Das österreichische Meinungsforschungsinstitut Marktagent aus Baden bei Wien fragte vor kurzem mehr als 630 deutsche und österreichische Journalisten nach ihren Wünschen, Vorlieben und ihrem Berufsverständnis. Das Ergebnis stellte das Institut am 10. Januar 2018 vor. Ein paar Resultate haben eher impressionistischen Charakter: etwa, dass der Wunscharbeitgeber Nummer eins die Hamburger „Zeit“ wäre und der Wunsch-Interviewpartner Kim-Jong Un.
Ministerin für Zuckerkugeln
Homöopathie zieht ins Gesundheitsministerium ein: Deutschland auf Esoterik-Kurs
von Marisa Kurz
Die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz, bislang parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, soll neue Gesundheitsministerin werden. Widmann-Mauz hat ihr Jurastudium nach acht Jahren ohne Abschluss beendet. Darüber hinaus bringt sie eine wichtige medizinische Qualifikationen mit: 2017 amtierte sie als Schirmherrin des homöopathischen Weltärztekongresses in Leipzig.
Eine Zensur findet statt. Vorläufige Bilanz
Ein gescheiterter Heiko Maas verteidigt sein gescheitertes Netzwerk-Durchsetzungsgesetz. Dabei verbreitet er intellektuelle Beleidigungen
Die Bilanz nach einer Woche Netzwerkdurchsetzungsgesetz ist beachtlich. Gelöscht wurden unter anderem ein Tweet (und vorübergehend auch der Account) der AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch, die sich über einen in arabisch gehaltenen Neujahrsgruß der Kölner Polizei aufregte, weiterhin das Twitterkonto des Satiremagazins Titanic, das sich über von Storchs Tweet lustig machte.
Der Wochenrückblick: Toxische Männlichkeit auf dem Bierbike
Wir müssen ein wenig zurückgreifen, nämlich bis zur Silvesteransprache von Dr. Angela Merkel. Dort redete die Kanzlerin erwartungsgemäß nicht nur über große Dinge („Dabei kann der Leitgedanke der Sozialen Marktwirtschaft, dass wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Zusammenhalt zwei Seiten einer Medaille sind, auch in der Zeit des digitalen Fortschritts unser Kompass sein“), sie sprach auch mikrosoziologische Verhältnisse an: „Es gibt zu viele Menschen, …die nicht mit dem Tempo unserer Zeit mitkommen.
Es ist die Kriminalität, Dummkopf!
Politiker glauben fest daran, dass es nur materielle Probleme gibt, die sich mit Geld lösen lassen. Die größte Krise der Gesellschaft fällt nicht in die Kategorie. Wenn die Elite das nicht begreift, wird sie fortgespült werden
Es gibt, wie es in der Sphäre routinierter Geschwätzigkeit heißt, ein neues Narrativ. Kaum ein Politikerinterview, kaum eine Bundespräsidentenrede kommt ohne den Appell aus, jetzt brauche es mehr „Zusammenhalt“ in der Gesellschaft.
Minderjährige Flüchtlinge? Die Fakten
In der öffentlichen Debatte behaupten Aktivisten, es sei unmöglich, das Alter von Migranten zu bestimmen. Die Behauptung basiert auf systematischer Tatsachenverdrehung
Von Marisa Kurz/Alexander Wendt
Nach dem Tod der 15-jährigen Mia aus Kandel treten fast täglich Fachleute in den Medien auf, die sich zur forensischen Altersbestimmung von minderjährigen Asylbewerbern äußern. Am angeblichen Alter von Mias mutmaßlichem Mörder Abdul M., der 2016 als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling (UMF) illegal nach Deutschland eingereist ist, bestehen erhebliche Zweifel.
Wenn die Tagesschau meint
Die ARD wirft ihren Zuschauern vor, Kommentar und Meldung nicht unterscheiden zu können. Lustig.
In den öffentlich-rechtlichen Medien loben und beglückwünschen sich die Hierarchen gern gegenseitig. Zum 40. Jahrestag der Tagesthemen verfasste der Vize-Chefredakteur der Tagesschau Marcus Bornheim gerade ein überschwängliches Lob auf die Abendsendung („nach 40 Jahren immer noch so wichtig“).
Leserbrief des Monats
Ich arbeite als Amtsvormund für minderjährige Flüchtlinge. Nachdem mir auffiel, dass immer mehr meiner Mündel straffällig wurden, entwickelte ich den Plan, den Jugendlichen Informationen zu geben, welche Normen und Werte hier in Deutschland gelten, welche Konsequenzen es für sie hat, wenn sie sich nicht daran halten. Nicht nur im straf-, sondern auch im asylrechtlichen Sinne. Dies wurde von der Amtsleitung abgelehnt, mit Hinweis darauf, dass die Betreuer der Jugendhilfe dies zu tun hätten,
Auf ein Neues mit Publico
Die Publico-Redaktion wünscht allen Lesern ein gutes 2018, in dem sich hoffentlich der eine oder andere Wunsch erfüllt und sich manche Sorgen zumindest verkleinern. Dem Wunsch nach mehr Medienvielfalt ist Publico schon seit seinem Start am 6. November 2017 entgegengekommen, offenbar einigermaßen erfolgreich, denn die Neujahrswünsche gehen an eine schnell gewachsene Leserschaft. Bis zum 31. 12. 2017 hatte das Onlinemagazin insgesamt 131 127 Leser erreicht, die 563 081 Seiten abgerufen haben.
Ja, Generalverdacht!
Gastautor Archi Bechlenberg über das Recht auf Selbstschutz
Vor einigen Wochen erschien in einer Berliner Zeitung der Text eines nach Deutschland eingewanderten arabischstämmigen Akademikers, der schildert, wie ihn andere in S- und U-Bahn misstrauisch anstarren. Bis ihm aufging: das Misstrauen der anderen verflüchtigte sich prompt, wenn er mit seiner Frau und den Kindern unterwegs war. Auch, wenn er allein seine Kinder am Spielplatz hütete: kein vorsichtiger oder ängstlicher Blick.
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