Das war die Euro 2019: Schreckensbilder eines Schicksalswahlkampfes
Zusammengestellt von Mascha Memel, Dirk Schwarzenberg, der Publico-Redaktion und den Parteien
Nie gab es mehr Schicksalswahl. Jedenfalls dann, wenn der Endverbraucher von Politik die Leitartikel, öffentlich-rechtlichen Fernsehapelle und Aufrufe wohlmeinender Prominenter beherzigt: Wählen gehen, Zettel in die Schicksalsurne werfen, Europa am Zerbrechen hindern, „denjenigen, welchen“ (Frank-Walter Steinmeier) nicht in die unsauberen Hände spielen, und sich statt für „Krieg und Leid“ (Martin Schulz) lieber für „Frieden und Freiheit“ (ebenfalls Martin Schulz) entscheiden – so lautet die Parole für den EU-Entscheidungstag.
Steinmeiers Kampf
Wer ein Kungeln von Politik und Vorzugsmedien kritisiert, ist dem Bundespräsidenten zufolge ein „Verschwörungstheoretiker“. Deshalb: ein kurzer Blick in die Praxis
Von Dirk Schwarzenberg
„Es ist ein Kampf, der uns alle angeht, der in Familien, Schulen, Büros und Betrieben ebenso ausgetragen werden muss wie in Zeitungsredaktionen, sozialen Netzwerken und Parlamenten.“
So sprach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 17. Mai zur Eröffnung einer Ausstellung über Verschwörungstheorien im westfälischen Kloster Dalheim.
Hinweis an die Publico-Leser
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Wochenrückblick: Die Fähigkeit, sitzenzubleiben
Von dem Autor Frank Goosen stammt der Roman „Liegen lernen“, einer der vielen Romane über die achtziger Jahre in Westdeutschland, also die Zeit, in der praktisch nichts los war. Ein angemessener Roman über das spätmerkelistische Berlin sollte am besten „Sitzen bleiben“ heißen.
„Das Modell, die Macht im Hinterzimmer aufzuteilen, wird definitiv enden“
Publico-Gespräch mit dem Spitzenkandidat der Konservativen und Reformer Jan Zahradil über die Zukunft des Europaparlaments – und seine Haltung zur AfD
Der tschechische Politiker Jan Zahradil, 56 , führt als Spitzenkandidat die Allianz der Konservativen und Reformer (ACRE) in die Europawahl. Stärkste Kräfte in dem Bündnis von Parteien aus 15 Ländern sind zwei Regierungsparteien – die polnische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die britischen Torys.
Publico Dossier:
Panik als Geschäftsmodell
Europa fällt an die Rechten, das Klima kollabiert, die Bienen sterben: Mit apokalyptischen Massenmails und Falschbehauptungen sammelt die linke US-Plattform Avaaz große Summen ein. In Deutschland zählt sie eine Million Anhänger
von Dirk Schwarzenberg
Am 14. Mai 2019 verschickte die in New York ansässige Organisation Avaaz eine Massenmail an ihren Verteiler, der allein in Deutschland zehntausende Adressen enthält. Der Betreff lautet: „Notfall“.
Wochenrückblick: Milo in Sanssouci und andere Idealstaatsbetrachtungen
Zum Muttertag erschien in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein Manifest mit der Überschrift: „Schafft endlich den Muttertag ab“.
Denn den Muttertag findet Autorin Julia Schaaf richtig schlimm, weil er Mütter „auf ihre Rolle als Mütter reduziert“, was genau so furchtbar daherkommt wie die Zeichnung, die ihre Zeitung zu ihrem Text stellte.
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