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„Es sind die gleichen Leute wie damals“

Der Schweißer und Autor Wolfram Ackner gehörte 1989 zu den Leipziger Demonstranten. Heute geht er wieder auf die Straße. Er schreibt über die Ähnlichkeiten und Unterschiede des Protests von damals und heute. Und bietet den Wohlmeinenden einen Deal an

von Wolfram Ackner

 

Ich hatte heute eine etwas hitzigere Diskussion mit einem (jetzt ehemaligen) Facebookfreund, einem respektablen und sympathischen Stadtrat von der CDU, der damals in Leipziger Demonstrationstagen von 1989 genauso dabei war wie der ehemalige Bundestagsabgeordnete und heutige Autor Gunter Weißgerber (der später vor Hunderttausenden Demonstranten auf dem Augustusplatz eine der zahlreichen Reden hielt), oder der Publico-Gründer Alexander Wendt.

Der jetzt ehemalige Facebook-Freund vertritt die Ansicht, die heutigen Anti-Coronamaßnahmen-Demos hätten nichts mit den Demonstrationen des Herbstes ’89 zu tun. Beides sei absolut unvergleichbar. Dieses Vollpöbeln von Polizisten etwa hätte es damals nicht gegeben. Auch der Menschenschlag, der heute mit seinem Protest auf die Straße geht, meint er, sei heute ein völlig anderer als damals. 

Dem letzten Punkt widerspreche ich entschieden. Der Menschenschlag damals ist exakt der gleiche wie heute. Größtenteils einfache, unbescholtene, arbeitende Leute, die, wie man in Sachsen sagt, die Faxen dicke haben. Die heutigen Demonstranten in Leipzig, München und vielen anderen Städten (zu denen ich auch gehöre) ähneln bei allen Unterschieden der politischen Lage damals und heute nicht nur denen von 1989. Sondern vermutlich auch den Demonstranten, die gerade in Österreich, in Italien, in Kanada und anderswo auf die Straße gehen. Genau wie heute waren auch damals ’89 vereinzelt Spinner, Unsympathen, notorische Querulanten, alkoholisierte Personen und falschbeflaggte Stasi-Provokateure in der Protestmenge. Damals, 1989, lernte ich übrigens zusammen mit dem Hardcore-Neonazi und späteren Leipziger FAP-Chef Dirk Zimmermann den Beruf des Maschinen- und Anlagenmonteurs beim zentralen Ausbildungsbetrieb, dem Montagewerk Leipzig. Auch dieser berüchtigte Nazi lief am 9. Oktober 1989 bei der Demonstration in Leipzig mit dabei. Macht dieser Umstand diese wirklich entscheidende Demo gegen die SED zur Nazidemo?

Der zweite Punkt stimmt natürlich. Niemand bepöbelte am 9. Oktober die Polizisten. Allein schon deshalb, weil am 5. Oktober, also wenige Tage vorher ein Kampfgruppenkommandant namens Günther Lutz per „Leserbrief” in der „Leipziger Volkszeitung“ – damals noch das Zentralorgan der SED-Bezirksleitung – den Teilnehmern der nichtgenehmigten Montagsdemonstrationen mit Waffengebrauch drohte: 
„Um sicherzustellen, dass das Versammlungsverbot eingehalten wird, wird die Anwendung unmittelbaren Zwangs, also die Einwirkung auf Personen durch einfache körperliche Gewalt, Hilfsmittel der körperlichen Gewalt oder Waffengebrauch angedroht.“ 
Oh, tut mir leid: Ich sehe gerade, dass ich in den Texten verrutscht bin. Das Zitat oben stammt aus der Allgemeinverfügung, die Ostfilderns SPD-Bürgermeister Boley zu der dortigen Montagsdemo von letzter Woche erlassen hatte. Kampfgruppenkommandant Lutz schrieb damals: 
„Wir sind bereit und willens, das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen, um diese konterrevolutionären Aktionen endgültig und wirksam zu unterbinden. Wenn es sein muss, mit der Waffe in der Hand!“

So unterschiedlich klingen die beiden Texte gar nicht. Auch die von der Stadt Dresden in der Demo-Verbotsbegründung (die regierungsfreundlichen Demos durften übrigens stattfinden) benutzte Formulierung „maßnahmekritisches Klientel“ klingt nur um Nuancen weniger abwertend als die alte SED-Formulierung „gewissenlose Elemente“. Ich erinnere mich auch an unsere Kindheit, wenn ich mich zuhause mit meiner Frau oder den Geschwistern über Politik unterhalte, und wir danach den Kinder einschärfen, über das Gehörte kein Wort in der Schule zu verlieren. Manche Osterfahrungen erweisen sich auch gesamtdeutsch wieder als nützlich. Aber ich schweife ab. 

Natürlich hätte niemand von uns gegenüber den Polizisten herumgepöbelt, so wie es heute vereinzelt Brüllaffen tun (die dann gerne als repräsentative Beispiele mit der Kamera herausgepickt werden). Was vor allem daran lag, dass wir heilfroh waren, von der bedrohlich aufmarschierten Staatsmacht verschont zu werden. Sowohl in ihren Möglichkeiten als auch in den Skrupeln der Führung unterschied sich die DDR deutlich von den Verantwortlichen der heutigen Bundesrepublik. Schließlich vibrierte Leipzig seit dem 7. Oktober 1989, als eine kleine Protestdemo anlässlich des „Tag der Republik“ gewaltsam aufgelöst wurde und wir flitzen mussten wie die Hasen, um den tanzenden Gummiknüppeln zu entgehen, vor Gerüchten über einen schon erteilten Schießbefehl, über einsatzbereite Armeeeinheiten und Blutkonserven, die angeblich schon in den Krankenhäusern bereitlagen.

Das Pöbeln begann später. Im Winter. 

Als es ungefährlich wurde, als allmählich die „Wir sind das Volk“-Rufe abgelöst wurden durch „Wir sind ein Volk“ und „Helmut! Helmut!“, ging ich zu den winzigen Gegendemos der „Vereinigten Linken“, einer in unseren Augen „sauberen“ neuen linken Partei. Wir standen jeden Montag Abend stumm und verloren vor dem neuen Rathaus am Leipziger Innenstadtring und ließen uns von den schlichteren Gemütern aus der riesigen Schar der vorbeiziehenden Helmutfans vollpöbeln.
‘Helmutfans’ ist übrigens nicht abwertend gemeint. Heute bin ich selbst Kohl-Fan. Und im Nachhinein froh, dass es nicht nach den damaligen Linken ging, die in der DDR endlich den berühmten, oft zitierten und nie gesehenen echten Sozialismus aufbauen wollten. Sondern dass Pragmatiker wie Kohl und Genscher damals die Richtung bestimmten.
Aber es war nicht nur das. Man sah auf den späteren „Deutschland, einig Vaterland“-Montagsdemos auch Parteimitglieder der Republikaner, die Broschüren verteilten. Im Anschluss an diese späteren Montagsdemos kam es tatsächlich vor, dass Nazis in großen Gruppen Jagd auf Linke machten. Und ich meine jetzt: tatsächlich. Nicht zusammenphantasiert wie bei Pegida in Dresden oder beim „Nazimord an einem Migrantenkind in Sebnitz“. 
Die folgende Aufzählung entstammt der Broschüre “Leipzig ganz rechts – eine Dokumentation rechtsextremer Aktivitäten in Leipzig 1989-1995”. Die Genderschreibweise bitte ich zu entschuldigen.

„29. Januar 1990. Nach der Montagsdemo marschieren ca. 200 Faschos durch die Leipziger Innenstadt, zelebrieren Sprechchöre wie “Rotfront verrecke”, “Modrow, Gysi an die Wand – Deutschland einig Vaterland”, “Sieg Heil” und “Ausländer raus”. Sie verprügeln Jugendliche, die ihrem Feindbild entsprechen, und attackieren Fotografen. Die Polizei greift nicht ein.

5. Februar 1990. Nach der Montagsdemo ziehen 250 Faschos durch die Innenstadt in Richtung Milch-Mokka-Eisbar und skandieren “Ausländer raus”. Später werden die Scheiben des Hotels “Stadt Leipzig” eingeschlagen. Die Polizei verhaftet drei Faschos, unter anderem den westdeutschen FAP-Funktionär Siegfried Borchardt.

14. März 1990. Wenige Tage vor der ersten “freien” Wahl in der DDR spricht Helmut Kohl vor Hunderttausenden auf dem Karl-Marx-Platz, dem selbsternannten “Platz vor der Oper”. Einige GegendemonstrantInnen stehen am Mendebrunnen. Unter den Augen der BürgerInnen marschieren etwa 40 Faschos im Block auf und eröffnen eine Hetzjagd auf die GegendemonstrantInnen, Linke und AusländerInnen, die sich in die Uni-Mensa flüchten müssen.
Faschos und BürgerInnen versuchen Hand in Hand, in die Mensa einzudringen, und werfen die Scheiben mit Betonmüllbehältern und anderen Gegenständen ein. In der Mensa gibt es acht Verletzte, darunter eine schwangere Schwerverletzte. Die BiederbürgerInnen der Kohl-Kundgebung schauen unter Beifall zu und stacheln so die vermummten Nazi-Kids noch an, die am Mensa-Eingang mit Jugendlichen kämpfen, die ihr Eindringen in die Mensa verhindern.“

Unser verehrter Bundespräsident, der große selbsternannte Versöhner und Gräbenzuschütter Frank-Walter Steinmeier hätte dazu vermutlich schon im Jahr 1990 gesagt: ‘Wer sich gegen unser Recht stellt und sich mit selbst erklärten Staatsfeinden und verfassungsschutzbekannten Rechtsextremisten gemein macht, der kann sich nicht mehr glaubwürdig auf Demokratie und Freiheit berufen. Die Montagsdemonstrationen, die CDU und Helmut Kohl haben ihre Unschuld verloren, denn die rote Linie verläuft genau da, wo Gewalt ins Spiel kommt’.

Klingt wie gequirlte Scheiße. Wäre es auch, damals wie heute. Es ging zwar damals am Rande einiger Montagsdemos (die zu diesem Zeitpunkt reine pro Kohl-, pro CDU-, pro schnelle Wiedervereinigung, pro Westregierung-Demos waren) unvergleichlich heftiger ab zu als heute sehr vereinzelt am Rande von „Montagsspaziergängen“ (und heute wird oft Polizei- oder Antifa-provoziert). Aber das ändert nichts daran, dass es sich 1989 und 1990 um friedliche, größtenteils fröhliche, demokratische Massendemonstrationen handelte. Die überwiegende Mehrheit der Leute wollte damals mit diesen Leuten weder etwas zu tun haben, noch hatte sie die Absicht, ihnen „nachzulaufen“. Genau das gilt auch heute für die Demonstrationen, in denen es übrigens nicht nur um die Corona-Maßnahmen geht, sondern mehr und mehr ganz grundsätzlich gegen um die Anmaßung einer plappernden Klasse, die uns erzählen will, wie wir uns zu ernähren haben, wie wir sprechen und mit welchen Verkehrsmitteln wir uns bewegen sollen. Die unangenehmen Gestalten schwirren halt am Rande mit herum, unvermeidbar, bestimmen aber nicht die Demonstrationen selbst. Wollen wir jetzt ernsthaft mal aufzählen, wie viele Schaufensterscheiben und Autos zu Bruch gingen und wie viele Polizisten verletzt wurden bei linken Demos, in denen Politiker aus dem so genannten „demokratischen Spektrum“ mitmarschierten?

Ich mache euch einen Vorschlag, liebe Freunde von Dauerlockdown und Impfpflicht. Keine Sorge, ich bleibe Realist. Ich würde nie von euch verlangen, dass ihr dieselben strengen Maßstäbe an euch selbst anlegt, mit denen ihr uns beurteilt. Von mir aus kann eine Claudia Roth auch weiterhin wenige Meter hinter einer vermummten Meute von Antifa-Aktivisten und einem Lautsprecherwagen herwackeln, aus dem es „Deutschland, du mieses Stück Scheiße” blökt. Unser Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung kann als Einpeitscher auf linke Demos rennen, bei denen schon von vornherein feststeht, dass es aus deren progressiven Reihen heraus heftig krachen wird.
Von mir aus kann auch weiterhin der Leipziger Grünen-Politiker Jürgen Kasek nach dem Coronatod eines AfD-Mitglieds twittern, dass „Corona mehr gegen Nazis getan hat als die Polizei“.

„Alle Menschen sind gleich, aber einige sind gleicher“ – das weiß ich nicht erst, seit mir das Robert-Koch-Institut über Nacht meinen Genesenenstatus auf drei Monate verkürzte, und den für Bundestagsabgeordnete auf sechs Monaten beließ. Ich erwarte auch nicht, dass ein Qualitätsjournalist mal ernsthaft nachfragt, wenn Karl Lauterbach im Interview erklärt, dass die Behauptung ein Märchen wäre, diese Verkürzung des Status’ hätte etwas damit zu tun, dass man die Leute zum Impfen treiben will – während sein Sprecher wenige Tage zuvor in der Bundespressekonferenz die Maßnahme genau mit diesem Argument begründete. Geschenkt.

Ihr Guten seid nun mal leider so, wie ihr seid. 
Mir schwebt etwas anderes vor. Als bei meinem Montagsspaziergang vor drei Wochen in Markranstädt die Polizei sich auf eine kleine Gruppe stürzte, die zugegebenerweise wie Hools von Lokomotive Leipzig aussahen, grölte eine junge Frau: „Bei denen könnt ihr’s, aber bei den Ausländern zieht ihr den Schwanz ein“. In dem Moment dachte ich (pardon my french, ich gehöre zur Arbeiterklasse): ‚Mensch Mädel, halt doch einfach die Fresse’. Es ist nicht nötig, auf den Polizeibeamten herumzuhacken. Erst recht nicht mit diesem Argument. Sie bilden das letzte und schwächste Glied der Befehlskette. 
Wenn ihr, die Herolde des Guten, es schaffen würdet, der Welt wenigstens eure absurdesten Phantasiegeschichten zu ersparen wie das Märchen, Querdenker hätten am Samstag die Polizei angegriffen und „die Psychiatrie gestürmt“, eine Qualitätspresse-Geschichte, die einmal quer durch Deutschlands Medien rauschte, obwohl die Demonstranten in Wirklichkeit einfach nur unprovoziert direkt vor der Uniklinik von der Polizei eingekesselt wurden und eine kleine Gruppe versuchte, über eine über das Uni-Gelände führende Verbindungsstraße aus dem Kessel zu flüchten – wenn ihr Medienschaffenden also aufhören würdet, mit aller Macht wie die Genossen Journalisten von 1989 zu klingen, dann werde ich das nächste Mal bei einer vergleichbaren Situation nicht nur denken ‘Mädel, jetzt halt doch einfach die Fresse’. Sondern den Satz sogar laut aussprechen. 
Deal?

 

 

 


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16 Kommentare
  • Bernd Zeller
    3. Februar, 2022

    In der Jenaer Lokalpresse bemüht man sich schon um Dialog: “Ein Gespräch mit Coronamaßnahmen-Kritikern: Der Versuch, eine Minderheit zu verstehen, die die Welt nicht mehr versteht.”

  • K. Steinbrenner
    4. Februar, 2022

    Konnte den Text leider nicht zu Ende lesen. Beim ersten Binnen-I habe Ich abgebrochen. Schade, daß eine so hochwertige Seite wie Publico jetzt auch noch anfängt zu gendern.

    • Publico
      4. Februar, 2022

      Lieber Herr Steinbrenner,
      bei dem Text mit Binnen-I handelt es sich – wie ausgewiesen – um ein Zitat. Publico wird auch in Zukunft nicht gendern. Allerdings auch in Zukunft korrekt zitieren.
      Alexander Wendt

      • K. Steinbrenner
        4. Februar, 2022

        Nach einer Doppelschicht neige ich manchmal zur Flüchtigkeit und habe das wohl überlesen. Ich bitte daher um Nachsicht, aber dieser Unsinn bringt mich mittlerweile gewaltig auf die Palme, zumal ich auch im beruflichen Umfeld immer mehr damit belästigt werde, und das, obwohl bei uns in der Produktion ausschließlich Männer arbeiten.

    • Wiesler
      6. Februar, 2022

      Lieber Herr Steinbrenner,
      im Firefox-Browser gibt es das AddOn “Binnen-I be gone”. Damit bleiben Sie auch in Zitaten vom Binnen-I verschont.

  • Dr. habil. W. Manuel Schröter
    4. Februar, 2022

    Muss man nichts hinzufügen. Dass die Demonstranten von heute in ihrer “Mischung” denen von damals entsprechen und damals wie heute Rechts- und Links-Extreme versuchten, ihre Süppchen abzukochen: Vollkommen klar. Nur nicht für die Qualitätsmedien. Deswegen bin ich auch nicht mehr deren Konsument, was die deutschen anlangt. Es gibt aber deutschsprachige aus dem deutschsprachigen Ausland, das, Gott sei Dank, noch einen unverstellten Blick auf deutsche Angelegenheiten hat. Sie bestätigen in ihren Aussagen dazu nicht nur die wenigen Medien hierzulande, die alternativ zu den inzwischen zu Staatsanbiederern verkommenen Blättern und Anstalten unbeliebte und ungeliebte Wahrheiten verbreiten. Danke, Herr Ackner.

  • Manfred Adam
    4. Februar, 2022

    Sie haben vollkommen recht. In unserem Lande wird mit zwei Ellen gemessen! Die schlimmsten sind nicht mal die Politiker, das sind immerhin Gewählte, es sind die sogenannten “Qualitätsjournalisten”, die ständig versuchen uns aufzuhetzen! Hass und Hetze wird von DENEN verbreitet. Die sind es, die wirklich und wahrhaftig unsere Demokratie angreifen. Jeden Tag!

    • Leonore
      13. Februar, 2022

      Da stimme ich Ihnen zu! Früher dachte ich, die Journalisten würden sich an die Politiker anbiedern und denen nach dem Mund reden … Inzwischen denke ich, die Politiker haben Angst vor der fast homogenen rotorotgrünen Hetzmeute der Medien.

      Selbst Merkels so folgenschwerer Entschluß 2015, die Grenzen nicht zu schließen und von den bereitstehenden Polizisten schützen zu lassen, scheint mit einer vorherigen Hetzkampagne der Medien gegen sie zusammenzuhängen, und zwar der wegen dem Migrantenmädchen, das vor den Kameras in Tränen ausbrach, als die Kanzlerin sagte, daß wir Gesetze haben und eben nicht jeder bleiben könne (wobei sie ihr etwas linkisch den Kopf tätschelte).
      Danach wollte sie nicht mehr Politik entsprechend den Gesetzen und für das deutsche Volk machen, sondern nur noch für sich: KEINE UNSCHÖNEN BILDER MEHR, war nun die Devise!

  • Mimus Polyglottos
    4. Februar, 2022

    Wow, Volltreffer!

  • Uwe Tellkamp
    4. Februar, 2022

    Lieber Wolfram Ackner: genauso erlebt damals und heute. Die sog. 4. Gewalt in Gestalt der “Qualitätsmedien” ist das Problem. Beste Grüße an Sie, Bernd Zeller, Immo Sennewald und Alexander Wendt.
    Danke.

  • Martin1
    4. Februar, 2022

    Zu “… meinen Genesenenstatus auf drei Monate verkürzte …”: Nein, es sind sogar nur zwei Monate!
    Boris Reitschuster hat das neulich klargestellt!

    Und ich wundere mich, dass alle die gleiche fehlerhafte Information nachplaudern ohne sie zu recherchieren.

  • Ad
    4. Februar, 2022

    Nach der sog. Wende wurde sich bei den Schergen erkenntlich zu zeigen, sträflich vernachlässigt. Die Folge war u.a. die Übernahme der BRD durch die DDR und nicht umgekehrt.
    Die Rolle der heutigen Polizeischergen zu relativieren, würde ich nicht empfehlen.

  • Teekanne
    5. Februar, 2022

    Die Frau hat mit dem, was sie der Polizei zugerufen hat, faktisch recht. Warum sollte sie es nicht aussprechen?

  • Gero Micheler
    5. Februar, 2022

    Es sind auf beiden Seiten stets die gleichen Leute, immer und immer wieder.

    Auf der einen Seite die höchstens 20 Prozent Menschen, die man als Idealisten, als Freiheitsgeister, als Prinzipienmenschen und oft auch als Verlierer bezeichnen kann.

    Und auf der anderen Seite die mindestens 80 Prozent Mitläufer, die Untertanen, ‘Sheeple’, Feiglinge, Ideologen, Eingebettete, Nutznießer, Parasiten, Schlaue.

    Die Evolution und natürliche Selektion haben speziell der zweiten die ausgeprägte Fähigkeit mitgegeben, kognitive Dissonanz zu ertragen.

    Und im KZ, im Lager, zumindest im Abseits, in der Verbannung, der Bestrafung und Ächtung landen stets nur die aus der ersten Gruppe.

  • Thomas
    6. Februar, 2022

    Es gibt Worte, da macht es einfach klick;
    https://www.saechsische.de/plus/der-tote-junge-aus-dem-freibad-3702919.html

    “Nazi” ist solch ein Wort. Der Herr Ackner kennt es.

    Nun,
    das Entfernen des Sozialismus aus dem Nationalsozialismus oder eines Begriffes aus der Realität bedient sich Wortkreationen und hämmert sie so oft wie möglich in die Öffentlichkeit; Worte wie Stazis, Hassis oder Hetzis, Rotzis, Günzis, Dunkelrotzis oder Buntis gibt es im öffentlichen Sprachgebrauch dagegen nicht.

    „Schießbefehl“ ist auch so ein Wort. Im Jahre 2016 haben die Wohlmeinenden der Republik Frauke Petry auf diese Sau gebunden und durch die Dörfer der Republik getrieben – hat vielleicht jemand etwas von einem „Schießbefehl“ des SPD-Bürgermeisters von Ostfildern gelesen? Ich nicht. Es geh da ja auch gegen die politisch Unreinen. Oder das Wort „Bundestagsvizepräsident“, da wurde Frau Harder-Kühnel weder 2018 noch 2019 vom Deutschen Bundestag gewählt, Geschäftsordnung, aber eine Grüzi-Dame, die auch schon mal in einer Gruppe mitläuft, bei denen „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ zum guten Ton gehört, die schon. Oder der Herr Maaßen, der wurde vom Präsidenten des Verfassungsschutzes zum Verdachtsfall, weil er die „Hase, du bleibst hier“-Lüge nicht für voll nahm und bei der SPD linksradikale Tendenzen beobachtet hatte. Heute haben wir ein Innenministerium unter Rotzi-Führung, wo auch schon gerne mal mit der grundgesetzfeindlichen Antifa kokettiert wird; bei der gemeinhin jeder ein „Faschist“ oder „Neonazi“ ist, der nicht das exakt gleiche Weltbild wie diese Herrschaften hat (also praktisch keines). Mit allen Konsequenzen für Arbeitsplätze, Glasscheiben oder Autoreifen. Mal ganz zu schweigen vom Bundesverfassungsministerium der Justiz, bekanntlich wurde da bereits 2015 Seit an Seit mit Verfassungsfeinden gegen die Unreinen demonstriert – und kein roter Hahn krähte danach. „Eine Frage, Herr Maas. Der Pegida wird ja vorgeworfen, Rechtsradikale in ihren Demonstrationen zu dulden – Sie demonstrieren heute gemeinsam mit Linksradikalen, wie geht das?“
    https://www.welt.de/politik/deutschland/article136047533/Deutsche-Leitkultur-ist-das-Grundgesetz.html
    Links der Mitte werden politische Steineschmeißer, Schlägertrupps oder Abfackler als „radikal“ verharmlost oder als Eventgemeinschaft, aber bei den Pegidas und Querdenkern laufen ja „Verfassungsfeinde“ und “Extreme” mit. Auweia.
    https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/anti-merkel-demo-hamburgerin-will-sich-gewalt-nicht-beugen/
    Der alte Vater von Frau Ogilvie könnte ein Lied von der „Gewaltfreiheit“ linker Gewalt singen. Merkel muss weg – geht gar nicht.

    Und nun zu dem Herrn Ackner, der bereits 1989 bei den Leipziger Demonstranten mitlief. Heute geht er also wieder auf die Straße. Er schreibt über die Ähnlichkeiten und Unterschiede des Protests von damals und heute. Und er bietet den Wohlmeinenden einen Deal an. Er erzählt etwas von „Nazis“ und gönnt es einer Grüzi-Schickse ausdrücklich, wenige Meter hinter einer vermummten Meute von Antifa-Aktivisten und einem Lautsprecherwagen herzuwackeln, aus dem es „Deutschland, du mieses Stück Scheiße” blökt. Das kann er machen. Er spricht ja auch viel Richtiges an. Doch ist das das Hauptanliegen?!

    Wenn ein Mann nämlich einen Vorfall zum Anlass nimmt, bei dem sich die Polizei auf eine kleine Gruppe stürzte und eine junge Frau grölte: „Bei denen könnt ihr’s, aber bei den Ausländern zieht ihr den Schwanz ein“, dann kann der Beobachter aus der Schweißerzunft freilich für sich denken „Mensch Mädel, halt doch einfach die Fresse“. Schließlich hat man sich daran ja lange Zeit gewöhnt.
    Da die Polizei aber bekanntlich eher bei Frau Barbe zugreift,
    https://www.youtube.com/watch?v=lpQom0CXeiA
    als … sagen wir mal … anderswo, und wenn dieser Herr dann an die Medienschaffenden appelliert, doch bitte wenigstens nicht so zu klingen wie die Genossen Journalisten von 1989, dann wäre ich schon froh, wenn so einer einem vor der Polizei Flüchtenden nicht vielleicht doch aus gutem Gewissen heraus ein Bein stellt
    https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/journalisten-verband-geschaeftsfuehrer-bringt-einen-demonstranten-aktiv-zu-fall/
    und hinterher im Beisein seiner Kampfgenossen frech erzählt, er wäre „nicht rechtzeitig weggekommen“.
    https://www.youtube.com/watch?v=b7Y7Hy1i1cM
    Nebenberuf Journalist, eben.

    Die Frau hat mit dem, was sie der Polizei zugerufen hat, faktisch Recht. Warum sollte sie es nicht aussprechen! Der Herr Ackner darf ja auch „Nazi“ sagen, zu wem er will.

    IM Geschehen wirkt alles gleichzeitig, wie in einem kubistischen Bild von Picasso, Türme aus Bedeutungen und Zeichen, nichts passt zusammen, jedes Bauteil rennt mit der eigenen Wahrheit davon, die ganze Sache ist obszön verdreht, offen gelogen, so dass das alte Wort von der Lügenpresse heute längt zu kurz greift und die Sache eher schon in Richtung Anstiftung zur „Gewalt gegen Nazis“ geht. Die unverletzliche Menschenwürde als Privileg, und eben nicht für „Nazis“. Das Grundgesetz für Menschen, nicht für „Nazis“. Versehen mit dem weisungsgebundenen Hebel Staatsräson. Damit feiert die Lehre von der politischen Reinheit und politischen Unreinheit heute wieder ihre Hochfeste, in den Zeilen der Republik. Selbst das Bundesverfassungsgericht schielt nach Brüssel.

    Also Fresse halten? “Mädel, jetzt halt doch einfach die Fresse”?
    Warum tut er es nicht.
    Druck.
    Tja.

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