Der Grünen-Vorsitzende Robert „Charismatiker“ Habeck meinte in der verwichenen Woche, den Grünen könne man – wer auch immer genau – „auch die innere Sicherheit anvertrauen“. Auch die innere Sicherheit, also zusätzlich zu den anderen Dingen, die man den Grünen ohnehin schon anvertraut, etwa die Energieversorgung Deutschlands, die Regierung von Kreuzberg-Friedrichshain oder – zusammen mit anderen politischen Partnern – die weiter fortschreitende Angleichung Berlins und Bremens an Caracas.
Merkels Partei neuen Typs
Hinter der Koalitionsanbahnung zwischen CDU und Linkspartei steckt eine langfristige Strategie: Merkel könnte so ihre entkernte Partei noch viel weiter herabdrücken, ohne die Macht zu verlieren. Es gäbe nur einen Weg, das zu verhindern
Nach der jüngsten Wahlumfrage von Insa vom 21. August erreicht die Union nur noch 28 Prozent – ein historischer Tiefststand. Damit wäre nicht nur die Unionskoalition mit der SPD (16, 5 Prozent) ohne Mehrheit. Auch Jamaika – Union, FDP und Grüne – käme nur noch auf eine denkbar knappe Mehrheit von 51,5 Prozent.
Ranzige Fake News, frisch garniert
Der Tagesspiegel tischt die alte Oktoberfest-Lüge wieder auf
In Düsseldorf wird Anna S., 36, am 20. August vor ihrer Haustür erstochen. Nach dem dringend tatverdächtigen iranischstämmigen Ali S., 44, fahndet die Polizei. In Kerpen schlägt ein Mann türkischer Herkunft mit einem Beil auf seine Ex-Freundin und deren neuen Freund ein, in Landau steht der aus Afghanistan stammende Asylbewerber Abdul D. gerade wegen Mordes seiner ehemaligen Freundin Mia in Kandel vor Gericht.
Wochenrückblick: Theoretisch auch in der Praxis des allerbesten Landes
Ruprecht Polenz amtiert immer noch als eine Art inoffizieller Generalsekretär der CDU, jedenfalls als inoffizieller Mitarbeiter des Adenauerhauses. In dieser Eigenschaft hob er noch einmal die Worte der Vorsitzenden bei deren Treffen mit dem neuen spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hervor, damit sie nicht ungewürdigt vorbeirauschen, denn es handelt sich wirklich um etwas Bedeutendes: Merkel bezeichnete dort die europäischen Dublin-Asylregeln als „nicht funktionsfähig“.
Wochenrückblick: etwas später
Liebe Publico-Leser, wegen aktueller Recherchen zu dem aktuellen Fall der Berliner Regierungssprecherungssprecherin Sünder, den Recherchen zu ihrem Lebenslauf und dem Wert der Pressefreiheit – siehe “Berlins Sünder-Fall” in Publico vom 17. August – verzögert sich der übliche Wochenrückblick bis Montag Nachmittag.
Herzlichen Dank für das Verständnis.
– Alexander Wendt
Berlins Sünder-Fall
Ein Autor recherchiert in der offenbar manipulierten Vita einer Spitzenkaderin der rot-rot-grünen Stadtregierung – und erlebt eine Hausdurchsuchung. In dem Fall geht es um mehr: die Publikationsfreiheit ist in Gefahr
Bisher musste noch nicht einmal ein Berliner unbedingt Claudia Sünder kennen. Die Frau amtiert als Regierungssprecherin des rot-rot-grünen Senats. Bis vor kurzem gab es noch eine Affäre Sünder. Jetzt besitzt der Fall eine größere Dimension: Es handelt sich um eine Affäre des Senats von Michael Müller.
Mit journalistischer Präzision
Am „Sommerinterinterview“ des ZDF mit AfD-Chef Gauland gibt es etliche Merkwürdigkeiten – erst Recht im Vergleich mit anderen Politiker-Gesprächen der Öffentlich-Rechtlichen
An dem so genannten Sommerinterview des ZDF mit AfD-Chef Alexander Gauland sind gleich mehrere Dinge interessant. Zum einen das perfekt getimte Auftauchen einer schreienden Drei-Personen-Protestgruppe von der Landseite als auch einer Störergruppe zu Wasser, die es schafften, Gauland und den ZDF-Redakteur Thomas Walde zeitweise zu übertönen. Dank perfekter Mikrofontechnik des Senders waren die Rufe bemerkenswert gut zu hören. Aber würde denn ein öffentlich-rechtlicher Sender zu dem Mittel greifen, den Ton von Störern noch zu verstärken?
Wochenrückblick: Geduzter Bürger, sag mir, wo du stehst
Wenn unsereins – also Leute, die bis 1989 Zeit im zweitbesten Deutschland verbracht hatten – von einer DDR-Wiederauflage sprechen, dann meinen wir das natürlich nicht vollumfänglich. Wir wissen schon, dass ein unbotmäßiger Bürger damals im Gefängnis landen konnte. Ein Staat, der die Methode für die Behandlung von allzu dreisten Abweichlern „Zersetzung“ nannte, meinte es genau so. Der allgemeine Verfall von Städten, der Umweltdreck und die spezielle Presse bildeten unter diesen Umständen nur die milderen Begleiterscheinungen.
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