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Medien & Kritik

Wie Sie Weihnachten so feiern, dass es den Volkserziehungsrat vor Grausen schüttelt

Die Warnung vorm Jahresendfest gehört zu den Standards der wachsamen Medien. Welche Trends gibt es 2024? Heuer geht es weniger um den rassistischen Onkel, sondern vor allem um Degrowth unterm Nichtbaum

Im Medienkalender gibt es feste Markierungen: ab März die Warnungen vor der Hitzehölle des Sommers, im September die Abrechnung mit dem Oktoberfest und spätestens ab Ende November die schon bestens vertraute Auseinandersetzung mit dem toxischen Jahresendfest, das unvermeidlich dräut, bevor dann die Silvesterfeierlichkeiten in Berlin und anderswo überwiegend friedlich verlaufen.

Urschreie im Fortschrittslager und andere sehr ergreifende Szenen

Der Ausgang der US-Wahl vor genau vier Wochen hat die Progressisten des Westens im Innersten getroffen. Sie merken selbst: Ihrer Wirklichkeitsdefinition folgen die meisten nicht mehr. Und ihrem Faschismusbegriff schon gar nicht.

Auch genau vier Wochen nach der Wahl in den USA sitzt die Erschütterung der sinnprägenden Klasse über ihren Ausgang tief – so tief, dass sich manche ihrer Vertreter nur wortkarg und rudimentär dazu äußern. In wenigen Wochen findet auch in Deutschland eine Abstimmung statt, die möglicherweise wieder nicht zur Zufriedenheit derjenigen ausgeht, die über eine „nach vorn gerichtete Haltung“ (R. Habeck) verfügen.

Fake-Nuss spezial:
Kamala Harris’ Wahlkampflügen und Deutschlands Qualitätsmedien

Narrativspezialisten stürzen sich auf jede Falschaussage Donald Trumps. Die Verlautbarungen seiner Gegnerin kommen gar nicht erst in den Faktencheck – zumindest bei den Organen, die von Zwangsgebühren leben und Journalistenpreise kassieren

Donald Trump sagt die Unwahrheit, übertreibt maßlos, hantiert mit irreführenden Aussagen und reißt Sachverhalte sinnentstellend aus ihrem Zusammenhang. Nicht ständig, aber auch nicht selten. Und nicht erst seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2024. Darum soll es hier auch gehen, aber nicht nur.

Die schöne Mediengeschichte
Mit Elmar Theveßen, Ihr Experte für alle Fälle

Der ZDF-Mann repräsentiert wie kaum ein anderer den Medienschaffenden, der die jeweils aktuelle Erzählung mit O-Tönen unterfüttert. Eine Laudatio

Bei der Bezeichnung Experte handelt es sich um einen ungeschützten Titel. Er zeigt einen Status an, damit das Publikum schon vor der Wortmeldung des Betreffenden Bescheid weiß, hinterher aber erst recht.

Das sollten Sie jetzt wirklich wissen: alles über Sylt und das Richtige über Mannheim

Besser als durch die fast parallelen Fälle von Nordsee-Suffgesang und Messerterror lässt sich der politmediale Betrieb nicht illustrieren: Da werden die Informationskanäle druckbefüllt, dort tröpfelt nur Gefiltertes heraus. Und führende Journalisten meinen: Genau in dieser Steuerung besteht ihre Aufgabe

Wer nicht weiß, was auf der „Republica“ in Berlin passiert, muss sich keine Sorgen über seine Alltagstauglichkeit machen. Die Veranstaltung schreibt sich re:publica, was sofort bedeutender klingt, sie findet seit 2007 statt und anfangs, so heißt es, soll sie noch einen Hauch des Subversiven besessen haben, subversiver noch als der Hahnenkamm von Mitgründer Sascha Lobo.

Fake-Nuss: das ZDF klagt über teuren französischen Atomstrom – und verrechnet sich um das Zehnfache

Der Mainzer Sender berichtet gleich in zwei Beiträgen, wie die Verbraucher im Nachbarland unter teurer Energie leiden. Nicht nur die Zahlen sind grotesk falsch. Sondern auch etliche andere Behauptungen

Das ZDF sorgt sich um explodierende Energiekosten – allerdings im Nachbarland: „Frankreich war lange bekannt für billigen Strom, doch die Kosten für den bisher günstigen Atomstrom sind explodiert. Für Haushalte bedeutet das künftig höhere Stromrechnungen“, meldete das ZDF auf der Webseite der heute-Nachrichten am 27. Januar 2024.