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Bleib da und lies – der kleine Publico-Quarantänehelfer

Mit dem Leben zu Hause kann sich jeder anfreunden, wenn die Bedingungen stimmen: Essen, Trinken und Lektüre, jeweils in angemessener Qualität. Publico gibt schon einmal Anregungen – mit 24 Zitaten zum schöneren Daheimbleiben.

 

Alles Glück besteht darin, die nächsten 24 Stunden nicht vor die Tür gehen zu müssen.

Johannes Gross

 

Keine Termine und leicht einen sitzen.

Harald Juhnke auf die Frage, was für ihn Glück bedeutet

 

Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.

Blaise Pascal

 

Beleidigt zu werden ist die natürliche Konsequenz, wenn man das Haus verlässt.

Fran Lebowitz

 

All my little life I’ve wanted to roam
Even if it was just inside my own home.

Rufus Wainwright („Rules and Regulations“)

 

Zu Hause sein. Wie sich der ganze Wirrwarr der Gefühle verlieret und ordnet, wenn man aus dem fremden heimkehrt in seine eigenen vier Wände! Nur zu Hause ist der Mensch ganz.

Jean Paul

 

Die schönste Rede, die man unsern Zeiten halten kann, wäre:
Über die Kunst, zu Hause zu bleiben.

Karl Julius Weber

 

Die stillen Freuden des häuslichen Lebens würden, müßten mir Heiterkeit in meinen Geschäften geben und meine Seele von tausend wilden Affekten reinigen, die mich ewig herumzerren.

Friedrich Schiller im Brief an Caroline von Wolzogen

 

Ich hatte eine Menge Dates. Aber ich entschied mich, zuhause zu bleiben und meine Augenbrauen zu färben.

Woody Allen

 

Wenn alle Bande sich auflösen, wird man zu den häuslichen zurückgewiesen.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Die ziehenden Wolken
Im Liegen, im Sitzen schauen
Im Sommerzimmer.

Shida Yaba

 

Sei niemals der Einzige. Außer vielleicht bei dir zu Hause.

Alice Walker

 

Meine Vorstellungsgabe funktioniert besser, wenn ich nicht mit Leuten reden muss.

Patricia Highsmith

 

Die meisten Unfälle und Verbrechen passieren zu Hause. Sie verpassen also gar nichts, wenn Sie eine Weile von der Straße wegbleiben.

Dashiell Hammett

 

Wer allein ist, ist auch im Geheimnis,
immer steht er in der Bilder Flut.

Gottfried Benn

 

Ein Heim ist kein Heim, solange es nicht auch Speise und Wärme für den Geist genau so bereithält wie für den Körper.

Benjamin Franklin

 

Ein geistreicher Mensch hat in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung.

Arthur Schopenhauer

 

Immer bereit, sein Haus ist tragbar, er lebt immer in seiner Heimat.

Franz Kafka

 

Häuslichkeit besteht aus einem kleinen Feuer, ein wenig Speise und einer immensen Stille.

Ralph Waldo Emerson

 

„Stellen Sie sich einen hohen bronzefarbenen Turm aus Glas vor. Stellen Sie sich vor, darin zu leben. Elegant. Sophisticated. Ganz beau monde.“

Werbeanzeige für den Trump Tower 1983

 

Ein Haus, das keinen ausgeleierten, bequemen Sessel hat, ist seelenlos.

May Sarton

 

Was für ein Freund der Geselligkeit war doch der bayerische König, der allein im Theater saß! Ich würde auch selbst spielen.

Karl Kraus

 

Jedes Mal, wenn ich etwas Neues lerne, schmeißt es etwas von dem alten Zeug aus meinem Gehirn. Erinnerst du dich, als ich den Kurs hatte, wie man zuhause Wein macht? Da hatte ich das Autofahren verlernt.

Homer Simpson

 

Wo gehen wir denn hin? Immer nach Hause.
Novalis

 

 

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Kommentare anzeigen (30)

  • Dankeschön - mal wieder und immer von Herzen - für das amüsante Feuilleton. Zuhause, Heimat: Das sind eigentlich unschätzbare, unersetzliche Qualitäten. Was einem zugeeignet wurde von Vater und Mutter, von Generationen fleißiger, irrender, in Krisen und Konflikte verstrickter Vorläufer soll - nach Auffassung jener, die sich als Retter und künftige Herrscher der Welt sehen, weg. Die Bindung an ein Dach überm Kopf soll gelöst, das Wohnen (wieder) kollektiv verfügbare, von Politbürokraten zugewiesene Quantität werden. Ein vertrauter, nur dem Bewohner vertrauter Wert – der des Gebrauchs, des Wohlfühlens und der Geborgenheit – soll nicht nur verwertbar im Sinne des gleichgültigen Marktes sein, sondern Schlachtfeld politischer Begehrlichkeiten von Individuen, Gruppen, Korporationen, denen Heimat nichts bedeutet. Sie rechnen. Sie dominieren. Sie teilen zu und haben elaborierte Rechtfertigungen dafür, Leben seiner Lebensräume zu enteignen – egal ob es Häuser, Dörfer, Städte, Landschaften oder ganze Kontinente sind. "Unheimisch beginnt's - unheimlich endet's." Das ist bei Nietzsche nachzulesen. Die Transformationsphantasien altneuer Totalitärer lassen erkennen, wohin sie zielen: auf die totale Enteignung des Individuums, sein Lebensrecht eingeschlossen. Beatmet wird im Notfall, wer brauchbar ist.
    Das war jetzt ein wenig amüsanter Kommentar zum amüsanten Feuilleton, aber die Pointe schreibt die Realität, ganz im Sinne der "Fröhlichen Wissenschaft".

    • Liebe Frau Sennewald,
      Sie - ich hätte das so prägnant nicht gekonnt - haben das Thema des "Daheimbleibens", das Herr Wendt bewundernswerter Weise mit 24 Zitaten von Prominenten (>bis hin zu Goethe) beschrieben hat, sehr zutreffend und auch sozialkritisch richtig dargestellt. Ich gehöre der aussterbenden Generation an, die bis 1945 dank damaliger Luftschutzbunker - im Gegensatz zu meinem Vater - den Krieg überleben konnte. Ich erinnere mich auch genau an die Wohnhausruinen des Bombenkriegs und bin trotzdem ein überzeugter Freund der damaligen West-Alliierten (ff: USA). Für mich galt in der Bundesrepublik: "Schaffe, schaffe Häusle baue!"
      Davon profitiere ich jetzt und wehre mich gegen jede Überlegung bzgl. Enteignungen diverser Rot-Rot-Grünen Politiker.

      MY HOME IS MY CASTLE !!!

      M.f.G. Norbert Meyer-Ramien aus HH-Neuengamme

    • Heimat

      Ich bin hinauf, hinab gezogen
      Und suchte Glück und sucht' es weit,
      Es hat mein Suchen mich betrogen,
      Und was ich fand, war Einsamkeit.

      Ich hörte, wie das Leben lärmte,
      Ich sah sein tausendfarbig Licht,
      Es war kein Licht, das mich erwärmte,
      Und echtes Leben war es nicht.

      Und endlich bin ich heimgegangen
      Zu alter Stell' und alter Lieb',
      Und von mir ab fiel das Verlangen,
      Das einst mich in die Ferne trieb.

      Die Welt, die fremde, lohnt mit Kränkung,
      Wer sich, umwerbend, ihr gesellt;
      Das Haus, die Heimat, die Beschränkung,
      Die sind das Glück und sind die Welt.

    • Dessen Tochter hält den ängstlich harrenden Dulder,
      Immer schmeichelt sie ihm mit sanft liebkosenden Worten,
      Daß er des Vaterlandes vergesse. Aber Odysseus
      Sehnt sich, auch nur den Rauch von Ithakas heimischen Hügeln
      Steigen zu sehn, und dann zu sterben!

  • Vielen Dank! Eine schöne Zitatensammlung zum häuslichen Sein und Bleiben. Wäre ich nicht schon zu Hause beschäftigt mit Tun und Gedanken und somit heiter und zufrieden, würde ich diese Worte gierig aufsaugen. So bleibt mir und belohnt mich die Genugtuung der Bestätigung. Was ausserdem noch bleibt, ist immer wieder ein fast ungläubiges Erstaunen über das Treiben draussen.

  • Danke!!! Nicht alle, aber viele finde ich wunderbar. Sie werden öfters gelesen.
    lg
    caruso

  • Einsam-zu Hause?

    Manche von uns sind- vielleicht- doch lieber allein. (Greta Garbo)

  • Welch eine Gnade, dass es Publico gibt! Welche Erleichterung, Ihre Seite zu öffnen und einen neuen Beitrag zu finden. In all dem traurigen, stereotypen Aufsagen, das mich allenthalben verfolgt.

  • Das Hammet-Zitat ist zum Leitspruch aller Sozialingenieurinnen (Schreibung korrekt?) abgeflacht. Das hätte private eye sich niemals träumen lassen.

  • Heute, 29.03.2020, ist ein besonderer Tag. Ich bleibe da nur 23 Stunden zu Hause!

  • Wie unterm Vergrößerungsglas
    Wahrhaftig, Herr Sennewald, zuhause könnte man zu sich selber kommen und zu den Seinen. Ich fürchte nur, dass viele, denen sich vor ihrem Selbst ein horror vacui auftut, sich in die Zerstreung der elektronischen Medien und Unterhaltung begeben, seien sie Computerspiele, Pornospiele oder der Hexenzirkus der täglichen medialen Kakophonie. Daher werden die einen aus der häuslichen Seklusion innerlich gereinigt und verjüngt hervorgehen, die anderen zerstreut, fragmentiert und verlorener als zuvor. Und einige werden krank an sich und den Ihren und enden im Hass und Selbsthass (s. Dashiell Hammett). Neben der tiefsten Glückseligkeit, das Panoptikum der teuflischen Albträume - nur etwas inniger, etwas verzweifelter als im normalen Leben.