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Zeller der Woche: Comedy und Publikum

Bernd Zeller: Der Zeichner und Autor Bernd Zeller, 51, lebt und arbeitet in Jena. Er ist Herausgeber der Zeller Zeitung (www.zellerzeitung.de), des führenden Fachorgans für den deutschen Alltag.

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  • Gut, daß Sie nach meinen Erlebnissen mit dem deutschen Alltagsrassismus fragen. Gerade deswegen bin ich hierhergekommen, um ihnen darüber zu berichten. Mein Ruf, daß ich eine Freundin habe, ist ironisch gemeint. Ich habe nicht eine, sondern dutzende Freundinnen. Tatsächlich kann ich mich ihrer kaum erwehren. Schon in meiner Heimat, der Dominikanischen Republik, habe ich erlebt, wie verrückt die deutschen Frauen nach uns Schwarzen sind. Wie Heuschrecken fallen sie mit Flugzeugen in unser Land ein und stürzen sich sofort auf die einheimischen Männer. Kaum betritt man die Straße, ist man von ihnen umringt und wird befummelt. Die befingern einem von oben bis unten und wollen uns dazu bringen, sie in ihre Hotels zu begleiten. Man kommt nicht mehr dazu, seine Alltagsgeschäfte zu erledigen, das ist ein echter Notstand.
    Ich bin nach Deutschland geflohen, um ihren Zudringlichkeiten zu entgehen. Ich habe mir gedacht: Wenn die sexgeilen deutschen Weiber zu uns kommen, dann werden die in Deutschland zurückgebliebenen Damen wohl weniger geil sein, sonst wären sie ja auch in der Dominikanischen Republik. Aber Pustekuchen, hier erlebe ich die gleichen Nachstellungen. Ständig hat eine Frau ihre Hände auf meinem Hintern oder versucht sogar mir in den Schritt zu langen. Es ist eine Dauerbelästigung, auf der Straße bin ich nur noch damit beschäftigt, sie abzuschütteln. Die Frauen merken nicht, daß sie für unsereiner ungeeignet sind. Nicht nur, daß sie ekelhaft bleich sind, ihre Konstitution ist auch inkompatibel mit unserer. Alles ist so klein und eng, für mich besteht immer die Gefahr mich aufzureiben. Ich war schon mehrmals bei einem Urologen, um mich behandeln zu lassen. Könnte nicht der Bundespräsident einmal ein Machtwort gegen den femininen Rassismus in diesem Land sprechen? Er hat doch den grassierenden Rassismus hierzulande erkannt und gegen ihn gewettert, aber er bleibt immer im Allgemeinen. Seine Verurteilung muß spezifischer erfolgen und sich vornehmlich gegen die deutschen Frauen richten. Auch Frau Merkel könnte ein Wort dazu sagen; ich hoffe, daß sie das Problem von uns Schwarzen versteht. Wenn nicht, bin ich gerne bereit, es ihr einmal zu demonstrieren, obwohl mich das viel Überwindung kosten würde. Abschließend appelliere ich an alle, die deutschen Frauen zurückzuhalten, damit wir unbelästigt in diesem ansonsten schönen Land leben können.

    • Der schwarze Mann wird zum Sexsklaven erniedrigt und seiner Menschenwürde beraubt! Durch deutsche Frauen! Ständig wird von Alltagsrassismus gelabert, die Fernsehsendungen quelllen über von dieser Jeremiade, aber gegen den tatsächlichen Rassismus, gepaart mit Sexismus, wird nicht unternommen; von ihm wird noch nicht einmal gesprochen, Herr Bundespräsident! Stehen Sie schon soweit unter der Fuchtel des Feminismus, daß sie sich nicht trauen, in diesem abscheulichen Mißbrauchsskandal ihre mächtige Stimme zu erheben?

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