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Medien & Kritik

Das Haupthaar der Populisten

Die Liste der dümmsten Medienbeiträge des Jahres 2023 zusammenzustellen fällt wieder sehr, sehr schwer. Erstens, was die Platzierung angeht. Und zweitens können wir beim besten Willen nicht alle Kandidaten aufnehmen – irgendwann sind die Kapazitäten einfach erschöpft

Die wichtigsten Informationen finden sich schon in der Überschrift: Der Platz reicht unmöglich für alle. Außerdem qualifizieren sich schon aus formalen Gründen nicht alle Kandidaten für das Gerangel um Platz eins.

Die schlimmsten Journalisten der Welt

Ein guter Teil der Medienschaffenden übertrifft alle anderen Kräfte der Gesellschaft in Illiberalität, Heuchelei und Zerstörungswut. An den Sendungsbewussten des neuen Typs scheitert auch jede Parodie. Auf das Milieu wirkt nur eins: Geldentzug. Und der beginnt schon

Vor einigen Wochen lief auf Youtube zum ersten Mal ein kurzes Video, das eine BBC-Journalistin im Interview mit dem Hamas-Kommandeur Yahya Sinwar zeigt, zugeschaltet aus dem Gazastreifen. Sie reicht ihm Stichworte herüber, er gibt die erwarteten Antworten. Zwischendurch singt er kurz „all we are saying/is give peace a chance”.

Vor 30 Jahren: die bis heute unaufgeklärte Manipulation von „Monitor“

Am 27. Juni 1993 fand der GSG 9-Zugriff in Bad Kleinen statt – gefolgt von einer Kampagnen-Behauptung, die Beamten hätten den RAF-Terroristen Grams „hingerichtet“. Den Kern der widerlegten Geschichte bildete eine von „Monitor“ soufflierte Aussage, unterschrieben von einer Pseudo-Zeugin. Das WDR-Magazin verweigert bis heute die Aufarbeitung. Zeit, sie von außen zu erzwingen

Heute vor 30 Jahren, am 27. Juni 1993, fand eine Operation von Sicherheitskräften statt, die in die Geschichte der Bundesrepublik als eine der schwersten Polizeipannen einging: die „Operation Weinlese“, die in Bad Kleinen mit der Verhaftung der RAF-Terroristin Birgit Hogefeld und zwei Todesfällen endete, dem des GSG 9-Beamten Michael Newrzella und des RAF-Kaders Wolfgang Grams.

Die Verschwörung zur Abschaffung des Wetters im Fernsehen

Ob das angebliche Austrocknen des Gardasees oder Illustrationen mit falschen Katastrophenbildern – die öffentlich-rechtlichen Sender schlachten alles aus, was in ihr Klima-Narrativ passt. Peinliche Fehler verwischen sie routiniert

Der Autor Wolf Haas schrieb vor etlichen Jahren den Liebesroman „Das Wetter vor 15 Jahren“. Inzwischen könnte auch eine interessante historische Abhandlung so ähnlich heißen.

Schmerzensschreie für das Klima

Der MDR manipulierte eine Tonspur, um einen Polizeieinsatz gegen die „Letzte Generation“ dramatischer wirken zu lassen. Die ARD-Anstalt verfälscht damit nicht zum ersten Mal ein Dokument. Auch nicht zum zweiten. Auch auf einem anderen Gebiet sticht sie innerhalb des Senderverbunds heraus

Am 21. April 2023 kommt es in Berlin zu einer kurzen Szene, in der ein Polizist ein Mitglied der „Letzten Generation“, das sitzend eine Straße blockiert, zum Gehen auffordert. Sollte er sich nicht freiwillig erheben, erklärt ihm der Beamte, dann werde er einen Zwangsgriff anwenden, um den jungen Mann zum Aufstehen und zum Verlassen der Fahrbahn zu zwingen.

Freiheit – ein rechter Diskurs

Ein ARD-Beitrag zeigt exemplarisch die Begriffspolitik der Öffentlich-Rechtlichen: Freiheit ist, dem zuzustimmen, was die Regierenden für notwendig halten. Wer das nicht einsieht, gefährdet die Gesellschaft. Der MDR kehrt damit wieder zu seinen Wurzeln zurück

von Jürgen Schmid

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland wehrt sich gegen den Vorwurf der politischen Einseitigkeit und Ideologisierung. Die schönsten Belege dafür liefert er regelmäßig selbst.