Die Anthropologin Bonnie Urciuoli hat vor einigen Jahren die Ergebnisse ihrer Feldforschung über „Neoliberal Education“ an amerikanischen Universitäten mit dem vielsagenden Untertitel “Preparing the Student for the New Workplace“ veröffentlicht. Urciuoli beschreibt anschaulich, wie in der neoliberalen Vorstellungswelt jede Person zu ihrem eigenen Produkt werden muss („Students thinking of themselves ‘as products, not people’”) – mit einem primären Zweck: sich selbst zur Marke zu machen.
Redaktion
Die Leugner sind immer die anderen
Ein Gespenst geht um in der Medienöffentlichkeit: Nach dem Klima- und Coronaleugner sorgt nun der Wahlleugner für Angst und Verwirrung. Höchste Zeit für semantische Ordnungsarbeiten – und die Frage: Wo bleibt der „Physikleugner“?
von Jürgen Schmid
Die berühmteste Leugnung der Weltgeschichte beging ohne Zweifel Petrus.
Thielemann unter russischer Regie: aufklärendes Schwarz und tönende Stille
Der neue „Ring“ an der Berliner Staatsoper, eigentlich ein Geschenk zu Daniel Barenboims 80. Geburtstag, fand unter der Leitung von Christian Thielemann statt. Gelingt die Tetralogie? Musikkritiker Matthias Nikolaidis entdeckte durchaus Schönheiten – und vermisste trotzdem die Seele des Werks.
von Matthias Nikolaidis
Jede „Ring“-Inszenierung heute steht vor der Aufgabe, diese in Wagners Werk aufgehobene Gattungsgeschichte mit zu inszenieren – oder das Werk selbst zu vergessen.
Linksliberal, ein Klingelwort
Vor vier Jahren legte Robert Habeck einen programmatischen Text vor, in dem er Linkssein, Liberalität und grünes Denken miteinander verbinden wollte. Es lohnt sich, die Gedanken des heutigen Vizekanzlers jetzt wieder zu lesen
von Jürgen Schmid
„Zu Beginn des Jahres 2018 haben Annalena Baerbock und Robert Habeck als neu gewählte Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen das Ziel formuliert, die Grünen mit einem Bekenntnis zur ‚integrativen Gesellschaft’ als linksliberale Partei im deutschen Parteienspektrum positionieren zu wollen.“
Ego te absolvo
Flächendeckend wird momentan die Grundtugend des Wokismus ausgerollt: das schlechte Gewissen. Egal, was der Mensch macht, er soll es zerknirscht tun und sich fragen: „Muss das jetzt sein?“ Die Berichterstattung über das Münchner Oktoberfest ist ein Paradebeispiel für den Tugendeifer einer freudlosen Sekte.
von Jürgen Schmid
Noch bevor die Wiesn überhaupt begonnen hatte, drehte der Münchner Pressestadl frei. Schon im heißen August hieß es: „München impft sich fit für die Wiesn“.
Aufruf zum Weiterbetrieb der Kernkraftwerke – Atomdebatte kommt in den Bundestag
19 Professoren fordern in der „Stuttgarter Erklärung“ eine Wende in der Energiepolitik. Nach einem merkwürdigen Verfahrenstrick, der sie verhindern sollte, kann die Petition jetzt unterschrieben werden
In der “Stuttgarter Erklärung” vom 25. Juli 2022 forderten 19 erstunterzeichnende Professorinnen und Professoren deutscher Universitäten die Politik auf, den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland zu ermöglichen – nicht nur im so genannten Streckbetrieb und mit zeitlicher Begrenzung.
Wissenschaftler fordern Abkehr vom deutschen Atomausstieg
Zwanzig Energie-Experten rufen zu einer realitätspolitischen Wende auf. Publico dokumentiert ihren Appell, mit dem die Unterzeichner eine öffentliche Debatte erzwingen wollen
Auf der Tagung „20 Jahre Energiewende – Wissenschaftler ziehen Bilanz“ an der Universität Stuttgart am 8. und 9. Juli 2022 widmete sich eine Reihe von Experten der Aufgabe, die energiepolitischen Pläne der aktuellen Bundesregierung und der Regierungen vor 2021 einer Realitätsüberprüfung zu unterziehen.
Publico Dossier
Das Netzwerk der Islam-Propaganda um Ferda Ataman
Die „Kartoffel“-Rhetorik ist nur ein Argument gegen die neue Antidiskriminierungsbeauftragte – und noch nicht einmal das stärkste. Die knapp gewählte Leiterin der Stabsstelle gehört zu einem weitgespannten Netzwerk, das den politischen Islam seit Jahren verharmlost und den Einfluss radikaler Aktivisten stärkt
Von Alexander Wendt und Paul Möllers
In den Wochen von ihrer Nominierung bis zu ihrer Wahl als neue Antidiskriminierungsbeauftragte mit 376 von 671 abgegebenen Stimmen konzentrierte sich die öffentliche Kritik an Ferda Ataman auf ihre früheren Twitter-Äußerungen (die sie fast komplett löschte), und ihre Texte auf Spiegel Online.
Ich habe einen Traum: eine Gesellschaft, die arbeitende Normalmenschen wie mich in Ruhe lässt
Der Autor und Schweißer Wolfram Ackner über das Gesellschaftsbild der Grünenpolitikerin Emilia Fester, seine eigene Vision – und seinen Plan B, falls das grüne Paradies Wirklichkeit wird
von Wolfram Ackner
Neulich stolperte ich über ein Video in der Wochenzeitung Die Zeit, in dem die jüngste Bundestagsabgeordnete, Emilia Fester von den Grünen, auf einem Podium ihre Zukunftsvisionen zum Besten gab. Diese Rede möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.
Das nützt das Schachspiel in Gedanken
Heute wird der Karl Wilhelm Fricke-Preis verliehen – und kaum jemand kennt ihn. Der Namenspatron dieser Auszeichnung steht mit seiner Lebensgeschichte für etwas ein, was in Deutschland zur Phrase verkommen ist: Zivilcourage. Porträt eines ungebeugten 92-Jährigen
von Oliver Driesen
Es ist alles andere als ein Scherz, was sich am 1. April 1955 abspielt. Karl Wilhelm Fricke, damals Student der Politikwissenschaft an der Freien Universität in West-Berlin, will eigentlich nur ein Lehrbuch abholen. Sein Bekannter, der ihn aus diesem Anlass in seiner Schöneberger Wohnung empfängt, überredet ihn noch zu einem Gläschen Scharlachberg Meisterbrand.