In der “Stuttgarter Erklärung” vom 25. Juli 2022 forderten 19 erstunterzeichnende Professorinnen und Professoren deutscher Universitäten die Politik auf, den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland zu ermöglichen – nicht nur im so genannten Streckbetrieb und mit zeitlicher Begrenzung.
Zu den Initiatoren gehören Professor André Thess, Direktor des Instituts für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung der Universität Stuttgart, Michael Beckmann, Professor für Energietechnik an der TU Dresden, Harald Schwarz, Professor für Energietechnik an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und etliche andere Wissenschaftler aus dem Gebiet der Elektro- und Speichertechnik. Die Erklärung ging aus der Tagung „20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler ziehen Bilanz“ an der Universität Stuttgart hervor.Einzelne Personen hatten im Vorfeld versucht, Druck auf die Universität auszuüben, und verlangten, die Veranstaltung abzusagen. Über die Tagung gab es nur wenige Medienberichte; ein Medium verbreitete die Falschbehauptung, an der Konferenz hätten „Klimaleugner“ teilgenommen.
Seit dem 16. September kann der Text der „Stuttgarter Erklärung“ als Petition auf der Seite des Bundestags unterzeichnet werden:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2022/_07/_26/Petition_136760.html
Schon in den ersten 48 Stunden sammelte sie mehr als 5000 Unterschriften. Allerdings sind 50 000 Unterschriften innerhalb von vier Wochen nötig, damit sich der Petitionsausschuss und damit das Parlament mit der Forderung befassen muss.
Der Ausschuss hatte zunächst versucht, die Petition mit einem merkwürdigen formalen Winkelzug abzuweisen: Er erklärte, zu dem Thema habe es schon eine andere Petition gegeben, die vom Ausschuss zur „Leitpetition“ in dieser Sache bestimmt worden sei, allerdings nicht die erforderliche Stimmenzahl bekommen habe. Dagegen legten die Initiatoren Einspruch ein – schließlich stellt sich sowohl der akute Strommangel als auch die öffentliche Debatte heute anders dar als in der Vergangenheit. Dem Einspruch gab der Ausschuss statt, der Einwand verzögerte die Petition allerdings um mehrere Wochen.
Publico dokumentiert hier den Text der Erklärung:
„Mit einseitiger Ausrichtung auf Sonne, Wind und Erdgas wurde Deutschland in Energienot manövriert. Steigende Energiepreise und sinkende Versorgungssicherheit gefährden Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand. Das Festhalten am deutschen Atomausstieg verschärft diese Gefahren und bremst – zusammen mit anhaltender Kohleverstromung – den internationalen Klimaschutz. Der Weltklimarat IPCC bezeichnet die Kernenergie als ein Instrument des Klimaschutzes. Die Europäische Union ordnet Kernenergie als nachhaltige Energiequelle ein. Auf dieser Grundlage plädieren wir für den Weiterbetrieb der deutschen Kernkraftwerke als dritte Klimaschutzsäule neben Sonne und Wind. Wir fordern die sofortige Aufhebung der Atomausstiegs-Paragraphen (insbesondere § 7 Atomgesetz) und eine Prüfung der sicherheitstechnischen Betriebserlaubnis, um deutschen Kernkraftwerken den Weiterbetrieb zu ermöglichen.
Erstunterzeichner:
Prof. Dr. André D. Thess, Universität Stuttgart
Prof. Dr. Harald Schwarz, BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Michael Beckmann, TU Dresden
Prof. Dr. Burak Atakan, Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Alexander Dilger, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Prof. Dr. Francesca di Mare, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Kerstin Eckert, TU Dresden
Prof. Dr. Sabine Enders, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Martina Hentschel, TU Chemnitz
Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Antonio Hurtado, TU Dresden
Prof. Dr. Matthias Kind, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Marco Koch, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Andrea Luke, Universität Kassel
Prof. Dr. Frank R. Schilling, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Klaus Steigleder, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Robert Stieglitz, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Universität Erfurt
Prof. Dr. Thomas Wetzel, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)“
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Albert Schultheis
18. September, 2022Selbst ich als ehemaliger aktiver AKW-Gegner der Gruppe “Radioaktiv” im Fachbereich Physik der Uni Mainz von 1980 habe die Erklärung unterschrieben! Gute Grüne Freunde von damals hatten noch im Januar d.J. gefeiert, dass wieder 3 weitere Kernkraftwerke den Orcus hinuntergingen, worauf ich mir, als alter AKW-Gegner, erlaubt hatte zu bemerken, dass mir gar nicht wohl dabei wäre angesichts der fragwürdigen erneuerbaren Alternativen. Das war noch kurz vor dem Beginn des Ukrainekriegs! Daraufhin wurde ich von meinen “ziemlich besten alten Freunden” die mich doch bestens kennen sollten, in die Nähe von Rechten und den Nazis von der AfD gestellt. Als ich daraufhin noch zugestand, dass ich mich auf keinen Fall Spritzen lassen wollte, war es völlig um mich geschehen. Ich bekam eine Suada zu hören darüber, was sie als Grüne Funktionäre alles täten für die Umwelt, die Rettung des Universums, für die Gemeinschaft, sie äßen ja noch Fleisch, aber dafür führen sie allwöchentlich mit dem Fahrrad zum Biobauern und zahlten dafür natürlich gerne den doppelten Preis, nicht wie diese Idioten, die zum Supermarkt gehen und sich das Ekelfleisch reinziehen. … Das waren einmal gute Freunde von mir, die ich noch bis vor kurzem zum echten Markenkern der Grünen gezählt hatte. Wohl deshalb hatte ich diese Partei viel, viel zu lange gewählt. Heute wähle ich nur noch Schwefelige, denn neben der einzigen Opposition gibt es keine andere.
Majestyk
23. September, 2022Der Markenkern der Grünen war schon immer radikal und realitätsfern. Die Revolution frißt gerade ihre Kinder. Richtig so.
s.Braun
18. September, 2022Allerhöchste Eisenbahn, daß sich da was tut ! Und das neue Kohlekraftwerk bitte auch !
Immo Sennewald
18. September, 2022Natürlich habe ich unterschrieben. Und wenn die regierenden naturwissenschaftlichen Analphabeten sich durchsetzen, in Deutschland “angebotsgesteuert” die Lichter ausgehen, dann kann ich mich wenigstens daran freuen, wenn die vielen Freiwilligen ihre über Jahrzehnte mit Zeitaufwand und Hingabe gewarteten, gepflegten Dampf- und Diesellokomotiven auf ohne sie unwiderruflich stillgelegten Strecken in Betrieb nehmen und retten, wo’s was zu retten gibt. Könnte sogar in der Hauptstadt klappen. Lastenfahrräder alleine bringen’s ja nicht. https://www.youtube.com/watch?v=kyMWqt5_cgw
Majestyk
23. September, 2022Ich unterschreibe nicht.
Hab mich nie an irgendeinem woken Unsinn beteiligt und für mich ist der IPCC eine Mafiaorganisation und die Legende vom menschgemachten Klimawandel genauso eine gesellschaftliche Waffe wie die Plandemie oder die Migration.
Warum soll ich mich an Petitionen beteiligen, wenn die Initiatoren Menschen wie mich indirekt ja doch als Leugner und Häretiker titulieren und diffamieren?
Wer meint, das offizielle Narrativ immer noch stützen zu müssen hat noch viel zu lernen. Besser ist es, wenn die Masse demnächst friert und hungert, möglicherweise fangen dann endlich mehr Menschen an richtig aufzuwachen.