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Medien & Kritik

Wie der Stern in Sachsen wieder einmal fast Nazis fand

Der Stern und Sachsen – das ist eine lange Geschichte, die immer nach den gleichen Mustern und in vielen Fortsetzungen abläuft. Ungefähr wie „Der Rosarote Panther“, nur entschieden weniger lustig. Im Fall des Magazins aus Hamburg bemühen sich journalistische Detektive in jeder Folge, sächsische Nazis ins Licht der Öffentlichkeit zu zerren.

Geld her, Geld her, oder ich fall um

Öffentlich-rechtliche Sender rechnen sich arm – um die nächste Gebührenerhöhung zu rechtfertigen

Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue zählt zu den weniger bekannter Hierarchen der öffentlich-rechtlichen Sender. Im November wandte er sich via dpa an eine größere Öffentlichkeit, um eine wichtige Botschaft vorzutragen: Ab 2020, verkündete Raue, bräuchten ARD, ZDF und seine Radiostation wieder mehr Geld – sonst drohten „Einschränkungen“ im Sendebetrieb. Die Gebühr von monatlich 17,50 Euro, die jeder Haushalt in Deutschland für den Betrieb der Anstalten zahlt, würden bald zur Finanzierung nicht mehr reichen.

#Aufschrei und Absturz

Wie der Stern mit seinem Kampagnenjournalismus scheitert

Spätestens, seit die damalige Stern-Autorin Laura Himmelreich 2013 enthüllte, der FDP-Politiker Rainer Brüderle habe ihr irgendwann 2012 um Mitternacht an der Bar ein Kompliment zu ihrer Oberweite gemacht, gilt der „Stern“ als Fachblatt für den Kampf gegen Sexismus. Im Zuge der #MeeToo-Kampagne, die anzügliche Bemerkungen, Auf-den-Po-Starren und körperliche Übergriffe zu einem Cocktail zusammenrührt, fühlte sich auch der Stern in seiner Kernkompetenz herausgefordert.

Wochenrückblick: Die Lösung aller Probleme Bayerns, Berlins und Europas

Es blieb ja kaum ein Stein auf dem anderen in dieser rasenden Woche. Am Montag kürte die CSU Markus Söder zum Anführer und entschied sich gleichzeitig dafür, Horst Seehofer noch eine Weile in Teilzeit zu behalten. Darin zeigt sich wieder einmal, dass es sich bei den Christsozialen um die praktischste Partei Deutschlands handelt. Es wäre ja auch keine gute Idee gewesen, Seehofer mit einer klassischen Palastrevolution zu stürzen. Denn einer wie er würde auch noch im Fallen dreimal die Richtung ändern.

Der ostdeutsche Untermann

Progressive Journalisten schätzen kulturelle Verachtung durchaus. Sie muss nur die richtige Gruppe treffen

Rückblick bei der ZEIT. Eine ganze Seite widmet das Hamburger Blatt in seiner Ausgabe vom 4. Dezember den Schurken unter der Überschrift: „Jahr der Übeltäter. Autoritäre, Sexisten, Feiglinge: wer empörte uns 2017?“ Die Reihe beginnt mit Donald Trump und schließt mit Harvey Weinstein ab, nur wenige Deutsche schaffen es auf die Elfer-Liste: der ehemalige Soldat Franco A. beispielsweise, weil er „dafür sorgte, dass die Bundeswehr über Rechtsextremismus diskutieren muss“.