Eine WELT-Online-Schlagzeile vom 03.11.17 lautete: „CDU will Jamaika mit Identitätsverweigerung retten“. CDU-Identität – was soll das sein? Ich kann schon lange nicht mehr etwas Derartiges entdecken. Die einzigen Werte, für welche die CDU noch zu brennen scheint, sind offensichtlich die der „die offene Gesellschaft“ und „mehr Europa“. Aber darin ist sie sich ja prinzipiell mit allen anderen im Bundestag vertretenen Parteien außer der AfD einig.
Schwarzfahrer raus
Politiker suchen nach einem Weg, Platz in den überfüllten Gefängnissen zu schaffen. Den Grund kennen sie jedenfalls schon: zu viele Bürger zahlen ihr Bahnticket nicht
Deutschlands Gefängnisse sind überfüllt wie nie. Mehrere Justizpolitiker haben nicht nur das Problem erkannt, sondern auch den Grund. Und sie unterbreiten auch gleich einen Lösungsvorschlag: In den Haftanstalten sitzen zu viele nicht zahlungswillige Schwarzfahrer ihre so genannte Ersatzfreiheitsstrafe ab. Würde Schwarzfahren („Leistungserschleichung“) nicht mehr als Straftat gewertet, sondern nur als Ordnungswidrigkeit, dann, so Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach (CDU), gäbe es endlich die dringend nötige Entspannung in den Knästen.
Modell Berlin: Verwahrlosung tötet
Säulen der Gesellschaft, Yorckstraße, Berlin
Es ist leicht, über Berlin zu schreiben. Der Autor geht ein paar Schritte, und ohne, dass er die Situation überstrapazieren müsste, stößt er auf ein Sinnbild. In der Stadt mag das eine oder andere fehlen, verglichen mit anderen Städten. Aber an exemplarischen Stellen existiert ein Reichtum, der notfalls für 100 Jahre Bloggen reicht.
Schweizer Botschaft in Berlin
Es gibt eine neue Farbe in der deutschen Medienlandschaft: Die Neue Zürcher Zeitung dehnt ihre Deutschlandberichterstattung deutlich aus. Der Journalist Marc Felix Serrao, ehemals Süddeutsche Zeitung und FAS, etablierte in diesem Jahr das Berliner Redaktionsbüro der Schweizer. NZZ-Chef Eric Gujer hatte schon vor einiger Zeit darüber gesprochen, dass er mit seinem Blatt auf das mittlerweile so gut wie leere Feld des liberal-konservativen Tageszeitungsmarkts im Nachbarland vorstoßen will.
Vom dezidiert linken Tagesanzeiger gibt es dazu eine besondere Werbung für die Konkurrenz.
Schönste Papiermedien
Print lebt – und sieht manchmal sehr gut aus
Lapham’s Quaterly gehört jedenfalls zu dem Schönsten und Klügsten, was es in einigen ausgewählten Zeitschriftenläden zu kaufen gibt. Lewis H. Lapham, ehemaliger Editor von Harper’s Magazine, folgt seit 2007 einer konzisen Idee: vier monothematische Hefte pro Jahr, die Autoren von Laotse und Defoe und Nabokov wie Sigmund Freud und Zeitgenossen wie Jonathan Franzen, Alice Munro und John Waters so versammeln, als würden sie eine Redaktion bilden.
Fake News über Fake News
AfD-Wähler sind besonders anfällig für Fake-News. Das jedenfalls sagt eine Umfrage – beziehungsweise, wie es medial selbst bei Telefonumfragen heißt – eine „Studie“ der „Stiftung Neue Verantwortung“, nach eigenen Angaben eine Denkfabrik, finanziert unter anderem vom Auswärtigen Amt, der Bertelsmann-Stiftung und der Open Society Foundation von George Soros.
„Für eine neue Studie wurden Wähler nach der Bundestagswahl mit verschiedenen Fake News aus dem Wahlkampf konfrontiert.
Das nächste Schlachtfeld
Politiker von CDU, Grünen und SPD würden gern das Wahlrecht auf Ausländer ausdehnen. Gelingt der Plan, dann würde sich das Land stärker ändern als durch die Migrationswelle
In den Verhandlungen der Jamaika-Koalitionäre geht es besonders heftig beim Thema Migration zu: Darf es eine Obergrenze geben? Wie viel Familiennachzug verkraftet das Land? Im Schatten dieser Auseinandersetzung formieren sich Politiker eher linker Parteien für eine Debatte, die in den nächsten vier Jahren aufbrechen und Deutschland möglicherweise noch mehr verändern dürfte als die Einwanderungswelle seit 2015.
Mit kühlem Blick von der Insel
Der britische Publizist Rupert Darwall hat nach den totalitären Wurzeln der grünen Ideologie gegraben. Demnächst erscheint sein Buch auch in Deutschland
In seinem Browstone House mit dezent verwildertem Garten in Kentish Town, London, lebt ein Autor, der in Deutschland noch völlig unbekannt ist, ganz im Gegensatz zu seiner Heimatinsel und den USA. Demnächst wird Rupert Darwall allerdings nicht mehr ganz unerkannt nach Berlin, Frankfurt und München reisen (bisher hauptsächlich, um dort Opern zu hören). Denn sein Buch „Green Tyranny Exposing The Totalitarian Roots Of The Climate Industry Complex“
erscheint demnächst auf Deutsch.
Keule für Präventivschläge
Alexander Grau seziert die „Hypermoral“ als Mittel zur Unterdrückung gesellschaftlicher Debatten
„Es ist schwer erträglich, wie über das Schicksal von Menschen gefeilscht wird“, schrieb vor ein paar Tagen eine Redakteurin des „Tagesspiegel“ über die Familiennachzugs-Debatte unter den möglichen Jamaika-Koalitionären. Es handelt sich geradezu um einen idealtypischen Fall für das, was Alexander Grau in seinem Buch „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“* als den herrschenden Stil der Nichtdebatten in Deutschland beschreibt:
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