Angela Dorothea Merkel nippt an ihrem Weißwein im Wintergarten ihrer Ruhestandswohnung. Das geht schon seit 2018 so; ein bisschen leer fühlt sich das Leben nach dem Amt an, vor allem wegen der unkommoden Umstände ihres Abgangs.
Die guten Rassisten des grünen Milieus
Von dem Fall Sarah-Lee Heinrich können nur Leute überrascht sein, die nicht wahrnehmen, wie erfolgreich Identitätspolitiker durch die Institutionen marschieren. Die neue Chefin der Grünen Jugend drückte nur etwas ungeschickt aus, was andere Kader der Bewegung seit Jahren über Rasse, Geschlecht und Schuld verkünden
Bis zum vergangenen Wochenende konnte nur ein größerer, aber eben doch nicht sehr großer Kreis in Politik und Medien mit dem Namen Sarah-Lee Heinrich etwas anfangen. Seit die Delegierten der Grünen Jugend die 20-jährige Studentin zu ihrer Co-Vorsitzenden wählten, kennen auch viele außerhalb der grünen Gesellschaft die Jungpolitikerin, mehr, als ihr womöglich recht sein kann.
In eigener Sache: ein neues Format auf Publico
Auf Publico gibt es künftig neben dem Cartoon Bernd Zellers am Montag ein neues festes Format: An jedem Freitag erscheint ein historisches oder mitunter auch zeitgenössisches Zitat unter der Zeile „Alte & Weise“. Es müssen nicht zwangsläufig immer alte weiße Männer und Frauen sein, deren Sätze gerade aus der Distanz so geistesgegenwärtig wirken. Aber sie fallen natürlich oft in diese Kategorie.
Den Anfang bei „Alte & Weise” macht ein Staatsoberhaupt des 18.
Merkels Ballast: die ersten 31 Jahre
Wer regierte Deutschland eigentlich seit 2005? Die Kanzlerin spricht nur sehr selten von sich. Wer ihre Rede deuten kann, erhält trotzdem ein ungefähres Bild von ihren Motiven. Und außerdem einen guten Blick auf ihre bleibenden Errungenschaften
Im August 2021, also in der allerletzten Phase ihrer Regierungszeit erschien ein Band mit dem leicht frivolen Titel: „Angela Merkel. Die großen Reden“ (Droemer Knaur, 192 Seiten). Nach der katalytischen Abtrennung ihrer kleineren und mittelgewichtigen Ansprachen blieb, wie der Vorwortautor und Parlamentskorrespondent der Süddeutschen Zeitung Nico Fried meint, „eine erkleckliche Anzahl bemerkenswerter Reden“ übrig, die, so Fried, unerlässlich zum Verständnis ihrer Regierungszeit seien.
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