Sign up with your email address to be the first to know about new products, VIP offers, blog features & more.
[mc4wp_form id="4890"]
Zapisz Zapisz

Wie man mit leichter Seele im Klebreis versinkt

Der Autor geht in den Urlaub, Publico nicht. Wo erholt man sich am besten von Deutschland? Im Land der lächelnden Lässigkeit

Zu den Lebenslügen eines Autors gehört die Behauptung, er würde sich beim Schreiben regenerieren. Wie alles Falsche stimmt das sogar bis zu einem gewissen Grad, darüber hinaus aber nicht mehr. Wobei das Schreiben allein noch nicht mehr Energie abzieht, als es auf Umwegen auch wieder zuführt.

Aber das Drumherum tut es, denn zu diesem Habitat gehört ein zu dieser Jahreszeit feuchtkaltes Land, in dem der Wirtschaftsminister und designierte Zusammenführer persönlich einen Strafantrag unterschreibt, wenn ihn jemand Schwatzwutz o. s. ä. heißt.

Für den Schreiber dieses Briefchens aus dem Urlaub gehört ‘die Seele baumeln lassen‘ von jeher zu den Hasswörtern ganz oben auf der Liste, direkt vor ‘das Tanzbein schwingen‘ und ‘Probleme möglichst mit Antworten hinterlegen‘. Die gleich doppelte Erwähnung eines ungenannten Vizekanzlers klingt womöglich obsessiver als es meiner gegenwärtig recht gelösten Stimmung (s. unten) entspricht. In Wirklichkeit wünscht der Verfasser des Textes, dass er, Habeck, bald eine Reise nach Island unternehmen, den Papst besuchen und anschließend einen Möglichkeitsraum in Wuppertal eröffnen möge. Apropos Reise: Auf einer solchen befindet sich der Mann von Publico auch, und zwar durch ein ebenfalls feuchtes, aber ganzjährig warmes Land, das in mancherlei Hinsicht den Gegenpol zu Deutschland bildet.

Es heißt, Thailänder könnten höchstens dann etwas ungemütlich reagieren, wenn jemand öffentlich schlecht über den König spricht. König Maha Vajiralongkorn aka Rama X. selbst lässt das gemäß Artikel 112 des Strafgesetzbuchs auch verfolgen, sogar ausgesprochen streng. Aber selbst unter Einrechnung des Umstands, dass in Thailand formal ein Parlament und eine Regierung, faktisch aber König und Militär herrschen, hinkt Rama X. in der reinen Zahl der Strafverfahren dem deutschen Politiker hinterher, den wir hier wirklich letztmalig erwähnen wollen. Vermutlich fällt den meisten Gästen aus Transformistan die große Lässigkeit des Landes und seiner Bewohner auf. Hier herrscht Big Easy, im Individualverkehr, der Stromverkabelung und auch sonst.

Anschnallen oder nicht liegt in der privaten Entscheidung des Fahrers, genauso die Benutzung der Standspur zum Fahren. Wetter und sogar Klima scheinen keine übermäßig große Rolle zu spielen. Jedenfalls fehlen in den Hotels die Mahntafeln, ob der geschätzte Gast denn überhaupt weiß, wie viele Liter die Wäsche eines Handtuchs verbraucht. Auf Nachfrage stellt sich außerdem heraus, dass das Königreich über keinerlei Hitzeschutzplan verfügt. Noch nicht einmal für seine Gäste.

Trotz der Lässigkeit funktioniert erstaunlich viel. Das Internet sogar besser als an etlichen Flecken im Land der Vorreiter. Die Flughäfen entsprechen dem in Asien üblichen Standard, also einer Qualität, die in Deutschland der Airport München erreicht, allerdings auch nicht immer. Der wichtigere und angenehmere Unterschied liegt in der allgegenwärtigen Freundlichkeit, und das nicht nur in Verbindung mit Dienstleistungen. Vergisst du nach einem Stopp bei der Radtour, den Ständer am Mountainbike wieder hochzuklappen, dann ruft dir jemand hinterher und macht dich darauf aufmerksam. Selbst die freilaufenden Dorfhunde betragen sich manierlich. Das heißt natürlich nicht, dass es nicht auch eine ausgeprägte Dienstleistungsorientierung gäbe. Da nicht wenige Deutsche aus dem Gebiet der mindestens viermonatigen Kaltfeuchte hierher ziehen, backen ihnen die Einheimischen gern Vollkornbrötchen zum vertrauten Preis von umgerechnet etwa 75 Cent und sogar bayerische Sauerteig-Laiberl unter Aufsicht von Rama X., der in seiner Jugend in Bayern lebte, auch heute noch ab und zu entweder im Hotel Sonnenbichl oder in seinem Haus in Tutzing mit seinen 30 Pudeln vorbeischaut und überhaupt sein Bestes tut, um die vakante Stelle des Märchenkönigs wenigstens ein bisschen auszufüllen.

Thailand ist nicht das Reich der gebürsteten Vorgartenrasen. Was auch daran liegt, dass sich die Einkommensverhältnisse hier von denen unterscheiden, wie sie in der zweiten Heimat von Rama X. noch herrschen. Um sie dort dem Niveau hier weiter anzunähern, war der, von dem die Rede nicht mehr sein soll, bundesweit einfach zu kurz an der Tete.

Trotzdem gibt es einen großen Sinn für Schönheit.

 

Ja, sogar für Pracht, und das auch in kleinen Dörfern mit ihren Tempeln.

Sie stehen Besuchern übrigens unbeaufsichtigt offen.
Ich will das Land nicht idealisieren; deutsche Expats, von denen wie erwähnt nicht wenige hier leben, können mir vermutlich von einigen Dornen an der Rose erzählen, die dem Kurzzeitreisenden nicht auffallen. Diese kurze Nachricht aus dem entfernten Osten soll nur allgemein erklären, dass die hiesige Gelassenheit auf mich übergreift, was bedeutet, dass die Textproduktion vorübergehend – allerdings nur sehr vorübergehend – nachlässt. Zu den Wundern gehört das Essen, in dem sich noch ein Spezialwunder verbirgt, nämlich: Wie sich erstaunlich viele Einwohner ihre schlanke Figur erhalten, obwohl das bekannteste Dessert, Klebreis mit Mango, in der Kalorienmenge pro Gramm sogar noch Tiramisu schlägt. Meine klügere & bessere Hälfte, ostasiatisch mit leichtem kulturell-bayerischen Einschlag – irgendetwas muss diese Kombination an sich haben –, erklärt das Schlank-trotz-Klebreis-Mirakel übrigens so: „Thai sind eben fleißiger als Deutsch.“

Obwohl unsereins hier schreibt, schwimmt, Rad fährt (in Bangkok natürlich nicht) und generell nicht zur Körperfülle neigt, erweist sich Thailand nach dem Essen immer wieder als Land des aufgehenden Hosenbundes. Das mit dem Fleiß der Einheimischen stimmt garantiert. Für meinen Teil fürchte ich allerdings, dass ich, bliebe ich zu lange, in einen Zustand verfallen würde, der dem langsamen und höchst angenehmen Versinken in Klebreis ähnelt. Paradoxerweise stelle ich mir diesen Vorgang so leichtlässig vor, wie das ganze Land wirkt. Bevor diese Falle zuschnappt, kehre ich zurück.

Eine Alternative besteht langfristig vielleicht darin, es Rama gleichzutun, also zwischen Bayern und Wärme zu pendeln. Wie sähe jetzt eigentlich die Bundesrepublik aus, wenn in den vergangenen Jahren nicht mehrere hunderttausend Araber und Afghanen eingewandert wären, sondern ungefähr die gleiche Zahl an Thais, Vietnamesen, Laoten und anderen Ostasiaten? Das Land hätte sich auch geändert, nur eben nicht drastisch, denn Drastik liegt den Menschen hier nicht, ganz gleich welcher Art. In Ostdeutschland und namentlich Ostberlin gibt es eine größere noch von DDR-Werkvertragsarbeitern, im Westen von Boatpeople herstammende vietnamesische Community, deren Kinder durch überdurchschnittlich gute Schulnoten und ansonsten überhaupt nicht auffallen. Sie beteiligen sich nicht an den Berliner Silvesterüblichkeiten, prügeln sich nicht durch Freibäder und unterlassen auch sonst jeden Hinweis auf strukturellen Rassismus. Mit dieser Eigenheit, das Benachteiligtsein einfach zu verweigern, schaden sie der Antidiskriminierungswirtschaft, wo sie nur können. In Reden grüner Politiker kommen sie konsequenterweise nie vor, denn ihr Erfolg – der Deutschvietnamesen, versteht sich, nicht der Ataman-Partei – lässt sich nun mal nur dem Kapitalismus in die Schuhe schieben. Überein ostasiatischeres Deutschland würde sich Katrin Göring-Eckardt aus diesem und anderen Gründen vermutlich weniger freuen.

Der Autor wiederum, gute Überleitung, freut sich nicht direkt auf die Rückkehr, fürchtet sie aber auch nicht. Solange er sich einmal im Jahr von Deutschland erholen kann, bleibt alles den Umständen entsprechend gut.

 

 

 

 


Liebe Leser, Publico erfreut sich einer wachsenden Leserschaft, denn es bietet viel: aufwendige Recherchen – etwa zu den Hintergründen der Potsdam-Wannsee-Geschichte von “Correctiv” – fundierte Medienkritik, wozu auch die kritische Überprüfung von medialen Darstellungen zählt –, Essays zu gesellschaftlichen Themen, außerdem Buchrezensionen und nicht zuletzt den wöchentlichen Cartoon von Bernd Zeller exklusiv für dieses Online-Magazin.
Nicht nur die freiheitliche Ausrichtung unterscheidet Publico von vielen anderen Angeboten. Sondern auch der Umstand, dass dieses kleine, aber wachsende Medium anders als beispielsweise “Correctiv” kein Staatsgeld zugesteckt bekommt. Und auch keine Mittel aus einer Milliardärsstiftung, die beispielsweise das Sturmgeschütz der Postdemokratie in Hamburg erhält.
Hinter Publico steht weder ein Konzern noch ein großer Gönner. Da dieses Online-Magazin bewusst auf eine Bezahlschranke verzichtet, um möglichst viele Menschen zu erreichen, hängt es ganz von der Bereitschaft seiner Leser ab, die Autoren und die kleine Redaktion mit ihren freiwilligen Spenden zu unterstützen. Auch kleine Beträge helfen.
Publico ist am Ende, was seine Leser daraus machen. Deshalb herzlichen Dank an alle, die einen nach ihren Möglichkeiten gewählten Obolus per PayPal oder auf das Konto überweisen. Sie ermöglichen, was heute dringend nötig ist: einen aufgeklärten und aufklärenden unabhängigen Journalismus.
Der Betrag Ihrer Wahl findet seinen Weg via
PayPal – oder per Überweisung auf das Konto
A. Wendt/Publico
DE88 7004 0045 0890 5366 00
BIC: COBADEFFXXX

Die Redaktion


Unterstützen Sie Publico

Publico ist werbe- und kostenfrei. Es kostet allerdings Geld und Arbeit, unabhängigen Journalismus anzubieten. Mit Ihrem Beitrag können Sie helfen, die Existenz von Publico zu sichern und seine Reichweite stetig auszubauen. Danke!

Sie können auch gern einen Betrag Ihrer Wahl auf ein Konto überweisen. Weitere Informationen über Publico und eine Bankverbindung finden Sie unter dem Punkt Über.


Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter, wir benachrichtigten Sie bei neuen Beiträgen.
* Ja, ich möchte über Neue Beiträge von PublicoMag.com per E-Mail informiert werden. Die Einwilligung kann jederzeit per Abmeldelink im Newsletter widerrufen werden.

7 Kommentare
  • Karsten Dörre
    17. November, 2024

    Deutschland hat einen entscheidenden Nachteil aus seiner Geschichte. Es war das letzte wichtige, große, europäische Volk, dass über einen Zentralstaat gesellschaftlich vereinigt wurde (1871). Vorher war es Spielball diverser europäischer Mächte, da derart dezentralisiert, dass man jederzeit in deutsche Lande herummarodieren konnte und Deutsche gegeneinander ausspielte. Bis heute hängt es evolutionär den Deutschen als Klotz am Bein und im kollektiven Unterbewusstsein. Unglücklicherweise haben sich die Deutschen mit den Lehren von 1. und 2.Weltkrieg selbst schlechter gemacht, als sie sind. Die Vorreiterrolle beim kollektiven Wahnsinn des Klimawandels reicht den Deutschen nicht. Es wird ebenso versucht, über solidarische Anpassung an Armut und Not die Anerkennung zu bekommen, die man sich von Freund, Feind und Weltgemeinschaft erhofft. Das hemmt schwerwiegend. Heute bedeutet “Made in Germany” Deindustrialisierung und teuerste Energiebeschaffung, was insbesondere die deutschen Nachbarn im solidarischen Energienetzverbund Sorgenfalten bereitet: man kann sich auf Deutschland nicht mehr verlassen. Grundsätzlich ist auf Dauer reine Demokratie kein evolutionäres Erfolgserlebnis, siehe z.B. Thailand, wo man ein Parlament mit einem Gottkönig hat und trotzdem lächelnd das Leben geniesst.

  • A. Iehsenhain
    17. November, 2024

    Thailand, der (das) Unnennbare, und weil bei PUBLICO (u. a. “Alte und Weise”) noch echte Literaten wie Oscar Wilde zitiert werden – der deutsche Roman für 2025 könnte heißen “Das Bildnis des Durian Green”… (P. S.: Könnte man nicht ein Sonnentaugewächs aus dem “Kleinen Horrorladen” als Klebreis getarnt in der Kantine des Reichstags anbieten?)

  • Kornelia Bromme
    18. November, 2024

    Bin vor einer Woche aus den Subtropen in das kalte, dunkle Deutschland zurückgekehrt. Es gab diverse Stoßseufzer unter den Mitreisenden,viele
    wären wohl gerne noch geblieben. Nach der Landung
    fragte jemand laut im Flieger was wohl passieren würde , wenn er jetzt einfach sitzen bliebe. Der Pilot konnte das nicht gehört haben, dafür aber die Gedanken seiner Passagiere gut einschätzen. Er gab den nächstmöglichen Abflugtermin zurück in den Süden bekannt.
    Die Sache mit dem Klebreis wäre mir mangels desselben am Urlaubsort jetzt so nicht eingefallen. Ein ähnliches Gefühl stellt sich aber ein bei der Vorstellung im warmen Sand zu liegen und dabei die Füße in die Wellen zu halten .
    An dieser Stelle würde ich Ihnen wie üblich einen schönen Urlaub wünschen , aber den haben Sie ja offenbar schon.
    Und was die Sache mit dem kneifenden Hosenbund angeht : ein Beinkleid mit breitem Gummizug kann da Abhilfe schaffen, geht allerdings auf Kosten der Eleganz !

  • Majestyk
    18. November, 2024

    Es sind nicht Hundertausende Araber etc. importiert worden, sondern Millionen und zwar auf Basis einer Fachkräftemangellüge, die komischerweise auch jene glauben wollen, die sonst gegen Corona oder Klima rebellieren. Gleichzeitig lungern Millionen in Behörden und Verbänden rum die man eigentlich nicht braucht, die eh nur andere drangsalieren und bevormunden. Wieviele sind jetzt bereits im Überwachungsapparat beschäftigt?

    Auf die Idee es mal ganz ohne Migrantismus zu versuchen und dafür den Apparat zu schleifen kommt wohl keiner? Wenn das mit dem Menschenimport so weiter geht sollte man den Namen Deutschland besser abschaffen. Ich als deutscher Patriot kann mit dem Bevölkerungsratatouille eh nicht viel anfangen. Hätte ich in einer multikulturellen Gesellschaft leben wollen hätte ich auch auswandern können und dann mehr von meinem Arbeitsertrag für mich behalten.

    Deutschland hätte ein gutes Land sein können, wäre es nicht Ideologieproduzent Nummer Eins. Ich streue aber gerne nochmal ein bißchen Salz in die Wunde, die Mehrheit ist einfach viel zu spät aufgewacht. Wer früher hier vor dem Austausch warnte wurde zum Aussätzigen. Eigentlich hätte die Mehrheit auch weiterschlafen können, zu wirklichen Konsequenzen ist ja eh kaum einer bereit und Deutschland so wie es dabei ist zu werden braucht kein Mensch mehr, am allerwenigsten echte Deutsche die ihr Land mal geliebt haben.

    Deutschland ist ein Land ohne Volk, nur mit einer Bevölkerung und echte Deutsche sind ein Volk ohne Heimat und vor allem im eigenen Land unerwünscht.

    Im Übrigen hatte ich mehr als 20 Jahre einen Bedarf von mehreren tausend Kalorien. Aber im Gegensatz zu Menschen in Behörden und vielen Leuten die in Foren schreiben habe ich auch körperlich gearbeitet. Soll es auch unter Deutschen geben, man muß nur bereit sein hinzuschauen wie andere Deutsche so leben und nicht von sich auf andere schließen. Sei ja jedem gegönnt anders sein Geld verdienen zu können, aber zu behaupten Deutsche würden grundsätzlich wenig und nicht hart arbeiten zeugt von Realitätsferne.

    Dennoch schönen Urlaub. War nie in Thailand, wollte auch nie hin, aber wenn Sie es sich leisten können würde ich dableiben, hier wird eh nichts mehr besser.

  • Werner Bläser
    22. November, 2024

    Wo erholt man sich am besten von Deutschland? Die Frage wird bald sinnlos sein, da es das Deutschland, das wir kannten, in nur wenigen Jahren nicht mehr geben wird. Und wer glaubt, dass Demokratieabbau, Migration, und Heizgesetz das Schlimmste sind, das dem Land blüht, der schaue mal in den ‘Focus’-Artikel von heute, “Heiz-Hammer war gestern – das krasseste Klimagesetz kennen Sie noch gar nicht”. Doch, ich kannte es. Darauf aufmerksam gemacht durch einen Vortrag von Prof. Sinn. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, habe ich es hier sogar schon mal beiläufig erwähnt.
    Wir sollen in Deutschland den Gesamt-Energieverbrauch in den nächsten Jahren noch einmal (!) um einen irrwitzigen Prozentsatz herunterfahren. Das besonders Wahnsinnige daran: Es ist dabei egal, ob die Energie fossil ist oder aus Erneuerbaren stammt, der Gesamt-Verbrauch muss runter.
    Eigentlich ist es schwer zu glauben, dass Menschen sogar mit nur Rest-Vernunft so ein Monster von Gesetz ausbrüten können, aber jeder kann es sich ja im Internet anschauen. Das ist Realität. Unsere linke Regierung stellt die Geschichten der Bürger von Schilda bei weitem in den Schatten.
    Wie soll man in diesem Land noch Kabarett, Satire, Comedy machen? Die Realität übertrifft alles. Die Linksgrünen handeln nach dem Motto: Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Geld ganz einfach aus dem Portemonnaie. Ich hielt das Buch von Haubold, “Irrenhaus Deutschland” für ein leicht satirisch überspitztes Werk. Mittlerweile finde ich daran nichts Komisches mehr. Die Realität überholt es.
    Ich kann nur jedem raten, es zu machen wie kluge Menschen: Man suche sich einen Job ausserhalb dieses Landes und lege seine Ersparnisse, soweit vorhanden, in stabilen Assets an. Das Schlimmste steht uns noch bevor.
    Tröstlich: Die Leute, die uns in diesen unsäglichen Schlamassel reiten, werden danach nie wieder eine Rolle spielen. Und es gibt ausser Deutschland noch andere Länder zum Leben. Wärmere. Und mit besserem Essen.

    • Majestyk
      28. November, 2024

      Man sollte Deutschland umbenennen. Dann könnten Leute wie ich wenigstens ihren Frieden finden. Deutschland ohne Deutsche ist nur ein Etikettenschwindel, genau wie Grundigfernseher aus der Türkei oder in China gebaute Daimler oder BMWs.

      Anderswo sein Leben zu planen ist aber was für junge Menschen oder Wohlhabende. Den anderen bliebt gar nichts anderres übrig als auszuharren. Deutsch leben die Auswanderer aber auch nicht mehr, vermutlich war es denen die gehen aber auch nie wichtig, sonst hätte die Mehrheit ja auch schon vor 30 Jahren deutsch wählen können. Auswahl gab es ja immer genug.

      “Und mit besserem Essen.”

      Komisch, ich habe die deutsche Küche immer als die reichhaltigste der ganzen Welt betrachtet. Ich koche auch selber meist deutsch. Naja, jeder wie er mag, soll ja auch Leute geben die patriotisch reden und Döner essen. Sich aber über den Untergang Deutschlands beklagen und dann deutsche Eßkultur madig reden beißt sich, auch wenn ich womöglich wieder einmal der Einzige bin dem so etwas auffällt.

  • Thomas Schweighäuser
    28. November, 2024

    “Wie sähe jetzt eigentlich die Bundesrepublik aus, wenn in den vergangenen Jahren nicht mehrere hunderttausend Araber und Afghanen eingewandert wären, sondern ungefähr die gleiche Zahl an Thais, Vietnamesen, Laoten und anderen Ostasiaten?” Die Behauptung, dass sie ihre Ursache nicht in der Gesinnung der Fremdenfeinde, sondern in der jeweiligen Andersartigkeit der Fremden habe, ist ein Kennzeichen der Fremdenfeindlichkeit. Und so findet sich auch in dieser rhetorischen Frage nicht nur der Vorwurf an bestimmte Einwanderergruppen, sie riefen aufgrund ihrer mangelnden Eignung zum Einwandern Fremdenfeindlichkeit geradezu hervor, sondern auch die These, dass der Rassismus verschwinden werde, wenn die falschen (Afghanen, Araber) durch die richtigen (Vietnamesen etc.) Gruppen von Fremden ersetzt werden. Diese Haltung aber wird Nguyen Ngoc Chau oder Do Anh Lan, die 1980 bei einem Anschlag der “Deutschen Aktionsgruppen” verbrannten ebensowenig wieder zum Leben erwecken wie Nguyễn Văn Tú, der 1992 von einem Rechtsextremen erstochen wurde.

Ihre Meinung dazu

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert