021 einvernehmlich mit dem Autor vorgenommen worden sei. „Tichys Einblick“ stützt sich dabei – im Gegensatz zur WamS – auf verlässliche Quellen. Was die „WELT“, die sich um den großen Literaturskandal schon betrogen sah, offenbar ärgert:
„Auffällig ist, dass der Beitrag in „Tichys Einblick“ eine verkappte Stellungnahme Tellkamps enthält, zumindest wird dort folgende Reaktion des Autors kolportiert: ‚Der Dresdner Autor sieht die Entscheidung des Verlags, die Veröffentlichung zu verschieben, nicht als Affront. Bei einem Roman, an dem der Autor zehn Jahre lang gearbeitet hat, käme es auf ein halbes Jahr mehr bis zur Premiere auch kaum an.’ Interessant an diesen Sätzen ist erstens, dass sie um eine Negierung des mutmaßlichen Konflikts zwischen Autor und Verlag bemüht sind. Zweitens interessant an der Passage ist, dass etwas unklar bleibt, was daran wirklich eine Äußerung von Tellkamp ist. Der Konjunktiv im zweiten Satz suggeriert einen Autor, der äußerst gelassen auf den Zeitpunkt der Romanveröffentlichung blickt – nach so einer schweren Geburt zumindest ungewöhnlich. Wenn Tellkamp sich zu Wort meldet, warum dann ausgerechnet bei „Tichys Einblick“, einem Portal für Eingeweihte und solche, die sich eingeweiht fühlen wollen? Warum lehnt Tellkamp Interviewanfragen der großen Medien (auch von WELT) seit Jahren ebenso konsequent wie notorisch ab?“
Vielleicht gibt es die Entfremdung zwischen den Medien schlechthin und Tellkamp auch gar nicht? Vielleicht verspürt ein Autor schlicht keine Lust, eine mediale Skandalisierungsmaschinerie zu befeuern, so wie andere Schriftsteller auf ihre Weise auch, etwa Monika Maron mit ihrer Weigerung, etwas zu der „Umfrage“ beizusteuern?
„Aber auch Tellkamp, wenn er noch zur bürgerlichen Mitte gehören und sich deutlich dort positionieren will, sollte seine Medienstrategie überdenken“, verwarnt ihn die WELT: „Und sich nicht nur noch in Kreisen tummeln, die sich seine Ausgrenzung für ihre eigene Agenda zunutze machen.“
Der „Welt”-Beitrag liest sich wie eine letzte Warnung an Uwe Tellkamp: Wir würden gern darüber schreiben, wie ihr Verlag Sie ausgrenzt. Und wenn Sie sich weigern, uns dafür ein paar Soundhäppchen beizusteuern, dann werden Sie noch sehen.
Die „Literarische Welt“, von der die Anfragen zu der „Umfrage“ ausging, wurde 1925 von Willy Haas gegründet. Sie zählte jahrzehntelang zu den wichtigen Bühnen für Literatur und Literaturkritik. Die „Welt” ist nach wie vor Heimat wichtiger und exzellenter Autoren und Journalisten – Stefan Aust, Robin Alexander, Rainer Mayer. Matthias Heine schreibt so kenntnisreich über Literatur und Sprachgeschichte wie nur wenige. Gerade deshalb stellt die Kampagne der WamS zu Uwe Tellkamp und Suhrkamp einen eklatanten Bruch mit der eigenen Tradition dar.
Es geht nicht um Literatur. Mehr noch: es geht gegen Literatur.
Diese Kampagne bringt auch ausschließlich Verlierer hervor. Es verlieren selbst die politisch korrekten Kronzeugen. Ein Blatt verjuxt seine Reputation. Und die Literatur wird, wie weiland von DDR-Funktionären, zum Parcours für politische Bekenntnisse heruntergestuft.
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DR Christoph Nielen
3. Februar, 2020Lieber Herr Wendt,
was treibt diesen Denunzianten-Clan eigentlich an? Die einfachsten moralischen Regeln, die jeder Grundschüler, Pfadfinder oder sonstwie auf dem Boden rudimentärer Erziehungsideale mit der Muttermilch eingesogen hat – oder nennen wir es sozialisiert wurde – können ohne einen selbstverleugnenden niederträchtigen Geisteszustand nicht vergessen werden. Es tut wirklich tief in der Seele weh ! Wer schützt uns vor diesen Inquisitoren- /innen ?
kdm
3. Februar, 2020Bin gespannt, was (und ob) Don Alphonso in diesem Weltblatt dazu schreibt; ob es wohl das Ende seiner Mitarbeit dort ist (?)
Lichtenberg
3. Februar, 2020Er wird, wage ich vorwegzunehmen; und: nein.
Fantomas
3. Februar, 2020Vielen Dank, Herr Wendt, für diesen Artikel. Einfach widerlich die WELT. Da ich die Springer-Presse ohnehin nicht mehr lese – da kann der einstige SPIEGEL-Mann Stefan Aust plötzlich noch so richtig schreiben – habe ich von dieser üblen Kampagne noch nichts mitbekommen, in SZ und FAZ sowieso nicht. Es gilt eben die alte Erkenntnis: “Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant” (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, deutscher Dichter und Philologe, zugeschrieben)
Bernd Zeller
3. Februar, 2020Ist doch gut, dass es Angst gibt vor einem neuen Buch.
Was man mit Sicherheit feststellen kann: Tellkamp muss nicht links sein, der kann ja was.
pantau
4. Februar, 2020Eigentlich gute Zeiten für die Erkennbarkeit von Charakter, wenn Wahrheit wieder was kostet. Das scheidet die Opportunisten ab. Gruppiert man, wer wo steht, zeichnet sich das find ich besonders trennscharf ab. Auf einer Seite sammeln sich dann die Schmierlappen und Lackaffen.
Libkon
4. Februar, 2020Das gilt nicht nur für Tellkamp, dem ich viel Erfolg mit seinem neuen Buch wünsche, sondern auch, und erst recht für Sie, Herr Zeller, und Ihren treffenden Sketschen und natürlich auch für den Rechercheur vom Dienst, Herrn Wendt, der eine journalistische Perle ist. Talent haben Sie alle Drei, und wie.
Albert Schultheis
3. Februar, 2020Herzlichen Dank, Herr Wendt, dass Sie die Schmierekommödie der “Welt” thematisieren, es kommt einem die Galle hoch, wenn man das liest. Haben diese Leute nicht einen Funken Anstand im Darm? Aber was kann man erwarten von einer Zeitung wie die “Welt”, die Redakteure wie einen Deniz Yücel in ihren Reihen dulden. Sie, Herr Wendt, sind ja im System DDR 1.0 aufgewachsen und daher vertraut mit dieser Art des Rufmordens, ich muss sagen, für mich ist das schon eine neue Kategorie, wie sich Menschen dermaßen zu – ich kann’s nicht anders sagen – zu richtigen Charakterschweinen machen/machen lassen. Wir kennen das höchstens noch aus den Erzählungen unserer Eltern aus der Hitlerzeit – aber damals waren die Leute durch massive physische Repression und Gewalt bedroht – die Angst herrschte überall. Nur das ist doch heute nicht mehr so – die tun das doch aus freien Stücken – zumindest am Anfang. Klar, wenn das System der Angst erst einmal Wurzeln gefasst hat – und soweit sind wir ja offenbar – dann geht’s sehr schnell zumindest um Job, Beruf und Karriere, bzw um Eins gehörig in die Fresse von der AntiFa oder um ein abgefackeltes Auto.
pantau
4. Februar, 2020Genau das denke ich mir auch, wenn ich vergleiche: damals eher unter vergleichsweise echtem Druck, heute ohne Not u. teilweise mit Lust und in Übererfüllung des Opportunistensolls.
Jürgen
3. Februar, 2020Das einzige Erfreuliche an dieser Schmierenaffäre besteht darin, dass die Verkaufszahlen der WamS stark rückläufig sind, wozu der links-grün Drall sicher beigetragen hat, und es ist zu hoffen, dass diese unglaubliche Kampagne den Niedergang dieser einst ansehnlichen Sonntagszeitung weiter beschleunigt.
Man kann nur jedem raten: Stimmt über die WamS am Verkaufskiosk ab. Das dürfte die sicherste Methode sein, mit solchen Publikationen fertig zu werden.
Melanie McBride
3. Februar, 2020Lieber Herr Wendt,
die beiden Welt-Artikel gingen mir genauso gegen den Strich, wie Ihnen anscheinend auch.
Nur hätte ich es nie so brilliant hinschreiben können wie Sie.
Danke!
Dipl.-Vw. Manfred Schneider
3. Februar, 2020Guten Tag allerseits, obwohl lediglich studierter Ökonom, beschäftige ich mich in meiner Freizeit gelegentlich gerne auch mit “Aufregern” der Literaturszene. Der aktuelle Fall um den Suhrkamp-Autoren Tellkamp steht auch für Branchenfremde – pars pro toto – für die leicht durchschaubare Denunziantenstimmung in den Feuilletons der sogenannten Leitmedien: All jene, die nicht dem linken Zeitgeist genehm sind, sollen rigoros mundtot gemacht werden – erbärmlich! Ich habe zugegebenermaßen bisher kein Buch von Tellkamp gelesen, werde dies aber jetzt umgehend nachholen! Der Beitrag beweist wieder einmal mehr, dass meine jährliche Spende an “Publico” sich als Top-Investment erweist! Manfred Schneider
Materonow
3. Februar, 2020Über Bücher zu urteilen, die “man” nicht gelesen hat, hat in der Merkel-Republik Tradition.
So urteilte Frau Dr. Angela Wirschaffendas über Sarrazin: Nicht hilfreich.
Nicht hilfreich sind alle nichtgelesenen Bücher. Diese werden erst zu Hilfreichen, wenn man sich der Mühe des Lesens unterzogen hat.
Merke:
Lesen schadet Ihrer Dummheit!
theodor halter
3. Februar, 2020Das Ganze richt nach “Entartete Kunst”, “Deutsche, kauft nicht beim Juden!”.
Dieselben schmierigen Gestalten sind wieder da, nur im etwas moderneren Gewand. Ich bin 90 Jahre und kann mich gut an diese Zeiten erinnern. Mein Vater war so DUMM an der SA vorbei beim jüdischen Metzger zu kaufen, was uns schlecht bekommen ist. Bei den Tonangebenden bin ich vermutlich nun schon ein Nazi, Rassist oder alles zusammen.
Skeptiker
3. Februar, 2020Das ist Literaturkritik nach der Merkelmethode – man erinnere sich an das erste Sarrazin-Buch und die Stellungnahme der Kanzlerin, die das Buch zwar nicht gelesen, aber für „nicht hilfreich“ hielt. Dass sogenannte Intellektuelle diese Spielchen mitbetreiben sagt einiges über das absinkende Niveau einer gewissen Bildungsschicht aus.
Der Beitrag der Frau Assmann kann nur als mehr als perfide bezeichnet werden. In einem Punkte muss ich Ihnen widersprechen: Warum sollte eine Zeitung eine Fürsorgepflicht gegenüber einer Person aus dem akademischen Gesinnungsmilieu haben, die beschlossen hat, intellektuellen Selbstmord zu begehen? Frau Assmann ist alt genug zu wissen, was sie schreibt.
Ob es bald einen Ausschuss zur Überprüfung nicht-hilfreichen Schriftgutes geben wird? Mir fehlte in der Reihe der unsägliche Herr Scheck, der als Zensor im Sekundentakt sicher eine gute Arbeit leisten würde.
Berger
6. Februar, 2020@Skeptiker: Wie der (von mir sehr geschätzte) Herr Wendt auf das schmale Brett Fürsorgepflicht kommt, verstehe ich auch nicht.
Davon abgeshen muss man mal feststellen, dass Assmann und Genossen mit ihren denunziatorischen Behauptungen und Anwürfen keinerlei Risiko eingehen, im Gegenteil, in ihrer heimatlichen Filterblase wird derlei Werfen mit Schmutz erwartet und goutiert.
Zivilcourage brauchen die, die solche Denunziation ablehnen, gar Tellkamp verteidigen. Von daher halte ich es für bedauerlich, wenn Leute wie Monika Maron die Möglichkeit verstreichen lassen, an dieser Stelle die Offensive zu ergreifen.
Dr. Roland Binz
3. Februar, 2020So sehr ich Alexander Wendts Artikel grundsätzlich schätze, ich glaube, in dieser WamS-Kritik liegt er daneben. Ich finde nicht, dass wir über die Intentionen des verantwortlichen Redakteurs Mutmaßungen anstellen sollten. Vielmehr sehe ich eine Funktion unserer Presse auch darin, in diesem speziellen Fall eine Öffentlichkeit darüber herzustellen, wie die angefragten Schriftsteller sich positionieren; eine hinterfotzige Fragestellung (“Umfrage”) darf die sich mehrheitlich aufgeklärt dünkenden Damen und Herren gern in eine intellektuelle Falle locken. Der Leser kann sich dann seine eigene Meinung BILDen, um eine der besten Werbekampagnen der Bild-Zeitung aufzugreifen. Wollen wir wirklich stromlinienförmigen Journalismus, der vorwiegend eigene politische etc. Präferenzen abbildet? Landen wir nicht genau dann bei DDR 2.0?
Sabine Schönfelder
4. Februar, 2020Eine interessante Einschätzung der Lage, Dr. Roland Binz; klären Sie uns bitte auf. Ist es Usus über ein Buch zu referieren, zu kommentieren, das noch nicht erschien und keiner las? Ist es weiterhin liberal oder demokratisch Kollegen über EINEN bestimmten Kollegen
zu befragen, dessen Haltung offensichtlich der politisch erwünschten Meinung entgegensteht? Ist das Pluralismus? Wer entscheidet denn, wer von wem befragt wird und warum? Tendiert diese Aktion nicht ausschließlich dahin , eine Stromlinienform zu erzeugen? Kennen Sie ähnliche Aktionen gegenüber anderen Autoren? Erwarte Ihre Antwort mit Spannung. Übrigens, meine eigene Meinung mache ich mir ganz genau dann, wenn ich selbst das Buch gelesen habe.
pantau
4. Februar, 2020Merke: wer eine Schmutzkampagne durchführt, kann es auch ganz anders gemeint haben, und wer diese kritisiert, arbeitet einem stromlinienförmigen Journalismus zu. Denn Schmutzkampagnen bereichern die Vielfalt ungemein. War das Satire von Ihnen?
Sabine Schönfelder
5. Februar, 2020Merke ebenso: Wenn eine Schmutzkampagne so ´geschicktˋ durchgeführt wird, daß sie von der Mehrheit der Befragten nur als Einschüchterung zur Meinungsverengung verstanden wird, (siehe Monika Maron) bleibt der Schmutz nur am Autoren hängen. Nicht jeder verfügt über so reichlich Intellektualität wie Sie. Sie sollten auf uns Durchschnittliche mit Erbarmen und Verständnis reagieren, und NEIN, es war keine Satire, pantau. (Kindheitserinnerung?) Übrigens, seine Meinung unter SEINEM Namen zu vertreten, gehört für mich zu den Erwachsenenstandards einer freien aufgeklärten Gesellschaft.
pseudonym
16. Februar, 2020Liebe Frau Sabine Schönfelder,
hoffen wir gemeinsam, dass sich Ihr “Erwachsenenstandard einer freien aufgeklärten Geselllschaft” nicht eines Tages als naiv erweist. Weise und verantwortungsvoll aber, wer sich und seine Familie zu schützen weiß.
Plutonia
3. Februar, 2020Es war einmal in der Welt der verwunschenen Schlösser, sprechenden Tiere und magischen, dunklen Geheimnisse ein Mädchen namens Aschenputtel, das von der boshaften Stiefmutter eine Aufgabe erhielt:
Es sollte eine Schüssel Linsen innerhalb von zwei Stunden aus der Asche auflesen, um zum Tanz zu dürfen.
So bat Aschenputtel ein weißes Täubchen um Hilfe und schon kamen all die zahmen und fleißigen Vöglein vom Himmel und pickten mittels einer effektiven Sortiermethode schnurstracks die Linsen auf: „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.“ Der Rest ist Geschichte. Doch was geschieht, wenn gute und zugleich gierige Turteltäubchen zu viel Futter im Kropf ansammeln? Nun, der Kropf schwillt an, es gärt darin, sodass es auch übel riechend aus dem Schnabel tropfen kann. Auch die Atmung wird schwerer. Es kommt zu Kropf-Verstopfungen mit oftmals tragischen Konsequenzen.
Gerhard Sauer
4. Februar, 2020Wie lautet die Interpretation der Geschichte? Aschenputtel wird von ihren Brüdern und Schwestern drangsaliert und im Haus eingesperrt. Wenn die Geschwister mit ihren Büchern auf die Buchmesse gehen, muß Aschenputtel die Computer und Drucker warten. Dabei liest sie, was die Geschwister geschrieben haben. Sie merkt, daß sie das auch kann, sogar noch besser kann. Also schreibt sie nach und nach eine lange Geschichte und da sie in einer Gegend mit Vulkanen leben, steht in ihrem Mittelpunkt der heftige Ausbruch eines der Vulkane. Schreiben kann sie nur, wenn die anderen ihre Bücher feil bieten, deswegen geht es langsam voran. Nach jedem Messebesuch kommen die Geschwister wütend zurück, niemand will ihre Bücher kaufen. Natürlich entlädt sich ihre Wut auf Aschenputtel und Aschenputtel wird noch trauriger. Doch nach vielen Jahren ist die Geschichte fertig geschrieben. Als einmal ein Buchdrucker und –binder in ihr Haus kommt, bittet sie ihn, ihre Geschichte als Buch zu drucken. Der Buchdrucker ist sehr angetan von dem hübschen Mädchen und steckt das Manuskript heimlich ein. Bei seinem nächsten Besuch zeigt er ihr das fertige Buch und fragt, welchen Autorennamen er darauf drucken soll. Aschenputtel hat Angst, daß herauskommen könnte, mit was sie die Zeit verbracht hat, wenn sie allein war. Sie bittet deshalb den Buchdrucker, das Buch anonym auf der nächsten Messe zu präsentieren. Zufällig kommt ein Verleger, der es sich angelegen sein läßt, neue Autoren zu entdecken, an dem Tisch vorbei, auf dem das Buch liegt. Er schlägt es auf und ist schon nach wenigen Zeilen hellauf begeistert von der meisterhaft erzählten Geschichte. Wer hat dieses Buch geschrieben, aber niemand wußte ihm zu antworten. Da gab er in der Zeitung eine Annonce auf, in der er den Autor bat, sich erkennen zu geben. Diese Annonce lasen die Geschwister und sie lachten über die Dummheit, ein Buch ohne Angabe des Autors zu präsentieren. Aschenputtel hörte dies und sagte ganz schüchtern: „Ich habe dieses Buch geschrieben.“ Daraufhin brachen die Geschwister in ein brüllendes Lachen aus: „Du dummes Aschenputtel kannst ja nicht einmal richtig buchstabieren. Mach dich nicht zum Gespött.“ Der Buchdrucker aber wußte um die Verfasserin, und er führte den Verleger zu ihrem Haus. Gleich drängten sich die Geschwister um ihn und boten ihm ihre Geschichten an. Doch er wehrte sie ab und sagte: „Ich bin wegen diesem Buch hier, hat jemand von euch das geschrieben?“ Die Geschwister schauten sich verwundert an und schüttelten den Kopf. „Lebt noch jemand in diesem Haus?“ „Nur unser dummes Aschenputtel“, antworteten sie, „aber die kann nicht schreiben.“ „Holt sie bitte, damit ich auch sie fragen kann.“ Also riefen sie nach ihr und sie gab sich dem Verleger als Verfasserin zu erkennen. „Dieses Buch wird ein großer Erfolg“, prophezeite er und tatsächlich wurde es millionenfach verkauft. Als die Geschwister davon hörten, war ein großes Heulen und Zähneklappern unter ihnen, Aschenputtel aber lebte seitdem in einer schicken Villa.
Dr. habil. W. Manuel Schröter
3. Februar, 2020Das Ganze gemahnt an DDR und den damaligen Literaturbetrieb gegen mißliebige Schriftsteller und Journalisten. Den Vergleich mit Index und Bücherverbrennungen in alten Zeiten stelle ich gar nicht erst an. Das Ganze ist jedenfalls ein schändliches Spiel und zutiefst verachtungswürdig. Nur weiter so, die Konsequenzen werden jedoch andere sein, als man gern bei diesen Tintlingen hätte.
Hans Krüger
3. Februar, 2020Bizarre Geschichte, hab in der Welt den Artikel gelesen und den Kopf geschüttelt, was denn das soll.
Der Artikel von Herrn Wendt ist erstklassig und beleuchtet den Kulturbetrieb vortrefflich.
Ich freue mich immer über die sehr gut recherchierten Artikel auf dieser unabhängigen Seite.
Spende ist raus.
Lichtenberg
3. Februar, 2020Atemberaubend. Ruchlos. Es muß sehr schlecht stehen um die WamS.
Uwe Tellkamp
3. Februar, 2020Lieber Alexander Wendt: Ich danke Ihnen.
pantau
4. Februar, 2020„Das Lingnerschloss hat sich herabgelassen, das Odol seiner Gnade über unsereins zu verschütten“
Da musste ich laut auflachen! Stecke in meinen Lesegewohnheiten noch in der Vergangenheit fest, muss das jetzt ändern.
Ohm Zweizahn
3. Februar, 2020Umfrage: Was ist ein Kiosk? Was ist ein Zeitungskiosk? Was ist eine “Zeitung”?
Hinweis: Antworten der Art, dass ein Zeitungskiosk ein Kiosk sei, dessen Geschäftszweck der Verkauf von Zeitungen ist, werden wegen offenbar fehlender Sachkenntnis nicht gewertet. Beachten Sie, dass Ihre Antwort einen Zeitbezug haben soll. Wir verweisen Sie auf unsere nächste Umfrage: Was ist/(war) ein Papierkorb in Sichtweite eines Zeitungskiosks?
Jospeh
3. Februar, 2020Es heißt immer “Wehret den Anfängen”. Ich hätte nie geglaubt, dass ich diese “Anfänge” nun immer häufiger wahrnehmen muss: Denunziation, Halbwahrheiten & Lügen, Fanatismus und Ideologie.
Und leider begreife ich erst seit Kurzem die Bedeutung des Zitats “Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.”
Es ist furchtbar, diese Entwicklung miterleben zu müssen.
Dennoch Danke, Herr Wendt. Grossartige Arbeit.
Peter Thomas
3. Februar, 2020Erst die Auto-Gleichschaltung, dann der Auto-Genozid. Sieferle hat es wohl gespürt und gesehen. Tragisch, daß er als Warner verstummt ist. Ich hoffe und bete, daß der Auto-Genozid nicht stattfinden wird. Die Hoffnung ist ja oft ziemlich schwach, aber Leute wie Tellkamp stärken sie wieder.
Phönix
4. Februar, 2020Mit ihrem Verweis auf Michel Houellebecq bringt es Frau Maron in gewisser Weise auf den Punkt, wir leben in einer Zeit, in der der in ihr wirkende Geist einmal mehr von uns allen fordert: Unterwerfung.
Wer 75 Jahre nach dem dieser Tage in vielen Litaneien beschworenen Ende des NS zumindest halbwegs seine Lehren aus jener Zeit gezogen hat, wird ohne Zweifel in der Lage sein zu erkennen, was für ein Geist uns da einmal mehr so dicht und unmittelbar vor Augen steht.
Wir werden hier gewissermaßen Zeugen einer vorauseilenden ‘Bücherverbrennung’.
Wie zitierte vergangenes Jahr MK noch gleich den Anfang der 50er Jahre auf 1933 zurückblickenden Albert Vigoleis Thelen: “Man weiß nie, wann der Tanz losgeht und man sich wieder einen Ring durch die Nase ziehen muß, um nicht aufzufallen.”
Mit Worten und Taten wird dieser neuerliche Irrsinn, der ja nun ins 5 Jahr (mindestens) geht, nicht aufzuhalten, geschweige denn zu mäßigen sein.
Nicht das erste und nicht das letzte Mal, daß ich fordern werde, daß wir (bildlich gesprochen) in die Nikolaikirchen zurückkehren müssen.
Sabine Schönfelder
4. Februar, 2020Unglaublich! Die „Welt“ spielt sich als selbst ernannter Zensor auf, weit jenseits ihrer Kompetenzen! Gerade rief mich ein Akquisiteur der Wams an, um mich zur Wiederaufnahme meines gekündigten Abonnements zu überreden. Ich beklagte mich ausgiebig über die einseitige selektive Auswahl von Leserbriefen bei der Welt online, darüber, daß Beiträge mit großer Akzeptanz plötzlich und willkürlich nach 100 positiven ´Clicksˋ entfernt werden. Mir mittlerweile zuviel Matthias Kamann (EKD-affiner Linkstrojaner, AFD-Hasser und Welt-Mitarbeiter) und zu wenig Broder das Fluidum des Blattes ausmache und ich nun NZZ-Leser sei. Denunziatorisch, obrigkeitshörig und verkrampft, wer möchte so eine ´Weltˋ an einem entspannten Sonntagmorgen? Für Herrn Tellkamp sehe ich die Sache positiv. Sarrazins Verkaufszahlen schossen durch linke Hetze erst richtig in die Höhe. Das erstes Buch des neuen Tellkampschen Romans ist bereits verkauft. An mich. Dank an Herrn Wendt, solche Machenschaften müssen an die Öffentlichkeit!
Stefan Michael
4. Februar, 2020Ich habe den WELT-Artikel nicht gelesen, aber ich wette, dass hierüber nicht berichtet wurde: Der Suhrkamp-Verlag ist schon lange nicht mehr in der komfortablen Position, auf einen Umsatzbringer nur aufgrund von geifernden Hetztiraden und substanzlosen Mutmaßungen mißgünstiger Publizisten, beispielsweise einer relativ unbedeutenden Frau Assmann, zu verzichten. Uwe Tellkamp ist einer der wenigen umsatzstarken, lebenden Autoren, die Suhrkamp noch verbleiben. In den nächsten Jahren wird es finanziell noch enger für den einst bedeutenden und mittlerweile recht klammen Buchverlag, nämlich dann, wenn namhafte Suhrkamp-Autoren „gemeinfrei“ werden, die jetzt noch als Taschenbücher für die Schullektüre konstant Euros in die Kasse spülen. Ab 2026 ist es zum Beispiel für Suhrkamp vorbei mit Bertolt Brecht, einige Jahre später fällt Hermann Hesse als Goldesel aus. Das Haus Suhrkamp wäre in dieser Situation von allen guten buchhalterischen Geistern verlassen, würde es Tellkamp beispielsweise Rowohlt überlassen.
Andreas Rochow
4. Februar, 2020Die Assmann-Schreibe ist SED/DDR-Sprech – widerlichste Unkultur! Weshalb weisen kultivierte Intellektuelle solche Gesinnungskrieger(innen) nicht in die Schranken? Das ist doch reines linkes Propagandageklingel Ich verstehe die WELT nicht mehr? Höchste Zeit, eine “Umfrage” über dieses PC-Zentralorgan zu veranstalten! Aber: So findet Tellkamp statt und wird nicht totgeschwiegen. Er hat seine Leser längst gefunden, weil er eine wichtige Stimme ist!
udo boll
4. Februar, 2020Fau Assmann sollte ihre Professur zurückgeben, für universitäre Liberalität taugt das leider nicht.
ich habe ihr geschrieben:
Guten Tag Frau Assmann,
sind sie diejenige, die sich über Uwe Tellkamp in diffamierender, vorverurteilender und intoleranter Weise geäußert hat?
Ich darf Ihnen mitteilen, dass unsere Gesellschaft immer intoleranter wird. Gerade die Faschisten haben Menschen, deren Meinung ihnen nicht gepasst hat, nicht mehr zu Wort kommen lassen.
Gerade wir müssen für die Meinungsfreiheit kämpfen und zwar auf allen Ebenen und auch für Leute deren Meinung wir nicht teilen. Meinungsfreiheit ist unteilbar und ich gehe davon aus, dass auch Sie gerne die Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen und nicht für Ihre Meinung anschließend persönlich diffamiert werden, sondern man mit Ihnen argumentativ in einen Dialog eintritt.
Bitte helfen Sie mit, dass der Meinungskorridor wieder breiter wird und die Grundrechte der Versammlungsfreiheit und der Meinungsfreiheit erhalten bleiben, auch für diejenigen, deren Meinung wir nicht teilen.
Mit besten Grüßen nach Konstanz.
Gerhard Sauer
4. Februar, 2020Bis heute hatte ich nicht gepeilt, was eine „Kulturwissenschaftlerin“ ist und kann, jetzt weiß ich`s. Sie forscht keineswegs zur Geschichte der Kulturbeutel, nein sie ist selbst einer, oder, jetzt mal ernsthaft: Sie sieht, was anderen noch verborgen ist. Aus dem Titel des Romans kann sie schnurstracks auf den Inhalt schließen, eine Fähigkeit, die eigentlich nur Seherinnen zugeschrieben wird. Aber man muß sie entschuldigen, denn sie weiß aus ihren anstrengenden Studien, daß der Titel eines Buchs den Inhalt zweifelsfrei charakterisiert. Sie hat schon einmal von Eccos Roman „Der Name der Rose“ gehört und empfiehlt nun jedem Rosenfreund, dieses Buch zu lesen, um alles über Rosengärten und Rosennamen zu erfahren. Und wer sich über Leoparden informieren möchte, sollte zu Lampedusas Roman „Der Leopard“ greifen, der von einem Zoobesuch handelt. Als Kulturwissenabschaftlerin verfügt sie über eine breite Bildung und wer möchte bestreiten, daß auch Rosen und Leoparden zur Kultur gehören?
Kümmern wir uns zuletzt um die Ausbildung der Kulturschachtel Aleida. Sie gibt an, Anglistik und Ägyptologie studiert zu haben. Wenn ich das recht verstehe, hat sie einen Angelschein auf englisch gemacht und mit ihrem Mann, der Ägyptologe als seinen Beruf angibt, eine Hochzeitreise nach Ägypten unternommen. Bei der Ägyptologieprüfung wurde sie gefragt, welche Stadt Alexander der Große in Ägypten gegründet hat? Diese Frage konnte sie fehlerfrei beantworten, womit sie den Grad „Ausgezeichnete Ägyptologin“ erhielt. Seitdem lebt sie auf Steuerzahlerkosten vergnüglich mit ihrem Mann und urteilt über alles mögliche, wobei alles mögliche hier möglicherweise falsch ist, vielleicht weiß sie mehr als wir und der Roman von Tellkamp handelt von einem Angler am ägyptischen Nil?
Lichtenberg
5. Februar, 2020Ab “… Angelschein auf Englisch” konnte ich das Lachen nicht mehr unterdrücken. Ein dreimaliges geflüstertes “Grünbein hilf” erbrachte Linderung. “Kulturwissenabschaftlerin” kommt in den neologistischen Kulturbeutel.
Michael Htanuk
6. Februar, 2020Ich bin doch ein wenig enttäuscht, daß Sie den offensichtlichen Zusammenhang mit dem Klimawandel – Lava spricht ja wohl für sich – nicht in Ihre Argumentation einbezogen haben. Gerade Ägyptologen sind doch auf diesem Fachgebiet sensibilisiert. Besonders nach dem Wetterbericht.
Heiner Soltau
4. Februar, 2020“Welt” samt Springerverlag wurden kürzlich großenteils von US-amerikanischen und internationalen Finanzkonzernen, vulgo: Heuschrecken, übernommen. Das strahlt bis in die verunsicherten Redaktionen aus, deren Vorturner sich mit vorauseilenden Gefälligkeitskampagnen über die unvermeidliche Rausschmissschwelle retten wollen, die die defizitären Medien in weit größerem als dem bisher verkündeten Ausmaß treffen wird. Springer wird klar zum Sprachrohr des orbitalen Größtkapitals und das duldet keine eigenständigen Ausflüge von Autoren außerhalb des linksgrünfaschistischen (gewalttätige “Aktivisten”) Denktunnels.
Agrio
5. Februar, 2020Tellkamp schreibt einen Roman,
Grünbein ein Gedicht.
Jener wird gelesen,
dieses nicht.
Jens Richter
5. Februar, 2020Je intelligenter die Leserschaft, desto feiner müssen schmutzige Intrigen gesponnen werden. Die WamS setzt mit ihrer Plumpheit alles auf eine Karte, sie kalkuliert die Verblödung ihrer Leser mit ein. Herr Wendt und seine Leser haben es gemerkt. Wer noch?
Werner Bläser
6. Februar, 2020Die Aktion hat doch auch ihr Positives. Sie stellt Anregungen zur Verfügung, Ideen. Dass das ‘Zentrum für politische Schönheit’ oder Jan Böhmermann darauf noch nicht reagiert haben, wundert mich. Sie könnten doch eine öffentliche Bücherverbrennung in guter alter Tradition veranstalten. Da man den Roman Tellkamps noch nicht zur Verfügung hat, vielleicht ein Buch mit leeren Seiten. Überschrift: “Politisch unzuverlässig”. Oder: “Entartete Literatur”.
Martin
6. Februar, 2020Man kann die Welt, Bild und auch FAZ eigentlich nicht mehr lesen. Es ruft bei mir sofortige Krämpfe hervor, wenn ich die wahnwitzigen und dummen Versuche meine Weltsicht zu formen lese, weshalb ich es aufgegeben habe. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.
Werner Bläser
7. Februar, 2020Der britische ‘Independent’ hat vor einiger Zeit um Abonnenten geworben indem er die Zeitung als ein Blatt anpries, das ganz sicher dem Leser seine Weltsicht nicht aufdrängen wolle (die Zeitung ist auch wirklich durchaus nicht schlecht).
Die haben’s kapiert. In Deutschland sind unsere leserquälenden Qualitätsjournalisten noch nicht so weit. Hier bei uns halten die sich alle für Koryphäen, moralisch auf Mutter-Theresa-Niveau stehend, und die Leser für Trottel, die auf den rechten Weg gebracht werden müssen.