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Fall Magnitz: Alles ein bisschen anders

Hat die AfD den Angriff auf ihren Politiker falsch dargestellt? Das hatten viele Medien behauptet. Stimmt das? Ein Faktencheck

Selten lasen sich Überschriften zu ein und demselben Ereignis so ähnlich wie in der zweiten Berichterstattungswelle zum Überfall auf den Bremer AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz, 66:

Tagesschau: „Staatsanwaltschaft widerspricht AfD“

Zeit Online: „Bremer Staatsanwaltschaft weist AfD-Darstellung von Angriff zurück“

T-Online: „Bremer Staatsanwaltschaft weist AfD-Darstellung zurück“

Westdeutsche Zeitung: „Fall Magnitz: Staatsanwaltschaft widerspricht AfD-Darstellung“

Deutsche Welle: „Staatsanwaltschaft widerspricht AfD“

Gewalt? Nicht doch!

Nach dem Überfall auf den AfD-Abgeordneten Frank Magnitz sollte eine Verurteilung von Gewalt eigentlich selbstverständlich sein. Ist sie aber dann doch nicht. Geht es gegen Rechts, dann gelten nämlich andere Regeln

Am Montag Nachmittag wurde der 66jährige AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz, im Stadtzentrum von Bremen von drei Männern angegriffen und so geschlagen, dass er mit einer schweren Platzwunde ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Vier Meldungen und ein Trauerspiel

Rückblick spezial: Gibt es nach dem Fall Relotius eine Selbstbesinnung in den deutschen Medien? Die Art und Weise, wie sie über Ereignisse der letzten Tage schreiben, sagt etwas anderes

Muss Medienexegese sein? Ja, denn solange es Medien gibt, sagen sie etwas über Denksysteme und Sprache. Vier mediale Berichte über Gewalttaten Ende Dezember 2018 und Januar 2019 stehen als Material zur Verfügung. Keine Bange vor dem längeren Text. Später gibt es eine Art Pointe.

Gerechtigkeit für Claas Relotius!

Wer über sehr viele ähnliche Medienfälle nicht reden will, der sollte über den Ex-SPIEGEL-Mann schweigen

Die Geschichte von Claas Relotius ist eine Wahrheitsgeschichte. Sie greift wie alle Geschichten, die eine ganze Szenerie erleuchten, weit über ihren Ursprung hinaus. Die Figur Relotius selbst ist eine serielle, und deshalb erzählen wir seine Geschichte, um es mit Thomas Mann zu sagen, um ihretwillen, nicht seinetwegen, denn er ist simpel. Er ist so simpel wie jede der periodisch auftauchenden Figuren, die anbieten, was andere dringend begehren.

Wird sehr häufig gelesen