„Diesmal brennt es anders“ – das Elend der deutschen Buschfeuer-Berichterstattung
Es ist schlimm wie nie, und es liegt am Klima – Kommentare bestimmen die Meldungen aus Australien. Fakten weniger. Je weiter weg ein Schauplatz, desto weniger zählen nüchterne Nachrichten
In die Berichte und Kommentare zu den australischen Buschfeuern mischt sich in Deutschland ein unüberhörbarer Triumph. Hier ist er, der Klimawandel: in der Hölle riesiger Brände in einem heißen Sommer, in dem in Melbourne der Straßenbelag schmilzt.
ZDF und Klima-Frame: auf Nachfrage keine Belege
Nach der Berichterstattung des ZDF über den Naturkatastrophen-Report der Munich Re für 2019 hatte Publico bei dem Sender nachgefragt, worauf er seine Behauptung stützt, der Report „bestätige“ die Erkenntnis des IPCC: „Die Zahl von Extremwetterereignissen nimmt weltweit durch den Klimawandel zu.“
Medien-Frame der Woche:
Der Weltklimarat sieht eine Zunahme von Extremwetter-Ereignissen durch den Klimawandel, behauptet das ZDF. Das stimmt so nicht
Am 8. Januar veröffentlichte Munich Re, einer der größten Rückversicherer der Welt, seinen jährlichen Bericht über die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen.
So geht entspanntes Nichtmehrlesen:
die 25 blödesten Medienphrasen
Noch ist das Jahr jung. Für die meisten Redaktionen gäbe es die Chance, 2020 zumindest die albernsten Textbausteine auszusortieren – und zwar in eigenem Interesse. Andererseits, wenn ein Ratschlag aus der falschen Ecke kommt, wird das eher nicht passieren. Beides hätte seine Reize.
Obdachlose Literatur
In Dresden kündigte ein Verein kurzfristig die Räume für eine schon zugesagte Lesung Uwe Tellkamps aus dessen noch unveröffentlichtem Roman. Begründung: Das Buch gefährde die „Neutralität“ des Vereins
Am 9. Januar sollte Uwe Tellkamp eigentlich aus seinem neuen, noch unveröffentlichten Roman im Dresdner Lingnerschloss lesen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Zeitschrift „Tumult“. Das literarische Ereignis wird nicht stattfinden, jedenfalls nicht am 9. Januar und nicht am vorgesehenen Ort.
Auf in die Zwanziger
Liebe Publico-Leser, da wir mit beiden Beinen fest in der Luft stehen, glauben wir: Die Zwanziger werden vielleicht nicht golden, aber gut. Es wird mehr optimistische Texte geben als in den Jahren des alten Jahrzehnts.
Wem der Journalistenverband beispringt – und wem nicht
Der DJV fordert vom WDR Solidarität mit einem Mitarbeiter, der wegen seiner „Nazisau“-Entgleisung in Kritik geriet. Einem rechten Journalisten, der bedroht wurde, verweigerte der Verband dagegen jeden Beistand.
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) suchte nach der Affäre um das Umweltsau-Lied des WDR und den Nazisau-Tweet eines WDR-Mitarbeiters gleich mehrfach die Öffentlichkeit.
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