Vor einigen Tagen erhielt die Schriftstellerin Monika Maron, 78, ein Schriftstück, ein Formblatt, von dem sie nicht ahnte, dass Formblätter dieser Art überhaupt existieren und in Deutschland verschickt werden: Eine Ausweisungsverfügung.
Die Gemeinde, in der die Berliner Autorin seit vielen Jahren einen Zweitwohnsitz unterhält, ordnet darin an, die Autorin habe nicht nur ihr Haus, sondern gleich „das Bundeslandesland Mecklenburg-Vorpommern bis zum 9. April 8 Uhr zu verlassen“, um sich an ihren Berliner Wohnsitz zu verfügen. Ein Widerspruch habe „keine aufschiebende Wirkung“, folge sie der Anweisung nicht, „wird umgehend Strafanzeige gegen Sie erstattet.“Älteren mit ostdeutscher Biografie – und zu denen gehört Monika Maron – kommt möglicherweise der Satz von Günter Schabowski vom 9. November 1989 wieder in den Sinn: „Das gilt meines Wissens sofort, unverzüglich.“
Dieses Mal eben nur mit umgekehrten Vorzeichen. In ihrem letzten Roman „Munin oder Chaos im Kopf“ beschrieb sie, wie sie es nannte, eine „Vorkrisenzeit“, ihre Figuren fühlen sich in präheroischen Zeiten. Mit dieser Feststellung bewies sie eine erstaunliche Hellsicht. In Zeiten von Corona benehmen sich Bürger plötzlich schon subversiv, wenn sie heimlich in ihren Ferienhäusern bleiben oder die Grenze nach Schleswig-Holstein überschreiten.
Die Seuchenbekämpfungsgesetze in Mecklenburg-Vorpommern und anderswo erlauben es tatsächlich, Menschen aus ihren Zweitwohnsitzen auszuweisen, falls sie nicht dort arbeiten. Für eine Schriftstellerin ist ein Ferienhaus allerdings auch ein Arbeitsort. Der Zweck derartiger Gesetze besteht darin, zum einen Personen vor Ansteckung zu schützen; zum anderen soll das Gesundheitssystem eines betroffenen Kreises nicht zusätzlich mit Patienten belastet werden. Gedacht sind die Regelungen für lokale Notstände. In einer Epidemie, die das ganze Staatsgebiet betrifft, verlieren sie ihren Sinn. Wenn sie dazu dienen, eine 78jährige, also eine Angehörige der Risikogruppe aus einem sicheren Ort zu verscheuchen und zu einer Reise zu zwingen, verkehren sie sich ins Absurde. Dass jedes Gesetzbuch einen Bodensatz an Absurdität enthält, wusste jemand schon vor zweihundert Jahren: Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage.
Eigentlich könnten das auch die zuständigen Beamten merken. Aber gerade in Coronazeiten scheint der Staat fest entschlossen, seiner Papierform zu genügen, Irrsinn & Plage wahlweise inklusive oder als Hauptzweck. Erst vor ein paar Tagen bekräftigte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, er halte an der Grenzschließung auch zu Ostern fest, und zwar an den Grenzen zu Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Immerhin kippten Gerichte mittlerweile einige der Grenzen-Anordnungen.
Das wirkt erstaunlich für einen Politiker, für den offene Staatsgrenzen eine Art Staatsräson darstellen, und der zu den engsten Gefolgsleuten der Kanzlerin zählt, die noch am 11. März die Schließung der Bundesgrenzen als „kein adäquates Mittel“ abgetan hatte.
Am 8. April spielte sich in der Bundespressekonferenz ein Dialog zwischen der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer und einem Journalisten ab, der für spätere Zeiten ins Archiv gehört. Der Medienvertreter fragte nach den Kriterien der Bundesregierung für die Aufhebung der Quarantäne. Also nicht nach dem Zeitpunkt, sondern nach der Entscheidungsgrundlage, etwa einem bestimmten Rückgang der Neuinfektionen.
Demmer, eine frühere Focus-Redakteurin, antwortete: „Ich möchte hier nicht spekulieren, welche Voraussetzungen zur Rücknahme der Maßnahmen führen.“ Immerhin spricht Demmer für die Kanzlerin, die offenbar auch nicht spekulieren will, so, als wäre sie auch nur Beobachterin und Zeitungsleserin statt Chefin der Exekutive. Der Journalist insistierte, die Bundesregierung habe doch die völlige Transparenz ihrer Maßnahmen und Abwägungen versprochen. Wo die nun bleibe? Demmer sagte, die Kanzlerin und die Bundesregierung würden sich Tag und Nacht über die Lage Gedanken machen. Aber konkrete Kriterien für die Aufhebung der Freiheitsbeschränkungen gebe es bisher nicht. Vielleicht aber demnächst: „Wir werden diese Parameter dann mit Ihnen sicherlich diskutieren.“
Mit kürzeren Worten: Das geht Sie gar nichts an. Bürger, so ungefähr lautet das Corona-Etatisten-Motto, haben sich nicht in die Angelegenheiten des Staates einzumischen. Schließlich gab die Regierungssprecherin noch bekannt: „Wir werden in diesem Jahr sicherlich auf Osterfeuer verzichten müssen.“ Abgesehen von der Fußnote, dass ihr als Repräsentantin eines immer noch restchristlichen Landes im Zusammenhang mit Ostern offenbar als erstes Osterfeuer einfallen, erschließt es sich nicht ganz, warum das Reisigabbrennen im eigenen Garten und im engsten Kreis die Virusausbreitung fördern sollte.
Es erschließen sich viele Neuerungen nicht, neben den durchaus sinnvollen Maßnahmen, Abstand, Hygiene, Vereinzelung, deren Notwendigkeit die meisten auf Zeit akzeptieren. Mit einer ausreichenden Menge an Masken könnten sich alle sogar noch ein bisschen besser schützen.
Wenn es um Coronaregeln geht, entwickelt der Staat einen Einfallsreichtum, mit dem er auch abgestumpfte Bürger noch einmal überrascht. In München etwa ermahnten Polizeibeamte bis eben noch Quarantänisten, die sie mit einem Buch auf der Parkbank erwischten. Das, so hieß es, sei eine nicht eindeutig erlaubte Freizeitaktivität. Wie übrigens auch das Sonnenbaden auf der Parkwiese. Auch bei genügend Abstand. Ob es erlaubt ist, im Gehen zu lesen, musste bis eben noch geklärt werden. Auch, wie lange der Spaziergänger liegen bleiben darf, falls er beim Lesen stolpert. Vermutlich gibt es auch dafür Richt- und Höchstwerte.
Am Mittwoch vor Ostern sprach dann Ministerpräsident Markus Söder in der Bild ein sogenanntes Machtwort: Die Parkbanknutzung zu Lesezwecken i. S. d. Gesetzes ist gestattet. Schade eigentlich, damit gibt er dem Bürger zwar ein Recht, dass der sowieso hatte, nimmt ihm aber die Möglichkeit, den Staat durch öffentliches Lesen herauszufordern und ihn dann vor den Bayerischen Verfassungsgerichtshof zu zerren, der immerhin eine sogenannte Popularklage zulässt, also ein Beschwerderecht für alle.
In Sachsen entschied gerade ein Gericht, dass sich für Freizeitaktivitäten niemand weiter als 15 Kilometer von seinem Wohnort entfernen darf. Auch nicht, um im Baumarkt vorbestellte Ware abzuholen. Dafür dürfen in Sachsen immerhin Eisdielen außer Haus verkaufen. In Hessen nicht. Baumärkte dürfen in 13 Bundesländern weiterverkaufen, in dreien nicht. Warum? Darum. In Nordrhein-Westfalen ist es gestattet, bei ausreichender Distanz zur Nebenperson, Tagesauflüge ohne Kilometerbegrenzung zu unternehmen. Offenbar sogar nach Belgien. Generell, legte Merkel vor ein paar Tagen fest, dürfe es in diesem Jahr zu Ostern aber keine Ausflüge geben. Großstädter sollen offenbar versuchen, bei Planten un Blomen, im Tier- und im Englischen Garten voneinander Abstand zu halten. Aber nicht, ins weite Umland zu entkommen.
Interessant gestaltet sich das Erlaubnis- und Verbotsgeschehen in Berlin. Am vergangenen Freitag sammelten sich etwa 300 Personen zum Gebet vor der Moschee in der Neuköllner Flughafenstraße. Die Polizei schritt nicht ein, sondern bat den Imam, die Veranstaltung vorzeitig zu beenden. Auch anderswo wissen die Beamten zu differenzieren:
In dieser Krise fühlt der wohlmeinende Staat nicht nur vor, welche Freiheitsbeschränkungen die Bürger bereit sind hinzunehmen, gerade auch sinnlose und tyrannische Anordnungen. Er ertastet auch die weichen Teile der Gesellschaft und die härteren, in denen er sich bei der Regeldurchsetzung zurückhält.
In der sowohl harten als auch weichen Hauptstadt klagt Probst Gerald Goesche gerade vor dem Verfassungsgericht, um einen Ostergottesdienst mit zumindest 50 Personen in seiner Kirche St. Afra durchzusetzen, die genügend Raum bietet, in dem die kleine Gemeinde auf Abstand untereinander bleiben kann. Goesche untersteht – eine kirchenrechtliche Besonderheit – direkt dem Papst. Der NZZ sagte Goesche erstaunlich weltliche Sätze, allerdings auch wieder nicht erstaunlich, denn bei der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit handelt es sich ja um etwas Weltliches:
„Zur Freiheit gehört auch immer ein Stück Risiko. Die können gern auf die Zigarettenschachteln schreiben, dass Rauchen tödlich ist, aber den Leuten die Fluppe aus dem Mund zu nehmen, das geht zu weit.“
Ob er jetzt nach seiner Klage angefeindet werde, wollte die NZZ wissen. In Mails ja, teils auch von Angehörigen der gehobenen Schicht, sagte der Probst, aber nicht im echten Leben:
„Nein, der muslimische Händler, bei dem ich immer einkaufe, hat sich darüber halb totgelacht. Das reale Berlin ist ja sehr viel netter als dieses Verbands-, Politiker- und NGO-Berlin. Selbst das Medien-Berlin ist noch angenehmer als diese komische Funktionärswelt.“
Den Bischof irritiert eher, dass es weder von der katholischen noch von der evangelischen Kirche in Deutschland einen Versuch gibt, gegen das Ostergottesdienstverbot aufzumucken. Auch keine Unterstützung seiner Klage. Immerhin berufen sich beide Kirchen auf einen Religionsstifter, der sich weigerte, der Obrigkeit bedingungslos zu folgen. Und er ist von den Folgen auch wieder auferstanden.
Welt-Redakteur Robin Alexander riet den Kirchen schon listig wie eine Schlange, sie sollten sich doch über Ostern einfach als Baumärkte deklarieren. Kulturelle Identitäten sind bekanntlich Konstrukte. Vielleicht lassen sich die Behörden mit dem Hinweis beeindrucken, dass man Nägel, Rosenzweiggestecke und Kerzen im Haus hat. Es muss sie ja niemand wegkaufen. Wirklich deuten lässt sich die Untertänigkeit der restlichen Kirchen erst vor dem Kontrast ganz anderer Äußerungen zu Rechtsfragen. Im Merkur sagte Kardinal Reinhard Marx 2015 zur Migrationspolitik der Kanzlerin: „Ich habe ihr dafür öffentlich gedankt. Sie hat sich sogar über das Gesetz hinweggesetzt. Das gehört auch zur politischen Führung!“
Aber eben zur politischen Führung, nicht zum eigenen religiösen Auftrag, zumal dann, wenn man sich das bischöfliche Palais in München vom Steuerzahler sanieren lässt.
Es gibt – gute Überleitung – auch höhere Werte als Ostergottesdienste, nämlich die bei Feinstaub- und Stickoxidmessungen. Durch die Quarantäne wird es auf den Straßen ruhiger. Messstationen an der Bordsteinkante zeigen bei dieser Gelegenheit, dass die Schadstoffkonzentrationen in der Luft trotzdem nicht abnehmen, sondern mal höher, mal niedriger ausfallen, aber nur schwach vom Verkehr abhängen.
Nur finden sich eher in Peter Altmaiers Gründerzeitwohnung nachträglich zwei Millionen verschollene Schutzmasken, als dass der Staat nach Corona auf Messstationen und auf Dieselfahrverbote verzichtet.
Bekanntlich heißt spätbundesdeutsch: eine Sache noch nicht einmal um ihrer selbst willen tun. Sondern deshalb, weil eine ganze Branche vom Messgeschäft, politischen Ablasshandel und DUH-Höllenstrafenverabreichung lebt. Und zumindest diesem Erwerbszweig soll es nach der Quarantäne nicht schlechter gehen als vorher.
Unterstützen Sie Publico
Publico ist werbe- und kostenfrei. Es kostet allerdings Geld und Arbeit, unabhängigen Journalismus anzubieten. Mit Ihrem Beitrag können Sie helfen, die Existenz von Publico zu sichern und seine Reichweite stetig auszubauen. Danke!
Sie können auch gern einen Betrag Ihrer Wahl auf ein Konto überweisen. Weitere Informationen über Publico und eine Bankverbindung finden Sie unter dem Punkt Über.
Jens Richter
10. April, 2020Es geht wohl um containment und das Pendeln zwischen Erst- und Zweitwohnsitz, das eine Kontrolle der Ausbreitung erschwert. Wie würden die Behörden reagieren, wenn der Zweit- zum Erstwohnsitz erklärt wird oder Maron und andere erklären, dass sie nicht pendeln werden, sondern am Ort bleiben?
Ulrich Remmlinger
13. April, 2020Ich habe mich auch gefragt, warum Frau Maron nicht einfach ihren ersten Wohnsitz ummeldet, das ist in wenigen Stunden erledigt.
Die Behörden müssen verhindern, daß nicht halb Berlin nach Rügen in eine Ferienwohnung umzieht, da dann die Gefahr besteht, daß dort das örtliche Krankenhaus zusammenbrechen würde. Daß solche Schnellgesetze Fehler und Schlupflöcher enthalten ist normal. Anstatt das zu dramatisieren, kann man auch einfach seinen gesunden Menschenverstand benutzen und sich ummelden.
Maria Leuschner
10. April, 2020Sehr geehrter Alexander Wendt, dieser Beitrag ist d a s Osterei für mich. Witzig, klug, bissig – auf diese Weise kann man das Corona-Osterfest heiter begehen. Herzlichen Dank und auch Ihnen ein frohes Ostern!
Maria Leuschner aus Dresden
Duck Maeuser
10. April, 2020“Uber schnappen” – Herr Wendt, Sie haben noch die alte Denke, die sich anmasst, staatliches Handeln von angeblich objektiven Fakten bzw. Kriterien aus BEURTEILEN zu wollen. Es gilt zu bedenken: Durch die entspr. Dienste stehen dem Staat bzw. den diesen lenkenden Parteien MEHR Informationen als Ihnen zur Verfuegung, so dass die Dinge von dieser Warte wieder Sinn ergeben wuerden,- aber nicht alles kann & sollte in Echtzeit an alle kommuniziert werden. Ein hartes & unflexibles Commitment muss nicht immer optimal sein – ggf. ist ein dialektisch-flexibles, mit den Umstaenden “atmendes” Kriterium zielfuehrender.
Was aber wirklich herzerwaermend schoen ist, ist die Renaissance des Konzeptes der GRENZE, die die Parteifuehrung jetzt wieder – und dankenswerterweise! – in den politischen Diskurs einbringt.
Grenzen setzen, Grenzen ziehen, Risiken be-GRENZEN – insbesondere natuerlich fuer die native Rumpf- und Restbevoelkerung, jetzt und in Zukunft. Frohe Ostern.
Lichtenberg
11. April, 2020Zur “Renaissance des Konzepts der Grenze für die native Rumpf- und Restbevoelkerung”:
WELT-online hat heute – hinter der Bezahlschranke versteckt – einen Artikel von Béatrice Delvaux mit Äußerungen von Jean-Claude Juncker. – Zitat von Headline und Intro:
„Dass Deutschland Grenzen geschlossen hat, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack –
Der ehemalige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigt sich tief enttäuscht von Deutschland. Weil die Bundesrepublik zu Beginn der Krise ihre Grenzen geschlossen hat. Das beispiellose EU-Hilfspaket für Südeuropa begrüßt er – glaubt aber, dass es nicht reicht.“
Kein Wunder, daß die native Rumpf- und Restbevölkerung nicht weiß wo ihr der Kopf steht.
Frohe Ostern. Ich erhebe mein Glas mit einem doppelten Desinfektionsmittel.
caruso
10. April, 2020Viel Verstand scheint die deutsche Obrigkeit nicht zu besitzen, ist meine bescheidene Meinung.
lg
caruso
asisi1
11. April, 2020Die haben gar Keinen, ansonsten würden sie nicht so viele Beraterverträge vergeben! Dazu kommt noch, für uns der Nachteil, dass sie für ihre Fehler nicht bestraft werden können!
Jürgen Wanninger
12. April, 2020Da möchte ich Ihnen doch von Herzen zustimmen ! Wir haben die wohl dümmste Regierung aller Zeiten. Am Anfang total tatenlos, dann hysterisch ins Gegenteil verkehrend.
Die simpelste aller Maßnahmen um Infektionen zu verringern, sind Atemmasken und permanentes Desinfizieren von Infektionshotspots. Das hätte man sich seit über 10 Jahren bei klugen asiatischen Staaten abschauen können. Einen Katastrophenvorrat Schutzgüter hätte man seit der Bundestagsdrucksache Pandemie vom 3.1.2013 anlegen MÜSSEN, wenn man nur 5 Minuten über dieses Papier nachgedacht hätte. Das bewirkt grundsätzlich wohl weit mehr als ein Shutdown, der durch die wirtschaftlichen Schäden eine kaum zu ermessende Zahl zusätzlicher Tote zur Folge hat, wenn das Gesundheitssystem nach dem wirtschaftlichen Abschwung künftig deutlich eingeschränkt wird werden müssen. Aber Dinge ganzheitlich zu durchdenken war noch nie Merkels Sache, und auch nicht die der grünlinken Mainstreammedienclaqueure – wie man besonders eindrucksvoll am deutschen Energiewendeversuch sieht.
Uschi Wiesel
10. April, 2020Gestern habe ich noch bei Vera Lengsfeld gelesen, dass man ihr ein Konto ohne Begründung gekündigt hat und dass sie lange kämpfen musste, bis man ihr zumindest versichert hat, dass es sich nicht um eine “politische Kündigung” handele. Wer’s glaubt… Und nun lese ich das hier von Frau Maron.
Ich glaube, man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um auf die Idee zu kommen, dass “politische Abweichler” (merkelkritiker) heutzutage mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft werden, und zwar sowohl vom Staat als auch von der “Zivilgesellschaft”. Von Kontokündigungen habe ich schon des öfteren gelesen und dabei zu meinem Entsetzen festgestellt, dass Banken das völlig willkürlich machen können, ohne auch nur einen einzigen Satz zur Begründung abliefern zu müssen. Wenn ich mir vorstelle, dass die mir einfach so das Konto kündigen können, weil denen z.B. meine Spenden an alternative Autoren/Medien nicht gefallen, wird mir regelrecht schlecht. Das ist nicht mehr mein Deutschland.
Berger
11. April, 2020Aus der Beschreibung von Fr. Lengsfeld könnte man schliessen, dass es sich um die ING (aka ING-DiBa) handelt, und das ist eben die Bank, die auch Höcke das Konto gekündigt hat.
Da liegt der Verdacht nahe, dass es sich in beiden Fällen um eine politisch begründete Maßnahme gehandelt hat.
Ich schliesse mich an: “Das ist nicht mehr mein Deutschland.”
Leonore
14. April, 2020Gut zu wissen. Bei denen habe ich auch ein Konto. Das wird jetzt gekündigt!
Und eine Versicherung, daß es sich “um eine politische Kündigung handle”, werden die gratis dazuerhalten.
Gerd Garstig
10. April, 2020Wir leben offensichtlich in einer Diktatur, jedenfalls dann, wenn es den Herrschenden beliebt, dann sind Grundrechte wohlfeil und Lesen auf einer Parkbank, der Spaziergang an der See und der Osterausflug in den Wald bedürfen einer Erlaubnis, die Unverletzlichkeit der Wohnung ohne Gerichtsbeschluss, der Rauswurf aus dem Eigentum sind auf einmal diskutabel. Die Denuntiantenmentalität in Deutschland scheint zudem ungebrochen. Was für ein Land, jedenfalls nicht mehr mein Land.
oldman
10. April, 2020“Durch die Quarantäne wird es auf den Straßen ruhiger. Messstationen an der Bordsteinkante zeigen bei dieser Gelegenheit, dass die Schadstoffkonzentrationen in der Luft trotzdem nicht abnehmen, sondern mal höher, mal niedriger ausfallen, aber nur schwach vom Verkehr abhängen.”
Das ist jetzt aber gar nicht hilfreich, lieber Herr Wendt. Jetzt fehlt nur noch, dass auch das verdammte CO2 sich nicht an die alternativlosen Rechenmodelle der Weltretter hält ?
Und eine Trauerfeier vor einer Moschee mit nur 30 bis 40 Leuten ohne Sicherheitsabstand – das ist ja schließlich eine völlig andere Situation. So wie ja Migranten nicht unter Einreisebeschränkungen fallen dürfen.
Im Irrenland wird es täglich bunter. Manchen Herrschaften ist die Möglichkeit, plötzlich unmittelbar sichtbare Macht ausüben zu können, ganz offensichtlich zu Kopfe gestiegen. So halt auch Herrn Günther.
Fantomas
10. April, 2020Natürlich überdreht der Staat in manchen Dingen (z.B. Parkbank eine Frau, die ein Buch liest), aber mich stört, dass jetzt alle Jouranlisten durchdrehen, leider auch Sie, Herr Wendt, wegen der angeblichen Freiheitsberaubungen. Wegen der 15 km in Sachsen, gucken Sie mal nach Paris, da dürfen Sie den ganzen Tag nicht raus, höchstens 1 km, und der wird von Polizei noch elektronisch kontrolliert. Im Gegensatz zur Journaille sieht gottlob die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung die Maßmnahmen noch als berechtigt an. Anders werden wir das Virus nicht bekämpfen, siehe die asiatischen Länder, die noch viel mehr machen bzw. gemacht haben. Wenn bei uns mal einer 14 Tage in seinem Luxus-Appartement Home-Office macht, drehen die Medien durch und berichten von Stress und “gefährlicher” Langeweile, sogar das Wort “Traumatisierung” fällt. Wenn die Schreiberlinge wüssten, was Traumatisierung bedeutet, sollten sie mal ihre Großeltern mit Erinnerungen an die Bombennächte 43-45 befragen und heute an die Flüchtlingszentren dieser Welt denken. Das Gejammere hier bei uns ist nur noch grotesk, diese Luxusprobleme würden die meisten Länder um uns herum gerne haben. Liebe Journalisten: kommt bitte mal wieder runter mit Euren Gruselstories von der Freiheitsberaubung unserer Regierung. Über den Erfolg bzw. Mißerfolg der Maßnahmen kann und soll man natürlich sachlich urteilen. Noch eins: All die Hysteriker sollten mal einen Tag in ein Krankenhaus oder in ein Altenheim gehen und sich angucken, welche realen Probleme die Ärzte, Pfleger, Sanitäter Betreuer, Reinigunspersonal, Küchenpersonal etc. etc. haben und diese Probleme mit ihren eigenen mehr eingebildeten Problemen vergleichen.
Dieter Schilling
10. April, 2020@Fantomas: 100% Übereinstimmung!
Jens Richter
10. April, 2020Ich schließe mich Ihnen an, Fantomas. Diese Weinerlichkeit ist nicht zu ertragen.
Grand Nix
10. April, 2020Lieber Fantomas, wussten Sie, dass jedes Jahr ca. 10.000 Menschen in deutschen Haushalten sterben?
“All die Hysteriker sollten mal … ” schreiben Sie, genau wo hingehen, um tausende Menschen qualvoll sterben zu sehen?
Wenn man den Blickwinkel ändert, wenn man die Routine und das Vertraute verlässt, wird manches merkwürdig, wird man selbst nachdenklicher, liebe Fantomas.
Probieren Sie es mal! Nur zu!
“Wir sind für Sie da! Bleiben Sie zuhause!”
Ja, all die sogenannten „Hysteriker“ sollten schon mal … gründlich nachfragen dürfen, warum und wie lange und auf welcher Rechtsgrundlage das Alles hier und so geschieht.
Sigrid Ebert
11. April, 2020Fantomas: 100% Nicht-Übereinstimmung!
Sabine Schönfelder
11. April, 2020Dito, Sigrid Ebert.
pantau
11. April, 2020Offenbar wollen die Behörden an Frau Maron “wiedergutmachen”, was sie bei Abschiebungen unterlassen, und da scheint es auch egal zu sein, ob die Maßnahme das Gegenteil von dem bewirkt, was sie bewirken soll. Oder nicht egal, sondern absichtlich…denn es gibt ja die psychologisch plausible These, daß man seine Befehlsmacht gerade bei sinnlosen bis widersinnigen Befehlen empfindet, denn der Zweck, die Sinnhaftigkeit ist beim Machtgefühl quasi ein Konkurrent. Wobei solche Überlegungen unnötig mürbe machen, es reicht das objektive Versagen..
T. Müller
11. April, 2020Stimme Ihnen gerne zu.
Aber:
“gucken Sie mal nach Paris, da dürfen Sie den ganzen Tag nicht raus, höchstens 1 km, und der wird von Polizei noch elektronisch kontrolliert.”
Gilt das überall in Frankreich?
N. Schneider
11. April, 2020Der Artikel benennt Absurditäten der Politik im Kampf gegen das Corona-Virus. Dass es Maßnahmen bedarf um der Epidemie Herr zu werden wird nicht in Frage gestellt. Sie sollten nur Sinn machen. In Paris, um ihr Beispiel aufzugreifen, werden “die Beeinträchtigungen der normalen Bevölkerung immer engmaschiger und rigider durchgesetzt”, während auf eine “Durchsetzung der Vorschriften in den Migrantenvorstädten” (aus Gründen die sich jeder selbst denken kann) verzichtet wird (siehe Artikel von M. Haferburg / Achse des Guten). Diese Dinge anzusprechen, ist Aufgabe von gutem Journalismus. Durch Relativierungen werden die Dinge nicht besser.
Hartmut Pilch
12. April, 2020200% Zustimmung. Wir geben immerhin viel öffentliches Geld für eine Quarantänepolitik aus, die nur dann Früchte zeigt, wenn sie rigoros durchgezogen wird. Viele derer, die sich im öffentlichen Raum breit machen, bekommen vermutlich dazu noch Geld aus dem Staatssäckel, und die Kinder, die sie dabei mitnehmen, säßen normalerweise in der Schule. Es mag sein, dass Bücherlesen auf einer Parkbank kein Hygiene-Problem darstellt, aber auch die Quarantäne-Moral bedarf des Schutzes gegen schlechte Beispiele, die, wie jeder Psychologe weiß, viral wirken. Letztlich kann man Rechnungen aufstellen, denen zufolge solches Verhalten Menschenleben kostet. Sowohl durch CoViD-19 selbst als auch durch verzögerte Wiederbelebung der Wirtschaft. Der Freiheitsfetischismus rechter Kreise ist ebenso verfehlt wie der Menschenwürde-Fetischismus linker Kreise. Beiden fehlt Gemeinsinn.
Peter Thomas
13. April, 2020… “die Journaille, die Schreiberlinge, die Hysteriker”… Warum, Gevatter Fantomas, sollten diese, “wenn sie wüßten”, was Traumatisierung bedeutet, ihre Großeltern wegen der Bombennächte 43-45 befragen?? Wäre es nicht vielmehr angebracht, die Großeltern nach den Bombennächten zu befragen, wenn sie NICHT wüßten, was Traumatisierung bedeutet?
Die Absicht Ihres Kommentars, Gevatter F., verbirgt sich m.E. unter der Oberfläche. Die Oberfläche ist das “Gejammere” auf hohem Niveau. Die versteckte Botschaft darunter ist die Diskreditierung Alexander Wendts, indem Sie unterstellen, er täte nichts anderes als die Speichelschreiber bei Zeit, Spiegel und FAZ.
Doch Wendt unterscheidet sich: Er geht auf dem Seil, und das ohne Netz. Er riskiert Hals und Namen.
Haben Sie vielleicht auch eine Namen, Fantomas? IM Pusteblume womöglich?
Dr. W. Manuel Schröter
10. April, 2020Meine Meinung ist, dass die “alte Bundesrepublik” nicht mehr existiert: Sie hatte “Schaufensterfunktion” gegenüber dem hinter dem “Eisernen Vorhang” liegenden Teil Deutschlands, der von den Russen “Deutsche Demokratische Republik” genannt wurde. Diesen Teil als “Staat” (oder wenigstens staatsähnliches Gebilde, wenn man nicht von “Besatzungszone” oder “Kolonie” sprechen will) gibt es nicht mehr. Und seit 30 Jahren wird nun alles an demokratischen Errungenschaften, die sich neben einem echten Staatsbewusstsein auch seiner Beamten und Angestellten aller Stufen sowie seiner Einwohner herausgebildet hatten, zurückgefahren. Die Verhaltensweisen der heute den Staat repräsentierenden, oft aus Partei-(Versorgungs-)Hierarchien stammenden Personen sind derart, dass sie die Regeln, die den Bürger als Teil des Staatsvolkes schützen und das rechtlich begründete Zusammenleben organisieren, nicht mehr durchsetzen wollen. Sehenden Auges jagt man dieses Staatswesen immer näher an einen Abgrund: Wem zu Nutze? Die Corona-Affäre jetzt setzt dem Ganzen noch die Krone auf: Man probt offensichtlich aller Orten, wie weit man die Rechtlos-Stellung der “schon länger hier Lebenden” betreiben kann. Ich finde, dass, gerade im geschilderten Fall der Frau Maron, ziviler Widerstand nötig wird. Das Grundgesetz gibt das Recht dazu.
asisi1
11. April, 2020Bitte nicht vergessen, die SED in der Ehemaligen war nur durch “Zwang” an der Macht. Heute haben sich die dumm Deutschen die SED freiwillig wieder gewählt!
Emmanuel Precht
10. April, 2020Und der Auferstandene sitzt zur Rechten Gottes und tippt sich beim Betrachten der deutschen Funktionärswelt solange mit dem Finger gegen die Stirn bis darin sich ein Loch zeigt. Wohlan…
JJunge
10. April, 2020Mich würde interessieren wann Frau Maron umgezogen ist. Na gut, Schriftsteller haben andere Masstäbe…
Hier mal die Meinung eines Frontmannes, zwar Schweizer aber die Erfahrungen decken sich mit unseren Verhältnissen:
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/07/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zukünftigen-politischen-entscheidungen/
Vielleicht gehen wir alle noch mal in uns.
Sabine Schönfelder
11. April, 2020Danke, Ihr Beitrag zeigt die Kopf- und Maßlosigkeit einer Regierung, die nicht zum Wohl der Menschen agiert, sondern in erster Linie , um ihre ideologische Antwort auf ein global gehyptes Virus bemüht ist. Bei den ersten Forderungen nach Grenzschließungen, sah man die eigene Migrationspolitik bedroht, witterte eine üble Verschwörung von „nationalen, rechten Kräften“. Als sich die medial weltweit verbreitete Panik zu einem unumkehrbaren Selbstläufer entwickelte, die Masse sich in Angst und ohne jegliche Sachkenntnis über ein angebliches Mördervirus nach Obrigkeit sehnte, erkannten viele Staatsführungen die Möglichkeit eines Machtvakuums und nutzen seither die Gunst der Stunde zur rigorosen, gesundheitlich begründeten, Massenmenschhaltung und in Deutschland zum schrittweisen Abbau der Demokratie hin zum Sozialismus mit angeschlossener europäischer Planwirtschaft. Das RKI dient als Knebel und Rechtfertigung zur willkürlichen, maßlosen Herrschaft dilettantischer Politikfiguren, zur Etablierung des wirtschaftlichen Ruins namens SHUTDOWN. Laut Virologen Streeck und Pathologen Püschel wollte das RKI weder validierte Daten zu Covid-19 in Heinsberg sammeln (Originalton: nicht zielführend), noch vermeintliche Coronatote obduzieren lassen, angeblich aus Seuchenschutzgründen. Sowohl der Pathologe, als auch der Virologe verfügen über die geeignete Ausrüstung, um in ihren Jobs angemessen gekleidet zu sein. Durch ein gezieltes WISSENSVAKUUM versucht man, das Machtvakuum zu erhalten, denn es gibt noch so manches im politischen Hinterstübchen abseits der parlamentarischen Wirklichkeit zu erledigen. Während der kleine Mann von der Presse durch bewußte, statistische Manipulationen im viralen Panikmodus auf Nebenschauplätzen festgehalten wird, sitzt in der Mitte des Bildes, offensichtlich und dennoch unbemerkt, ein rosa Gorilla und transformiert die BRD. Der bedingungslose Gehorsam gehört zu den diktatorischen Grunddisziplinen eines erfolgreichen Sozialismus, – und Übung macht den Meister!
stolli
17. April, 2020Bravo, besser kann das Unbeschreibliche nicht kommentieren!
Arnt
10. April, 2020Live Abstimmung auf Focus Online: ,,Sollen die Einschränkungen aufgrund des Virus ein festes Ablaufdatum haben?” 63% (161053 Personen) stimmten mit: ,,Nein die Dauer muss flexibel bleiben”
,,Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient”
Juergen Vans
10. April, 2020Viele Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Virus erscheinen erforderlich. Doch Drohnenüberwachung oder Ausreiseanweisung innerhalb der Bundesländer der BRD?
Wären die Maßnahmen an Grenzen und Flughäfen früher erfolgt, wären viele andere gar nicht mehr nötig gewesen.
Tagelang wurde über Grenzschließung diskutiert, wo diese schon unvermeidlich war und durch viele Länder schon erfolgt. Trump wurde wegen Einreisesperre kritisiert, während an deutschen Flughäfen noch Flüge aus Iran und China ankamen. Selbst “Asylbewerber” mit Infizierung wurden oder werden noch aufgenommen.
Nun überbieten sich die “Akteure” mit Maßnahmen bei der Einschränkung von Grundrechten. Eine Überprüfung der Bundesregierung durch den Verfassungsschutz erscheint hier notwendig, da viele Grundrechte wochenlang entzogen werden.
asisi1
10. April, 2020Dass dieser Staat oder deren etablierte Politiker irgend etwas mit Sinn und Verstand machen, wäre mir neu. Das Einzige, was diese Leute machen, ist Steuern zu erhöhen, um ihre Fehler abzumildern!
Berger
10. April, 2020Herr Wendt, Sie hinterfragen den Sinn staatlicher Regelungen? Das geht nicht, in Deutschland schon gar nicht.
Schauen Sie mal:
„Es ziemt dem Untertanen, seinem Könige und Landesherrn schuldigen Gehorsam zu leisten und sich bei Befolgung der an ihn ergehenden Befehle mit der Verantwortlichkeit zu beruhigen, welche die von Gott eingesetzte Obrigkeit dafür übernimmt; aber es ziemt ihm nicht, an die Handlungen des Staatsoberhauptes den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen.“
Gustav von Rochow, 1792 – 1847, königlich preußischer Innen- und Staatsminister
Lichtenberg
12. April, 2020von Rochow hätte sich weiland über gewisse Möglichkeiten, die ihm so etwas wie ein königlich preußisches Facebook, Twitter, Alphabet eröffnet hätten, königlich gefreut.
Thomas Monk
11. April, 2020Was ganz klar ersichtlich wird, Corona spaltet auch noch die letzten homogenen Gruppen in “in Todesangst versetzte”, die die strikten Vorgaben (für mich völlig sinnlosen angesichts eines so harmlosen Virus ) für gerechtfertigt halten, und Rationalisten, die die Harmlosigkeit des Virus schon längst erkannt haben und wissen, dass da eine Agenda durchgesetzt wird. Ich kenne inzwischen Leute aus allen politischen Winkeln, die sich untereinander streiten oder mit der Gegenseite verbrüdern, weil jetzt alle gegen den demokratischen Faschismus stehen. Jedem halbwegs vernünftigen Menschen muß doch auffallen, dass die Zahlen rein willkürlich erhoben werden, das wird sogar ersichtlich, wenn man ausschließlich auf den Seiten des RKI liest. Wer nicht kapiert, dass hier das Instrument erfunden wurde (Todesangst), das uns alle zu Sklaven macht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Gerhard Sauer
11. April, 2020Viel geschrieben wird von der gehorsamen Befolgung der von der Regierung verordneten Anticoronamaßnahmen durch die Bevölkerung, dagegen erfährt man wenig, wie die Regierenden selbst auf den Ausnahmezustand reagieren. Nehmen sie die Maßnahmen selbst ernst und richten sie ihr Leben an ihnen aus? Sind sie selbst von ihnen überzeugt? Hier eine kleine Episode aus dem Alltag des ersten Bürgers der Republik in diesen Tagen.
Frank Walter kommt mit hängendem Kopf schlurfend aus seinem Arbeitszimmer. „Du, Elke“, sagt er, „ich bin fix und fertig, mir brummt der Kopf, als würde das Virus in meinem Kopf herumschwirren. Gerade hat mich Merkel angerufen und mir vorgeschwärmt, wie grandios sie die Corona-Krise meistert. Mit ruhiger Hand steuere sie das Land auf den krummen Wegen der Pandemie, das solle ihr erst mal einer nachmachen. Söder z. B. scheitere komplett trotz oder wegen seines hemdsärmeligen Machergetues, Bayern habe die höchste Zahl an Infizierten. Es zeige sich wieder einmal die Kraft des ruhigen Abwägens wie sie es immer praktiziere. In der Leier ging es immer weiter, dabei merkte sie nicht einmal, daß sie die Diktion meines ehemaligen Vorgesetzten und Vorbilds Schröder mißbrauchte. Er durfte von ruhiger Hand sprechen, sie hat doch eher eine zittrige Hand, wie zahllose Videos beweisen. Vor lauter Selbstlob wollte sie gar nicht aufhören, dabei muß sie mich doch nicht davon überzeugen, daß die Ausgangsbeschränkungen notwendig sind. Sie sollte sich mal bei meinem Parteifreund Lauterbach bedanken, der ihr zu ihnen geraten hat.“ Er holt tief Luft. „Jetzt muß ich mich erholen, ich schlage vor, wir machen einen Spaziergang, frische Luft wird meinem Kopf gut tun.“
Sie verlassen ihre Wohnung und gehen in den nächstgelegenen Park. Lässig flanieren sie auf den Wegen zwischen den mit Gänseblümchen übersäten Wiesen. Nach einer Zeit schlägt Elke vor, sich auf einer Bank auszuruhen und den blühenden Frühling auf sich wirken zu lassen. Auf einer Wiese sieht Elke zwei Eichhörnchen herumrennen, ganz entzückt rückt sie zu Frank Walter und macht ihn auf sie aufmerksam. Beide schauen ihnen fasziniert zu, was ist das herrlich. Plötzlich verfinstert sich die Miene von Frank Walter, er sagt: „Elke, wir sitzen zu nahe zusammen.“ Er holt einen Zollstock aus seiner Jacke und mißt den Abstand zwischen ihnen. „Ein Meter vierzig“, sagt er, „das ist weniger als der verordnete Mindestabstand von eins fünfzig. Wir haben eine Ordnungswidrigkeit begangen, die müssen wir schleunigst anzeigen.“
Sie gehen sofort zur nächsten Polizeistation. Hinter dem Empfangstresen sitzt ein älterer Polizist und schaut in den Computer. Mißmutig wendet er sich zu ihnen um: „Was führt sie hierher?“
„Wir wollen uns anzeigen“, sagen Frank Walter und Elke wie aus einem Mund. Dabei legen sie ihre Unterarme auf den Tresen und schauen den Polizisten ernst an.
„Sie wollen sich selbst anzeigen? Das kommt selten vor, oder um genauer zu sein: nur in den besten Kreisen“, sagt der Polizist. „Um was geht es denn?“
„Die Sache ist die, wir sind aus Versehen zu nahe auf einer Bank gesessen.“
„Aha, wie weit sind sie denn auseinander gesessen?“
„Ein Meter vierzig.“
„Hat sie jemand beobachtet?
„Nein, es war niemand in der Nähe.“
„Dann können wir die Angelegenheit ja vergessen. Ein Meter vierzig ist praktisch ein Meter fünfzig und somit nur ein unbedeutender Verstoß. Den brauchen wir nicht zu notieren und da sie auch niemand gesehen hat, vergessen wir es einfach.“
Frank Walter stellt sich auf die Fußspitzen und blickt den Polizisten streng an: „Das ist eine seltsame Berufsauffassung. Wollen Sie damit eventuell andeuten, daß ein Verbrechen, das ohne Zeugen verübt wird, nicht geahndet werden muß?“
„Nein, das habe ich nicht gemeint. Auch unbeobachtete Verbrechen müssen verfolgt werden, das ist klar.“
„Sehen Sie, deswegen sind wir hier. Jeder Bürger und jede Bürgerin ist verpflichtet, seine oder ihre Verbrechen der Polizei zur Kenntnis zu bringen, denn wer bei kleinen Verbrechen schweigt, darf über große nicht reden. Das ist einer meiner Grundsätze als Jurist“, sagt Frank Walter.
Der Polizist schaut fassungslos und schüttelt den Kopf. „Das hat mir noch niemand gesagt. Aber wenn Sie wollen, nehme ich halt den Fall auf. Wie heißen Sie?“
Nachdem er das Protokoll fertiggestellt hat, sagt er: „Das macht dann 150 €.“
„Was soll das heißen? Wir sollen 150 € bezahlen?“
„Genau, das ist das Bußgeld für Ihren Ordnungsverstoß.“
„Aber das darf doch nur erhoben werden, wenn die Polizei ihn festgestellt hat, als Aufwandsentschädigung gewissermaßen.“
„Da täuschen Sie sich. Es ist fällig, wenn die Polizei von ihm erfährt.“
„Das ist ja noch schöner. Wir nehmen Ihnen die Arbeit ab und dafür sollen wir noch blechen!“
Der Polizist nimmt einen Schluck Kaffee. „Mist, jetzt ist der auch noch kalt geworden. Alles wegen Ihrer Anzeige. Zahlen Sie jetzt, damit wir endlich zum Schluß kommen.“
„Wir denken nicht daran. Vielleicht haben wir uns nur vermessen und es war ein Meter einundfünfzig.“
„Wollen Sie auf einmal leugnen, zu nahe nebeneinander gesessen zu haben. Es bleibt dabei, er war ein Meter vierzig.“
„Das müssen Sie uns erst mal nachweisen.“
„Also was jetzt, zahlen Sie oder nicht.“
„Nein!“
„Gut, dann kriegen Sie den Bußgeldbescheid eben zugeschickt.“
„Das können Sie machen. Sie hören dann von unserem Anwalt.“
Wütend verlassen Elke und Frank Walter die Polizeistation. „So ein Kretin, unterstellt uns eine Ordnungswidrigkeit, einfach unverschämt. Jetzt brauche ich ein Fischfilet mit feiner Sahne, dann vergesse ich den Ärger schneller.“
„Aber Frank Walter, du weißt doch, daß …“
„Nein, Elke sag nichts, ich brauche ein leckeres Fischfilet mit viel feiner Sahne, das wird mir gut tun.“
Frank Frei
12. April, 2020Meine friedliche, angemeldete und erlaubte ZWEI PERSONEN DEMO in Peine wurde heute am 11.4.2020 gewaltsam von 12 Polizisten in zwei Mannschaftswagen, zwei Polizeiwagen, einem Ordnungsamtwagen, unter Gewaltandrohung und Androhung von Inhaftierung beendet.
Ich habe aus dem Grundgesetz vorgelesen, sowie folgende Zitate von Politikern zur Freiheit und Recht vorgelesen. Z.B. Angela Merkel 2013
“Deutschland ist ein Land der Freiheit”
https://file1.hpage.com/006690/51/bilder/zitate__demo_gewaltsam_aufgeloest_.jpg
Lichtenberg
12. April, 2020Zu dem – sprachlich charakteristischen – Merkel-Zitat: Sie hat nicht gesagt “Deutschland ist ein freies Land.”
Sabine Schönfelder
12. April, 2020Respekt!!
Johannes Treblin
12. April, 2020Die Bundesregierung begründet ihre Isolierungsmaßnahmen hauptsächlich damit, es müssten genug Intensivbetten vorhanden sein, wenn die Welle komme. Das Krankenhaussystem dürfe nicht kollabieren. Diese Argumentation wird durch den Palliativmediziner Matthias Thön grundsätzlich in Frage gestellt (Dlf-Interview 11.04.20 um 08:12 Uhr mit Matthias Thöns, Palliativarzt, zu: „Intensivmedizin und Pflegenotstand“, Autor: Sawicki, Peter).
Ein großer Teil der Coronapatienten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, sind alte Menschen mit anderen Vorerkrankungen. 40 Prozent kommen pflegebedürftig aus einem Heim auf die Intensivstation. Dazu der Palliativmediziner Matthias Thön: „Es ist eine Gruppe, die üblicherweise und bislang immer mehr Palliativmedizin bekommen hat als Intensivmedizin, und jetzt wird so eine neue Erkrankung diagnostiziert und da macht man aus diesen ganzen Patienten Intensivpatienten.“
Die Behandlungschancen dieser Patienten sind nach Thön extrem gering: nur drei Prozent der Patienten mit Atemversagen könnten durch Intensivbehandlung gerettet werden. 97 Prozent stürben trotz Maximaltherapie und eine große Zahl derer, die überleben, bleibe nach zwei bis drei Wochen Beatmung schwerstbehindert.
Häufig würde eine solche Intensivbehandlung gegen den Willen der Patienten erfolgen. Nur 30 Prozent der Heimbewohner hätten eine Patientenverfügung, aber Befragungen hätten gezeigt, dass 91 Prozent der älteren Patienten eine Intensivbehandlung ablehnen, bei der das hohe Risiko einer Schwerstbehinderung besteht.
Thön erklärt, es gehe aus vielen Untersuchungen hervor, dass die Beatmungszahlen in Deutschland explosionsartig zunehmen, und aus anderen Untersuchungen wüssten wir, dass diese Willensermittlung nur bei vier Prozent der Beatmeten stattfinde.
Dabei spiele auch Geld eine Rolle, denn die Beatmungsmedizin werde sehr gut vergütet.
Auf die Frage, warum die Bundesregierung die Priorität so stark auf die Intensivbehandlung lege, sagt Thön, das sei eine weltweite Ausrichtung, man glaube, die Krise zu managen, wenn man mehr Geld in das Gesundheitssystem stecke und die Zahl der Beatmungsbetten erhöhe. Das sei aber falsch.
Man müsse natürlich darauf achten, dass die Leute nicht ersticken, man müsse sie vernünftig palliativmedizinisch behandeln. Atemnot zu lindern sei für einen Palliativmediziner total simpel, das sei einfach möglich. Kein Mensch müsse heute mehr ersticken. Also wir müssten die Menschen nicht beatmen, damit die nicht ersticken, sondern Palliativmedizin könne das sehr leidlos gestalten. Wir müssten Maßnahmen gegen die Einsamkeit machen, wir müssten die Leute jetzt fragen, was sie denn wollten, wollten sie überhaupt die Maximalmedizin?
Man müsse mit ihnen reden, sie rechtzeitig aufklären, mit ihnen über Patientenverfügungen sprechen. „Man sollte die Patienten tatsächlich ehrlich aufklären, dass Intensivmedizin nur mit minimalen Rettungschancen bei hoher Leidenslast durch die Intensivmedizin einhergeht, und fragen, möchten Sie das so, möchten Sie isoliert von Ihrer Familie, getrennt, die nicht mehr sehen, am Lebensende beatmet auf einer Intensivstation liegen, oder möchten Sie vielleicht doch lieber mit dem Risiko, dass Sie das nicht überleben, zu Hause bleiben, gut leidensgelindert? Und ich sage, die meisten alten Menschen werden diesen zweiten Weg gehen, wenn man denen das ehrlich sagt.“
Das Fazit daraus ist für mich: Die Zahl der benötigten Intensivbetten ist viel geringer als die Bundesregierung angibt, und deshalb sind die Isolierungsbeschränkungen überzogen.
Alois Ludwig
13. April, 2020Auch in Corona-Zeiten sind im Merkel-System die Reihen fest geschlossen. Merkel, abgesichert durch ihre „Furien“ Beate Baumann, Eva Christiansen, Ulrike Demmer und nach außen vertreten durch die drei „Mischwesen“ Helge Braun, dem immer hungrigen Walter Altmaier, auch Erfinder der Würstchenuhr, sowie dem listigen „Sprachrohr“ Seipel, hat halt von der Pike auf gelernt, was es braucht, um ein ganzes Land am Nasenring durch die Manege zu ziehen. Ängstlich bibbernd, masochistisch unterwürfig, immer von der ewigen Nazischuld geplagt, gehen die Menschen dieses Landes, den Kindern von Hameln gleich, freiwillig ins europäische Schulden-Chaos.