Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.
[mc4wp_form id="4890"]
Zapisz Zapisz

Kausalkette ohne hätte: von den beginnenden Verteilungskämpfen unter den Guten

Im Gesellschaftslabor Berlin geschieht das Unerhörte: Auf einmal muss auch die Subventionskultur bluten, weil das Geld progressiv woandershin fließt. Und das ist erst der Anfang

In vielen Medien gibt es eine spezielle Textsorte: Meldungen, die auf keinen Fall in einen Zusammenhang mit anderen Beiträgen gebracht werden sollen. Es fällt natürlich nicht schwer, sie trotzdem auf eine Kausalkette zu fädeln.

Nur muss das jeder für sich selbst erledigen, denn die Autoren dieser Texte vermeiden routinemäßig jede Antwort auf die Frage, warum bestimmte Dinge geschehen. Dabei steht die Auflösung manchmal in derselben Ausgabe oder Webseite, nur ein Stück weiter. Eine ganze Serie von Medienbeiträgen behandelt derzeit beispielsweise die finanziellen Kürzungen im Berliner Kulturbereich. Im kommenden Jahr sollen alle möglichen Bühnen- und sonstigen Kulturinstitutionen einer Metropole, deren Bevölkerung in den zentralen Vierteln bisher hälftig aus Politikberatern und Künstlern besteht, 120 bis 150 Millionen Euro Steuergeld weniger als bisher erhalten. Für 2026 steht noch einmal ein ähnlicher Schnitt an. Besonders stark betroffen, heißt es, sei auch die so genannte freie Szene, also der Bereich, von dem nur Laien annehmen, er würde sich ganz ohne den Staat finanzieren.

In einem Protestmanifest aller Bereiche der Kultur in Berlin heißt es, diese Kürzung, die ungefähr zehn Prozent des Kulturetats betrifft, würde dem bunten Schaubetrieb den Todesstoß versetzen. Von der runden Milliarde, die noch bliebe, könne die Hauptstadtkultur unmöglich weiterleben. In dem Aufruf, den viele Medien wohlwollend wiedergeben, findet sich auch der Satz: „Wir lassen uns nicht in Verteilungskämpfe treiben.“
Es gibt noch andere Nichtzusammenhangsmeldungen aus dem „Experimentierlabor Berlin“ (ARD). Beispielsweise, dass die Stadtregierung bis auf weiteres keine Zuschüsse für Klassenfahrten mehr zahlt. Ein anderer ausgedehnter Klagebeitrag im RBB schildert die Not von Studenten, in Berlin und Potsdam ein Zimmer zu finden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Spätestens hier teilt sich das Feld: Die einen fragen in solchen Fällen mit einem bestimmten Unterton, worin denn notorische Leute jetzt einen Zusammenhang erkennen wollten. Der Unterton lautet: Siewollendochnichtetwasagendass, wobei sie ab und an auch gleichzeitig davor warnen, irgendeine Verbindung zu Siewissenschon herzustellen. Andere halten die Kausalkette dagegen für außerordentlich kurz. Eine Teilmenge dieser Gruppe spricht sogar aus, worin der Grund bestehen könnte oder empfiehlt kurzerhand das genaue Zeitungsstudium.

Beginnen wir mit Punkt eins, also der Haushaltslage des Bundeslandes Berlin, aus der sich das Elend des dortigen Kulturbetriebs unmittelbar ergibt. Diese Kausalität bestreitet immerhin keiner. Die vier größten Arbeitgeber der Stadt heißen auch 2024: Deutsche Bahn, Charité, Vivantes und Berliner Verkehrsbetriebe, also ausschließlich Unternehmen in öffentlicher Hand. Im privaten Sektor finden sich außerdem sehr, sehr viele Stiftungen, UGs und andere Betriebe, die ebenfalls mehr oder weniger –meist aber mehr – am Staat hängen.

Berlins Wirtschaftswachstum lag im ersten Halbjahr 2024 preisbereinigt bei 0,3 Prozent und damit bei weniger als einem Viertel des Vorjahres. Robert Habecks Strategie, erst einmal das alte Wohlstandsmodell wegzuräumen und damit Platz für das hypothetische neue zu schaffen, wirkt also auch hier. Wobei der Mangel an Industrie Berlin in dieser Zeit sogar noch nützt; in Gegenden etwa rund um Wolfsburg und Ludwigshafen sieht es beim prozentualen Rückgang noch wesentlich schlechter aus.

Zum Zweiten findet auch kaum noch Zuzug aus der Provinz statt. Lange gehörte beispielsweise der Schwabenimport zu den Boombranchen der Metropole. Es kamen Leute, die oft schon Erbgeld mitbrachten und irgendwo in Friedrichshain einen Pop-up-Store, eine Galerie oder einfach einen Laden eröffneten, der junge Leute vor MacBooks Air enthielt. Ab und zu kauften sie vom Provinzgeld auch eine Wohnung in der Stadt, die sich früher das Image von London in billig verpasste. Daher auch der Merkspruch: Was hat ein Süddeutscher, was ein Berliner nicht hat? Immobilieneigentum in Berlin. Nur, wie gesagt: Diese Art der Migration kehrt sich mittlerweile um. Im vergangenen Jahr schrumpfte die deutsche Bevölkerung der Stadt um 0,2 Prozent, was der Anstieg des Zuzugs aus dem Ausland von 2,7 Prozent locker kompensierte. Insgesamt wuchs die Bevölkerung von Januar bis Juni 2023 um 15 576 Seelen, also eine Kleinstadt. Leider, und darum soll es weiter unten gleich gehen, führen die Zuzügler aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und anderen Herkunftsländern, die jetzt mitunter auf Senatskosten für Vollbelegung in manchen Hotels sorgen, kein Familiengeld mit sich, sondern eher ein immaterielles Erbe.

Und zum Dritten läuft es auch in der Berliner Ersatzindustrie nicht mehr rund, nämlich im Tourismus. Zwar spricht die Wirtschaftssenatorin von steigenden Zahlen – allerdings bezieht sich die Steigerung nur auf den tiefen Einbruch der Corona-Jahre. Und im ersten Halbjahr 2024 gab es einen kleinen und eben nicht wiederholbaren Sondereffekt durch die Fußball-WM. Im vergangenen Jahr lagen die Zahlen alles in allem unter dem Niveau der Zeit vor Corona: gut zwei Millionen Besucher und vier Millionen weniger Übernachtungen als 2019.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen spricht sich der Zustand öffentlicher Berliner Parks und Nahverkehrsbahnhöfe auch im Ausland herum. Als billig empfindet man die Quinoa Bowl für 12 Euro in der Stadtmitte auch als Londoner nicht mehr. Einhundertelf Gruppenvergewaltigungen allein 2023 entfalten ebenfalls keine besondere Anziehungskraft, zumal, wenn man bedenkt, dass diese Zahl noch über dem Durchschnittswert für Berliner Regentage liegt (106). Auch die Geschichte des Studenten Lahav Shapira, der wegen seiner jüdischen Identität von einem arabischstämmigen Kommilitonen zusammengeprügelt wurde, trug nicht dazu bei, den einen oder anderen Reiselustigen anzulocken. Dass die Bildungssenatorin dazu meinte, Zoff gäbe es nun mal an einer internationalen Universität und sie strikt dagegen sei, den Täter aus, wie sie sagte, „politischen Gründen“ zu exmatrikulieren, sprach sich international ebenfalls herum.

In Berlin selbst glauben es viele nicht: aber zahlreiche Zustandsberichte über die Stadt finden via Internet zu genau dem internationalen Publikum, das jetzt wegbleibt. Auch deshalb, weil sich Berlin aus dem Ausland nicht besonders gut und demnächst noch schlechter erreichen lässt. Denn wegen der von der Ampel durchgesetzten Luftverkehrssteuern, den Sicherheitsgebühren und den Gebühren am Airport steht Deutschland inzwischen bei den Start- und Landekosten im europäischen Vergleich ganz an der Spitze. Das trifft auch andere Städte, Berlin mit seinen Flughafengebühren, die längst nicht mehr zur Attraktivität der Stadt passen, aber ganz besonders. United Airlines stellte die Route Washington-Berlin bereits ein. Ryanair will 2025 ein Fünftel ihrer Berlin-Verbindungen streichen. Andere Gesellschaften folgen wahrscheinlich.

Die Bilanz auf der Einnahmenseite lautet also: Kaum Wirtschaftswachstum in einer Stadt, in der die Wirtschaft sowieso direkt oder indirekt am Staat hängt. Wegzug von Leuten, die in besseren Tagen eher noch Geld in die Steuerkasse brachten, Zuzug einer Klientel, die sehr viel aus dieser Kasse braucht. Die Unterbringung eines Asylbewerbers beziehungsweise von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine kostet in Berlin im Schnitt um die 6000 Euro pro Monat.
Das liegt auch daran, dass die Stadt eben nicht über den Platz verfügt, den viele Bewohner der zentralen Stadtteile noch vor zwei, drei Jahren auf ihren mittlerweile wieder eingerollten Transparenten versprochen hatten, die zu ebenfalls besseren Zeiten an ihren Balkonen flatterten oder zu ihrem Fenster heraushingen. Genaugenommen gibt es in der Stadt viel weniger Platz, als er zusammenkäme, wenn jemand alle „Wir haben Platz“-Schilder der Vergangenheit zusammenlegen würde. Deshalb quartiert Berlins Verwaltung in letzter Zeit Migranten in Hotels ein, die sie zu diesem Zweck komplett und langfristig mietet. Beispielsweise das „Dormero“ am Kurfürstendamm; ein Haus, in dem das Zimmer, als es noch dem Markt zur Verfügung stand, um die 100 Euro pro Nacht kostete.

Derzeit lässt die Stadt außerdem einen Hotelkomplex in Lichtenberg für 140 Millionen Euro zu einer Unterkunft für 1200 weitere Asylbewerber umbauen. Übrigens laufen gerade Diskussionen darüber, auch Studentenwohnheime entsprechend in der Nutzung zu ändern. Die Containergroßsiedlung auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel für über 6000 Asyleinwanderer und Ukrainer, sehr viel ärmlicher und schlechter als Hotels, schlägt sich auf der Kostenseite mit 1,17 Millionen Euro nieder – und zwar pro Tag.
Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe von der SPD verlangte deshalb im August, eine Haushaltsnotlage auszurufen, um so die Asylkosten der Stadt von mittlerweile über einer Milliarde Euro pro Jahr über Notkredite zu finanzieren. Ihre Begründung lautete, ohne diese in der Haushaltsordnung eigentlich nicht vorgesehenen Zusatzschulden müsse die Stadtregierung leider anderswo streichen, aber eigentlich dürften diese Ausgaben nicht die anderen verdrängen. Das sei eine Frage der Gerechtigkeit. Bisher kamen die Notkredite aber nicht zustande. Die Berliner Politiker entdeckten auch keinen bisher übersehenen Geldspeicher.

Stattdessen setzte sich bei SPD und der durchgrünten CDU die Erkenntnis durch, dass es nicht ohne Auswirkungen bleibt, wenn in einem Hotel am Ku‘damm keine Touristen logieren, die hier und da Geld in den Wirtschaftskreislauf einspeisen, sondern ganzjährig junge Syrer und Afghanen, die der Staat freihält. Also streicht die Stadt nun eben doch. Beim Subventionskulturbetrieb, beim Zuschuss von Klassenfahrten. Bei der Security für Berliner Schulen, die aus berlinspezifischen Gründen eigentlich uniformierte Aufpasser bräuchten, aber eben nicht mehr bekommen. Selbstverständlich befürworten die jetzt von den Kürzungen betroffenen Künstler auch die Luftverkehrsabgabe und überhaupt das Konzept, Flüge so zu verteuern, dass sie nur noch für bessere Kreise in Frage kommen, genauso wie No Nations No Borders. Sie gehören auch selbstredend zum harten Degrowth-Kern und zum Stammpublikum Ulrike ‘Kriegswirtschaft‘ Herrmanns.

Und nun kommt es zur Nutzanwendung dieser kleinen Aufrechnung und Zusammenhangsherstellung. Man sieht schon, warum es so oft heißt, man dürfe nicht Ausrechnen und nichts gegeneinander ausspielen und schon gar nicht Zusammenhänge herstellen, wo es welche gibt. Die Nutzanwendung also lautet: Bisher galt es als ausgemacht, dass das Geld, wenn es in der Staatskasse tatsächlich knapp werden sollte, irgendwo anders geholt werden soll, entweder per Sondervermögen, durch die Ausplünderung von Feinden wie Immobilienbesitzern und generell Bessergestellten, notfalls durch Einsparungen irgendwo anders, aber nie und nimmer bei der wohlgesinnten Klientel zentraler Viertel. Also bei denjenigen, die ‘Wir haben Platz‘-Schilder heraushängten, die von der Bühne herab jahrelang alle als Rassisten beschimpften, die sich nicht zur bedingungslosen Einwanderung bekannten, die auf Podiumsdiskussionen in der Volksbühne schon die postmigrantische Gesellschaft planten und generell für die bunte Untermalung der Politik sorgten, zu genießen beispielsweise hier. Und die es außerdem heißen Herzens befürworteten, dass Berlin und seine Bezirke Millionen Euro für die Dekolonialisierung von Straßennamen, geförderte lesbische Wohnprojekte, Meldestellen und Beauftragte in Bataillonstärke ausgeben, für so genannte Parklets, Friedrichstraßenvermüllung und vieles, vieles mehr.
Vermutlich finden die allermeisten Kulturbetriebler, die jetzt um ihr Zuschussgeld kämpfen, auch heute noch die grüne Politik vollumfänglich richtig, die in Berlin sogar ohne Regierungsbeteiligung der Grünen funktioniert. Ihr Kampfschrei lautet erstens Geld!, das sowieso, aber neuerdings eben auch: So hatten wir nicht gewettet!

Es gibt für dieses Denken kein zweites so großartiges Biotop wie Berlin. Aber es kommt natürlich nicht nur dort vor. Luisa Neubauer erklärte kürzlich im Fernsehen, dass überhaupt kein Widerspruch zwischen der grünen Flugverdammung und der Tatsache bestünde, dass niemand so oft fliegt wie das grüne Milieu. Auch hier gilt die Mahnung, bloß keine verkehrten Schlussfolgerungen zu ziehen. Grünenwähler, so Neubauer, flögen tatsächlich überdurchschnittlich oft, weil sie eben wohlhabend und gebildet seien, weshalb Fernreisen folglich zu ihrem rechtmäßigen Lebensstil gehörten. Das würden sie aber mit ihrem ebenfalls weit überdurchschnittlichen Klimabewusstsein locker wieder ausgleichen.

So ungefähr lief es auch lange in Berlin und anderen Metropolen: Wer sich jahrelang mit Wirhabenplatz und No Nations No Borders stark im Zeichensetzungsgeschäft engagierte, der ausgerechnet kann und darf jetzt auf keinen Fall bluten, wenn die vermaledeiten Verteilungskämpfe doch auf das eigene Terrain übergreifen. Keine Security mehr vor Brennpunktschulen, das taugt noch nicht zum Skandal, in den sich auch Campact und andere NGOs hineinhängen. Dort schickt sowieso keiner der Besserviertelbewohner seine Kinder hin. Aber nur noch eine Milliarde für die Staatskulturbranche statt wie bisher 1,2 – da überschreitet die Politik eine rote Linie. Sie greift Lebensentwürfe an, die darauf beruhten, dass noch das letzte nonbinäre Hupfdohlenkollektiv seine Senatskohle ohne lästige Nachfragen einsacken durfte. Was also die Lastenverteilung angeht, sagen diese Kreise, die unter Solidarität sowieso nie etwas anderes als die Befüllung ihrer Geldpipeline durch Steuerbürger verstanden, jetzt den legendären Satz von Sam Goldwyn: Include me out. Wobei Goldwyn als Erzkapitalist und Schöpfer schöner Aphorismen selbstverständlich völlig anders dachte, sprach und lebte als diese Leute.

Zu dem Schlamassel, dass sich Verteilungskämpfe ab einem bestimmten Grad eben doch nicht so eindämmen lassen wie gehofft, kommt noch eine zweite Misere, und das nicht nur in Berlin, sondern allmählich auch habeckdeutschlandweit. Hier liegt die zweite Nutzanwendung. Denn wo sich sowieso schon fast alles entweder im staatlichen Besitz befindet oder am Staatsgeld hängt, gibt es kaum noch Private, denen man etwas wegnehmen kann, um die Folgen einer bestimmten Politik weiter mit Geld zu kaschieren. Berlins Senat könnte theoretisch den gleichen Weg gehen wie Saarbrücken, Hauptstadt einer traditionellen Industrieregion, der absehbar die Gewerbesteuer schwindet, und die deshalb ihre Grundsteuer anhebt. In Berlin, einer Stadt mit einem Mieteranteil von 80 Prozent, träfe das aber gerade die politisch umschmeichelte Mieterklientel, denn Grundsteuer lässt sich umlegen. Ähnliches gilt für die Gewerbesteuern in einer Stadt mit dünn gesätem Privatgewerbe, wobei noch dazukommt, dass die größte echte Privatbranche der Stadt – der mobile Chemikalienhandel – so gut wie steuerbefreit arbeitet. Bettensteuer für Hotels erhöhen? Keine gute Idee, siehe oben. Aus den rauchenden Denkfabriken kommt zwar immer wieder der Vorschlag, dann eben irgendjemanden zu enteignen. Aber hier nähern wir uns dem strukturellen Kernproblem: In Sozialismen aller Spielart fehlen nicht zuallererst bestimmte Waren, Dienstleistungen und ökonomische Sachverständige, sondern Kapitalisten oder generell Reiche zum Ausplündern. Die DDR-Funktionäre ahnten das immerhin. Sie hoben sich die letzten Kleinunternehmer auf wie ein Alkoholiker die Schnapspralinen im Schrank, um sie – die paar bis dahin verschonten privaten Fabrikanten, nicht die Pralinen – erst 1972 zu verkonsumieren. Dann war der letzte Vorrat weg.

Die Verteilungskämpfe greifen also längst auf die Privilegien der Guten über. Und gerade in den Regionen der Besten unter den Guten gibt es kaum noch Reserven, weil es vorher genau so gewollt wurde. Das heißt: nicht in den Konsequenzen. Wohl aber, was ihre Voraussetzungen betrifft. Was bleibt, sind Rückzugsgefechte gegen die Realität. Die könnten milder ausfallen, wenn die Betroffenen die Kausalkette, die sie gerade nach unten reißt, wenigstens jetzt im allerletzten Moment kappen würden. Denn es handelt sich, wie nun doch einigen im Stillen klar wird, nicht um eine hätte-hätte-Spekulation, sondern um einen echten und festen Zusammenhang.

Im nächsten Jahr sieht es in den Kassen vermutlich noch viel schlechter aus, nicht nur in der Hauptstadt; die Ausgabenseite schwillt dafür noch ein bisschen stärker an, solange allein in Berlin jährlich zwei Kleinstädte einreisen. Und dass die Berliner Subventionsgreifer jetzt Schilder mit der Aufschrift ‘Pardon, wir stellen fest, wir haben doch keinen Platz mehr‘ an der Volksbühne und ihren Altbaubalkonen aufhängen, steht nicht zu erwarten. Sechs oder vielleicht zwölf Monate nach diesem Artikel gibt es eventuell auch weniger Abgeordnete und damit weniger bezahlte Mitarbeiter und Berater der Transformationspartei, die anderen gern den unvermeidlichen Wandel predigt. Die verschiedenen Staatsstellen können möglicherweise auch nicht mehr das Geld für alle Melde- und Trusted-Flagger-Stellen zusammenkratzen. Bestimmte Kosten könnten ausnahmsweise implodieren.

Dann kommt es unweigerlich zu kannibalisierenden Binnenverteilungskämpfen. Denn, um nach Goldwyn noch eine andere Bonmotschöpfung unterzubringen, nämlich von Charlotte Whitton, „Der Mensch lebt nicht von Inkompetenz allein“.

Für diejenigen, die es eigentlich am nötigsten bräuchten, besteht die Tragödie darin, dass sie Texte wie diesen hier nicht lesen. Wer sie aus pädagogischem Ethos mit seiner Botschaft trotzdem erreichen will, muss 2025 am besten heimlich in bestimmten Stadtteilen Bettlaken mit einer Faust und der Aufschrift aushängen: „Kopf hoch. Der Verteilungskampf geht weiter.“

 

 

 

 


Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.


Liebe Leser, Publico erfreut sich einer wachsenden Leserschaft, denn es bietet viel: aufwendige Recherchen – etwa zu den Hintergründen der Potsdam-Wannsee-Geschichte von “Correctiv” – fundierte Medienkritik, wozu auch die kritische Überprüfung von medialen Darstellungen zählt –, Essays zu gesellschaftlichen Themen, außerdem Buchrezensionen und nicht zuletzt den wöchentlichen Cartoon von Bernd Zeller exklusiv für dieses Online-Magazin.
Nicht nur die freiheitliche Ausrichtung unterscheidet Publico von vielen anderen Angeboten. Sondern auch der Umstand, dass dieses kleine, aber wachsende Medium anders als beispielsweise “Correctiv” kein Staatsgeld zugesteckt bekommt. Und auch keine Mittel aus einer Milliardärsstiftung, die beispielsweise das Sturmgeschütz der Postdemokratie in Hamburg erhält.
Hinter Publico steht weder ein Konzern noch ein großer Gönner. Da dieses Online-Magazin bewusst auf eine Bezahlschranke verzichtet, um möglichst viele Menschen zu erreichen, hängt es ganz von der Bereitschaft seiner Leser ab, die Autoren und die kleine Redaktion mit ihren freiwilligen Spenden zu unterstützen. Auch kleine Beträge helfen.
Publico ist am Ende, was seine Leser daraus machen. Deshalb herzlichen Dank an alle, die einen nach ihren Möglichkeiten gewählten Obolus per PayPal oder auf das Konto überweisen. Sie ermöglichen, was heute dringend nötig ist: einen aufgeklärten und aufklärenden unabhängigen Journalismus.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via PayPal
oder per Überweisung auf das Konto
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00
BIC: COBADEFFXXX

 

Die Redaktion


Unterstützen Sie Publico

Publico ist werbe- und kostenfrei. Es kostet allerdings Geld und Arbeit, unabhängigen Journalismus anzubieten. Mit Ihrem Beitrag können Sie helfen, die Existenz von Publico zu sichern und seine Reichweite stetig auszubauen. Danke!

Sie können auch gern einen Betrag Ihrer Wahl auf ein Konto überweisen. Weitere Informationen über Publico und eine Bankverbindung finden Sie unter dem Punkt Über.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter, wir benachrichtigten Sie bei neuen Beiträgen.
* Ja, ich möchte über Neue Beiträge von PublicoMag.com per E-Mail informiert werden. Die Einwilligung kann jederzeit per Abmeldelink im Newsletter widerrufen werden.

20 Kommentare
  • WilhelmZwo
    20. Oktober, 2024

    Einfach nur “geil” Herr Wendt!
    Ich weide mich daran!

    • Ulrich B.
      24. Oktober, 2024

      “Zeichensetzungsgeschäft”. Wie immer ein großartiger Text voller Spitzen, die ins Schwarze treffen. Danke.

  • Tono2000
    20. Oktober, 2024

    Großartig!

  • Gisela Busch
    20. Oktober, 2024

    Wieder mal ein Volltreffer aus der herrlich spitzen Feder von Alexander Wendt. Wenn die Lage im Bundesshithole Berlin nicht so dramatisch wäre, taugte sie dazu, sich köstlich über diesen vorhersehbaren Niedergang zu ämüsieren. Auch in der hessischen Provinz schwimmen den subventionierten Weltverschlimmbesserern die Felle (sprich: die Staatskohle) davon, „Weniger Geld für Demokratie“ lauten aufrüttelnde Schlagzeilen, welche die Grausamkeiten, die z.B. in Hessen der erschütternden Sparkurs einer CDU-geführten Landesregierung mit sich bringt, auflisten. Obwohl es laut warnenden Initiativen, Projekten und NGOs „gesellschaftlich lichterloh brennt in den Bereichen Extremismus, Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus“ wird g-e-s-p-a-r-t!! Unfassbar. Dabei haben die bisher „gut funktionierenden Strukturen“ doch dank üppiger Förderungen, ebenso wie in Berlin, so gut funktioniert. Nun schrillen die ersten Alarmglocken, dass die vollsubventionierte Rettung „unserer Demokratie“ womöglich abgesagt werden muss. Man darf aber zuversichtlich sein, dass die Demokratie dies (vielleicht genau wegen des Geldmangels) überleben wird.

  • Corbeau
    20. Oktober, 2024

    Lieber Herr Wendt !
    Sie schaffen es immer wieder, mit dem Kopf die schief sitzenden Nägel im Gewerk der Republik auf den Kopf zu treffen. Ich wünsche Ihnen eine stabile Hornhaut.
    Lassen Sie bitte nicht nach

  • Leander Hofmann
    20. Oktober, 2024

    Aynd Rand: “Man kann die Realität ignorieren. Aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren. “

    • Karsten Dörre
      24. Oktober, 2024

      Den zweiten Satz nahmen sich damals die DDR-Sozialisten durchaus zu Herzen und frimelten immer wieder herum, um die Konsequenzen der Realität erträglicher zu machen. Aber man hielt durch, die Realität zu ignorieren (dass Sozialismus keine Option ist).

  • Leander Hofmann
    20. Oktober, 2024

    Aynd Rand: “Man kann die Realität ignorieren. Aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren. ” Es musste so kommen und wird sich noch verstärken. Ich kenne einige grüne Sozialarbeiter, die im asyl-industriellem Komplex arbeiteten und aufhörten, weil sie physisch und und psychisch Opfer ihrer eigenen Ideologie wurden.

  • Albert Schultheis
    20. Oktober, 2024

    Der Kapitalismus weicht dem Subventions-Kanibalismus – das hat auch sein Gutes, zumal in der “Kunst”-Szene, oder besser in der “Knust”-Szene! Ich habe das in den 90er und 2000er Jahren als Vorsitzender einer Kleinkunstbühne der hesslichen Landeshauptstadt erlebt: wie sie sich um die städtischen Subventionen rissen mit ihrem oft an den Haaren herbeigezogenen “Knust”. Wie die einschlägigen Rathaus-Parteien um unser Haus buhlten! Danach unter Merkel und RotGrün wurde es vollends grotesk: unsere ehemals florierende Kabarett -Sparte verkam zum Schenkelklopfer-Kabarett für pensionierte Claqueure. Wenn dieser Misthaufen die Bach runtergeht, wirkt das wie ein kultureller Baumschnitt im Frühling.

  • Gerald Gründler
    20. Oktober, 2024

    Was da an städtisch subventionierter Kultur angeboten wird, ist entweder peinlich oder öde, in jedem Fall selbstreferentiell und überflüssig. Es nennt sich Kunst – und kann weg, ohne eine auffallende Lücke zu hinterlassen.
    Ich kann diese “Angebote” schon seit Jahren nicht mehr ertragen, und wenn sie nun verschwinden würden, wäre das nichts weniger als eine Wohltat, allein schon des Eindrucks wegen, es würde dann weniger Steuergeld verplempert.
    Jedes totalitäre System produziert an seinem Ende auch ernsthafte ästhetische Probleme. Der Zustand ist beim subventionierten Teil der selbsternannten Kulturschaffenden hierzulande schon seit Jahren reicht. Also: Freuen wir uns, der Kannibalisierung beiwohnen zu können. Mitleid haben die beteiligten Mietlinge nicht verdient.
    Danke für den netten Ausblick auf die kommenden besseren Zeiten, Herr Wendt.

  • Dr. W. Manuel Schröter
    20. Oktober, 2024

    Danke, Herr Wendt.
    Zu Berlin muss man nichts mehr hinzufügend sagen, obwohl es sehr, sehr viel zu sagen gäbe.

  • Majestyk
    21. Oktober, 2024

    Wie wäre es, wenn wir Berlin einfach den Polen schenken, natürlich mit seinen Politikern und dem linken Kulturbetrieb? Berlin ist eh seit Jahrzehnten nur ein Kostenfaktor, vom Notopfer angefangen. Später ging jeder nach Berlin, der sich vor Steuern oder Wehrpflicht drücken wollte. Ich traf auch noch nie einen Berliner der nicht meinte einem die Welt erklären zu müssen.

    Ernsthaft ist es natürlich so, daß die kommenden Verteilungskämpfe natürlich jene treffen, die eh schon in Bodennähe krebsen. Neubauer oder Roth haben ja ihre Schäfchen im Trockenen, die werden auch wenn das Land gegen die Wand gefahren ist weiter auf Kosten anderer selbstgerecht in unverdientem Wohlstand leben, während jenen die unverdient Opfer der herbei geführten Verhältnisse geworden sind, zum richtigen Leben zu wenig haben werden.

    Deswegen bin ich auch nicht erfüllt von Schadenfreude, sondern vor Verachtung und Zorn. Linke haben dieses Land plangeschliffen und Staat, Wirtschaft, Kultur und Volk für immer irreparabel beschädigt, da täuscht auch kein Spott oder Sarkasmus drüber hinweg.

    • Sozyalismusnix
      27. Oktober, 2024

      Nein, lieber Mayestic, es sind nicht primär immer nur die Politiker schuld, sondern die untertänige Gemeinschaft der Wähler, die immer noch und immer wieder (bis zum Untergang; damit kennt sich Berlin ja gut aus) diese Politiker wählt. Wie gewählt, so wird geliefert; immerhin liefert der Sozialismus immer wieder das gleiche – das einzige, auf was im Sozialismus Verlass ist.

  • Werner Bläser
    21. Oktober, 2024

    Das Ganze ist ein Musterbeispiel für Margaret Thatchers Erkenntnis: “The problem with socialism is that you eventually run out of other people’s money.”
    Und das deswegen, weil diese anderen Leute entweder selbst ruiniert sind oder sich schlichtweg verdünnisiert haben (wie ich). Nicht nur die Immigration steht in Deutschland auf einem Höchstwert; auch die Auswanderung steht zwar nicht ganz auf Höchstwert, aber sehr hoch – im Vergleich zu 2001, als wir rund 606.000 Auswanderer hatten, fliehen jetzt 1.3 Millionen aus Deutschland. Selbst, wenn es pro Jahr nur wenige Tausend wären, wäre das angesichts der Art der Emigration von Relevanz. Denn es fliehen die berühmten “Leistungsträger” . Herrn Wendts Formel “Wegzug von Leuten, die in besseren Tagen eher noch Geld in die Steuerkasse brachten, Zuzug einer Klientel, die sehr viel aus dieser Kasse braucht” gilt also nicht nur für Berlin, sondern für ganz Deutschland.
    Natürlich ist der Saldo der Migration zahlenmässig positiv. Während hingegen die Wohnungsbauzahlen stark negativ sind. Das ist, als ob zwei Züge auf demselben Gleis aufeinander zu rasen würden: Extremster Wohnungsmangel und extrem steigende Mieten sind so vorprogrammiert. Bei steigenden Kosten für den Nahverkehr (Verbrennerverbot, Verteuerung des Treibstoffs…) lässt sich das auch nicht durch Umzug aufs Land kompensieren.
    Ein anderer Zug rast Kopf-voran, auf uns zu: die Kosten für Energie. Wie Prof. Sinn logisch ausführt, führt der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu niedrigeren, sondern zu höheren (!) Energiekosten. Denn es müssen ja einerseits für Dunkelflauten teure konventionelle Kraftwerke mit Personal und Fixkosten als Ersatz “vorgehalten” werden, die fast den vollen Energiebedarf des Landes von Fall zu Fall decken können, andererseits muss überschüssiger Strom aus den Erneuerbaren bei gutem Wind und Sonne teils gegen Geld ins Ausland “verschrottet” werden (geschieht z.T. schon heute).
    Zusätzlich steigen die CO2-Abgaben und die wegen der Erneuerbaren notwendigen Kosten für den Netzausbau.
    Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hat die klügste deutsche Regierung aller Zeiten das sog. “Energieeffizienzgesetz” beschlossen (mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit), wonach bis 2030 immense (!) weitere Energieeinsparungen Platz zu greifen hätten (§4). Notabene: Einsparungen an ALLEN Energiearten, sogar an “grüner”.
    – Ein durch Wachstumsschwäche und Deindustrialisierung niedrigeres Steueraufkommen trifft dazu auf einen verstärkten Bedarf, der durch Subventionen für Renten, Immigration, Bürgergeld, fehlende Ärzte und Lehrer, und alles Mögliche für Linke, inklusive der CDU, “lebensnotwendiges” verursacht wird.
    Prof. Sinn kommentiert das mit dem Fazit: “Deutschland hat den Verstand verloren”.
    Das mag übertrieben sein, denn wenn man die letzten zwei Jahrzehnte betrachtet, war da wohl nicht mehr viel Verstand übrig, den man hätte verlieren können – es geht jetzt an die letzten Reste.
    Berlin dient also als eine Art Musterbeispiel und Symbol für den Niedergang ganz Deutschlands. Ich halte es für mehr oder weniger unmöglich, das Ruder aus politischer Einsicht herumzureissen. Zu viele Nutzniesser des Systems, sowie dessen Beharrungsvermögen, stehen dem entgegen. Die Politiker haben sich in der Funktionalität eingerichtet, dass sie nicht mehr primär auf die Wünsche des Wählers schielen, sondern auf die der medialen und anderen Eliten. In den periodischen Wahlkämpfen posaunt man dann ein wenig nach rechts, um nach den Wahlen linke Koalitionen einzugehen.
    Da der Wähler sich dies momentan und wohl auch in der unmittelbaren Zukunft gefallen zu lassen scheint, ist aus sich heraus keine Besserung zu erwarten. Wir müssen wohl oder übel, unter Inkaufnahme der erheblichen Kollateralschäden, auf die Wand der Fakten zurasen und dort zerschellen, bevor man daran denken kann, das System neu und anders aufzustellen. Vielleicht erhält so die alte kommunistische Liedzeile “Auferstanden aus Ruinen” einen ganz neuen Sinn: “Auferstanden aus dem Ruin”.
    Das erscheint nicht unmöglich, wenn es auch Zeit braucht. Italien hat es mit der Grillo-Bewegung (M5S) auch geschafft, einen grossen Teil der alten, dysfunktionalen Eliten in die Wüste zu schicken (das ist zum Teil wörtlich zu nehmen – Ex-Premier Bettino Craxi, ein Aushängeschild der korrupten Elite, starb im Exil in Tunesien). Die Meloni-Regierung erscheint in gewisser Weise als Endpunkt dieser Entwicklung.
    Allerdings bleibt bei mir ein Funke Skepsis: Die Italiener sind mit ihren Politikern weniger schafsgeduldig als die Deutschen. Oder vielleicht einfach auch nur realistischer.
    Egal: Ich sehe mir die Entwicklung in Deutschland vom warmen Süden aus an – vielleicht mit wohlig-schauderndem Grusel, oder hoffnungsvoll, je nachdem.

    • Wortleser
      22. Oktober, 2024

      Fehlender Wohnraum wird exekutiv herbeigeschafft. Es gibt viele Stellschrauben dafür. Eine davon, man sollte es auf den ersten Blick nicht annehmen, ist Lauterbachs Krankenhausreform. Wenn Notfallpatienten 100 km und weiter in eine Klinik verbracht werden müssen, steigt unweigerlich die Wahrscheinlichkeit ihres Ablebens. Und da dies eben nicht die neuen Jungen, sondern vor allem die alten Alten betrifft, hat sich der Wohnraummangel schon ein wenig verkleinert. Andere Stellschrauben werden die Problemlösung komplettieren. Man mag es perfide nennen, aber so funktioniert es.

      • Werner Bläser
        24. Oktober, 2024

        Nun, falls Sie dann auf Wohnungssuche sind, kann man Sie nur beglückwünschen. Sie werden dann bald in Masse günstige Mietangebote in bester Lage finden. Ganz sicher wird das so kommen.

  • N. Borger
    23. Oktober, 2024

    Amüsant und hoffnungsvoll!

  • Jürgen Mai
    23. Oktober, 2024

    “Nonbinäres Hupfdohlenkollektiv”. Made my day. Vielen Dank für diesen Beitrag! Berlin säuft ab? Gut so!

    • Werner Bläser
      24. Oktober, 2024

      Es hat ja auch sein Gutes. Wer jetzt einen Abenteuerurlaub in den Slums von Kalkutta verbringen möchte, muss keinen teuren Flug nach Indien mehr buchen. Ein Bahnticket nach Berlin reicht.

  • A. Iehsenhain
    28. Oktober, 2024

    Ein Beispiel von Kontextverschleierung kenne ich noch aus einer Ausgabe einer regionalen Zeitung, es muss so Ende der 1990er / Anfang der 2000er gewesen sein. Beide Meldungen waren, wenn ich nicht irre, nur zwei Seiten auseinander, aber in die jeweiligen Kleinspalten verbannt. In der einen vermeldete die DAK Beitragserhöhungen fürs kommende Jahr; die zweite verkündete, dass sich der Chef der DAK eine satte Erhöhung seiner Bezüge gönnte. Sollte das noch zu Ulla Schmidts Zeiten gewesen sein, wäre es ja drollig, da sie zu der Zeit quasi die politische Patentante von Karl Lauterbach war. Vor dessen Gesundheitspolitik haben unterdessen selbst die größten Raffzähne unter den KKs anscheinend ziemlichen Bammel, weil ihnen langsam bewusst wird, dass es bei der ohnehin schon stark blutenden Kundschaft infolge explodierender Versicherungsbeitrage demnächst kaum noch was zu holen geben dürfte…

Ihre Meinung dazu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert